Mülheim. . Auf 300 Quadratmetern kann man am RRZ, Eingang Ost, Schlittschuh laufen. Die Bahn bleibt bis 6. Januar. Wir haben sie getestet
Wenn nicht die Teiche verlässlich zufrieren, was ohnehin nur alle Jubeljahre geschieht, ist Mülheim Schlittschuh-freie Zone. Und eine künstliche Eisbahn, die gab es hier in der Stadt schon ewig nicht mehr. Es ist also etwas Besonderes, dass das Rhein-Ruhr-Zentrum sein diesjähriges Vorweihnachtsprogramm um eine 300 Quadratmeter große, vereiste Fläche bereichert. Bis zum 6. Januar soll sie dort bleiben, open-air am Eingang Ost.
Fraglich nur, ob sich dieses Angebot schon herumgesprochen hat. Beim Ortstermin auf Schlittschuhen am frühen Dienstagabend glitten nie mehr als zehn Leute durch das mit lichterglänzenden Nadelbäumen dekorierte Rechteck. Leere auch an der Grillbude und am Glühweinstand.
Der Start war schwierig
Doch David Bäz-Dölle, der hier als Projektleiter der Bremer Firma Ideas Events sechs Wochen lang die Stellung hält, denkt positiv: „Der Start war schwierig“, sagt der junge Mann in dicker Daunenjacke. „Jetzt steigern wir uns so langsam.“ Sie geben sich Mühe, passen etwa die Musik, die in angenehmer Lautstärke läuft, der Tageszeit an. Mittags dürfe es schon mal weihnachtlich klingen, „abends spielen wir peppigere Sachen“.
Die Gäste erkennen das durchaus an, aber: „Ich vermisse die Menschenmassen, die menschlichen Hindernisse“, meint Sebastian Mehl und grinst. „Und dann ist es auf Dauer trotz Musik etwas langweilig.“ Positiv formuliert: geringe Kollisionsgefahr. Der 21-Jährige ist mit seiner Freundin Liesa Schulte gekommen, beide bewegen sich sicher auf Schlittschuhen, haben schon diverse Eisbahnen befahren. Sebastians erster Eindruck: „Die Fläche hier könnte besser sein. Das Eis ist sehr holprig.“
Figuren für Kinder zur Hilfe
Nach einigen Proberunden können wir dies unterschreiben. Man muss aufpassen, dass man nicht stolpert, doch das Problem gibt es auf viel stärker frequentierten Flächen, etwa auf Zollverein oder dem Essener Kennedyplatz, genauso. Dort kreist allerdings auch öfter die motorisierte Eismaschine. In Mülheim wird die Fläche drei Mal täglich mit einem Handgerät geglättet. Die beste Qualität findet man wohl morgens ab zehn vor, wenn die Bahn gerade geöffnet hat. Doch da sind die meisten in der Schule oder bei der Arbeit.
„Ganz gut“ gefällt es einem anderen Pärchen, Kewin (16) und Michelle (17), die auf dem Eis noch etwas staksig unterwegs und schwer mit Selfies beschäftigt sind. „Die Größe der Fläche genügt uns“, sagt Kewin, „die Musik ist zum Schlittschuhlaufen okay, obwohl ich sonst eher Rap höre.“
Nicht ganz glücklich wirkt der siebenjährige Mert, er klagt: „Ich falle immer auf den Po!“ Doch dafür, dass er zum allerersten Mal auf Schlittschuhen steht, macht er das nicht schlecht. Für Anfänger in Kindergröße stehen drei Figuren bereit, wahlweise Eisbär, Wichtel oder Pinguin, auf kurzen Skiern mit Griffen zum Festhalten. Und zum Üben kann man die übersichtliche Eisbahn am Rhein-Ruhr-Zentrum tatsächlich empfehlen.
>> PREISE UND VERPFLEGUNG
- Geöffnet ist die Eisbahn am Eingang Ost montags bis freitags von 12 bis 20 Uhr und samstags von 11 bis 20 Uhr.
- Preise: Kinder (bis 14) zahlen 1,50 Euro pro Stunde, Erwachsene drei Euro, Schlittschuhverleih: zwei Euro pro Stunde.
- An Verpflegung gibt es u.a. Glühwein (2,50 Euro), Currywurst (3,50 Euro), Churros(fettgebackene Stangen, drei Euro).