Mülheim. . Schneidermeisterin Corinna Kasper eröffnet Studio an der Uhlandstraße. Es gibt dort auch eine Filzwerkstatt und eine Kunstschule.
Das Filzen kann man in der Uhlandstraße schon seit 2003 erlernen. Gabriele Conen hat dort eine Kreativwerkstatt und bringt Erwachsenen und Kindern bei, wie’s geht. Nur ein paar Schritte weiter eröffnete die Künstlerin Natalija Ushakova kürzlich ihr Atelier, sie will auch eine Malschule betreiben. Außerdem kam jetzt ein drittes Kreativ-Studio dazu: Corinna Kasper hat im Haus Nr. 45 eine Nähschule eingerichtet.
In ihrem eigenen Altbau mit Zugang von der Wielandstraße, hat die 53-Jährige einen großen hellen Raum in eine Nähstube verwandelt. In den Regalen liegen schöne Stoffe, zwei hochwertige Bügelanlagen und drei Overlockmaschinen stehen an der Wand. Auf dem Arbeitstisch entdeckt man sieben verschiedene Nähmaschinen. Moderne Modelle sind darunter, aber auch alte Schätzchen. „Ich stehe auf alte Nähmaschinen von bekannten Firmen. Das ist wie bei einem alten Mercedes. Die Qualität der Maschine bleibt bestehen“, sagt Corinna Kasper lachend.
Eigenes Nähstudio am Oppspring
Die Schneidermeisterin ist seit vielen Jahren im Geschäft. Nach der Schneiderlehre arbeitete sie zunächst im Atelier ihrer Mutter in Heißen. Im Anschluss an die Meisterprüfung eröffnete sie jedoch ein eigenes Nähstudio am Oppspring. „Dann bekam ich irgendwann das Angebot, in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte in Oberhausen zu unterrichten“, berichtet sie.
Mit der Geburt ihres Sohnes in 2003 schränkte sie die Berufstätigkeit etwas ein. Sie unterrichtete freiberuflich in einer Nähschule im Rhein-Ruhr-Zentrum und arbeitete von zu Hause aus als Maßschneiderin. Um Kunden war sie fast nie verlegen, durch Mund-zu-Mund-Propaganda reihte sich eigentlich ein Auftrag an den anderen. Nicht nur Privatleute orderten bei ihr: Corinna Kasper schneiderte beispielsweise auch für das Aalto-Theater in Essen Kostüme. Ein Design-Studio beauftragte sie damit, aus Plastikfolie Übertöpfe zu nähen.
Das Handwerk richtig erlernen
In ihrer neue Nähschule an der Uhlandstraße sollen die Teilnehmer das Handwerk richtig erlernen. „Wir stellen keine Täschchen oder Kissenbezüge her, wir wollen Bekleidung schneidern“, sagt die Textilfachfrau. An fünf Terminen in der Woche bietet sie dreistündige Nähseminare an. Mal vormittag, mal abends und bald auch am Samstagvormittag. Wer mitmachen möchte, kann eine Fünfer- oder Zehnerkarte erwerben und sich dann einbuchen in die gewünschten Termine (es gibt aber auch Schnupperstunden).
Jeder Kurs hat maximal sechs, mindestens vier Teilnehmer. „Anfänger und Fortgeschrittene sind zusammen“, sagt Corinna Kasper. Gelehrt wird alles, was das Schneidern ausmacht: vom Zuschneiden bis zum Herrichten zur Anprobe, vom Einnähen eines Reißverschlusses bis zur Saumverarbeitung. „Beim Nähen kann man recht schnell zu realistisch gesteckten Zielen gelangen“, so die Schneidermeisterin. Anfänger könnten mit einem Rock oder einem einfachen Oberteil beginnen.
Im Dichterviertel, meint Corinna Kasper, entwickele sich viel. Neben dem neuen Kreativ-Eck und der Sattlerwerkstatt an der Hornstraße, gebe es auch die Ess-Ecke am Goetheplatz – mit Bäckerei, Bioladen und Burgerrestaurant.
>> INFORMATIONEN ZU KURSEN UND PREISEN
Die Nähschule im Dichterviertel heißt „La Sartoria“. Ein Storch mit Faden im Schnabel hängt an der Hauswand (Wielandstraße) und weist auf das Studio hin.
Weitere Informationen zu Kursen und Preisen gibt es auf www.la-sartoria.de