Die Auslastung im Walzwerk von Mannesmann Grobblech ist aktuell zufriedenstellend, bei der Großrohr-Produktion von Europipe gar auf hohem Niveau.

Die Salzgitter AG, unter deren Dach die Mülheimer Werke von Salzgitter Mannesmann Grobblech (MGB) und als Joint Venture mit der Dillinger Hütte der Großrohrproduzent Europipe firmieren, hat seine Gewinnprognose für 2017 angehoben auf 175 bis 225 Millionen Euro. Für MGB konstatiert der Konzern eine nennenswerte Grundauslastung, bei Europipe ist gar von einer sehr guten Auslastung die Rede.

Gleichwohl gab die Salzgitter AG auch für die ersten neun Monate dieses Jahres für den Bereich Grobblech/Profilstahl (dazu gehört MGB) einen Verlust von 18,7 Millionen Euro an. Insbesondere im Ilsenburger Werk sei die Lage „herausfordernd“, bei MGB sorge die Produktion der Vormaterialien für die Europipe-Großrohre für die Pipeline-Projekte Nord Stream II und Eugal für eine zufriedenstellende Auslastung.

Insgesamt bleibt der Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl laut AG weiter einem schweren Marktumfeld, das gekennzeichnet sei durch Überkapazitäten, ausgesetzt, hieß es. Belastend wirke zudem, dass im Zuge der Handelsschutzmaßnahmen gegenüber China andere Staaten protektionistisch gegen Blech-Importe aus Europa vorgingen – so insbesondere die USA, die auf Bleche der Salzgitter AG bekanntlich einen Strafzoll von 22,9 Prozent erheben. Dagegen klagt der Konzern, eine Entscheidung wird für Anfang 2018 erwartet.

Druck aus den USA kommt auch wegen der Produktion von MGB und Europipe für Pipelines für den russischen Energie-Export. Durch ein neues US-Sanktionsgesetz können entsprechende Firmen mit Sanktionen belegt werden.

Für Europipe als Hersteller geschweißter Großrohre stellt die Salzgitter AG eine nach wie vor gute Geschäftslage fest. Auftragsbestand und -eingang bei Europipe seien zwar nicht auf Vorjahresniveau, weil dort der große Nord-Stream-II-Auftrag für außerordentliche Ausschläge gesorgt habe. Durch den Anschlussauftrag für die Europäische Gasanbindungsleitung (Eugal) sei der Orderbestand dennoch „auf einem hohen Niveau“.