St. Martin hatte gestern Abend Großeinsatz. 19 Umzüge und Veranstaltungen rund um Sinter Mätes – fast ein Drittel aller in der ganzen Stadt – an einem Tag. Kinder und Eltern hatten Auswahlprobleme. Die gegenseitige Konkurrenz der bunten Laternenzüge ließ bei einigen die Lichter fast erlöschen. Das lag nicht am Regen, der einige Umzüge verwässerte, sondern an gesunkenen Teilnehmerzahlen. Bessere Terminabsprachen hätten das verhindert.
St. Martin hatte gestern Abend Großeinsatz. 19 Umzüge und Veranstaltungen rund um Sinter Mätes – fast ein Drittel aller in der ganzen Stadt – an einem Tag. Kinder und Eltern hatten Auswahlprobleme. Die gegenseitige Konkurrenz der bunten Laternenzüge ließ bei einigen die Lichter fast erlöschen. Das lag nicht am Regen, der einige Umzüge verwässerte, sondern an gesunkenen Teilnehmerzahlen. Bessere Terminabsprachen hätten das verhindert.
„Es sind ja heute mehr Erwachsene als Kinder da“, bemerkte Bürgermeisterin Margarete Wietelmann beim Chrubbel Chrabbel vor dem Tersteegenhaus. Seit den 1920er Jahren lädt dazu die Bürgergesellschaft Mausefalle ein. „Chrubbel Chrabbel bedeutet vom Boden aufgrabbeln, einsammeln und eintüten“, erläuterte Baas (Vorsitzender) Ulrich Rädeker. Süßigkeiten fallen heute nicht mehr auf den Boden. Die Kinder bekamen sie direkt in ihre Schnorrbülls gesteckt. Vorher sangen alle mit der Akkordeonbegleitung von Franz Firla das Sinter-Mätes-Lied. Fast alle Erwachsenen kannten es auswendig. Die Kleinen hörten nur zu.
Dass immer weniger Kinder von Haus zu Haus ziehen, dort singen und dafür Leckeres bekommen, beobachten viele Mülheimer, die an den Martinstagen auf Besuch warten. „Wir singen nur noch bei den Großeltern“, sagte die sechsjährige Saskia. „Und im Kindergarten haben wir Laterne, Laterne geübt für den Zug“, ergänzte ihr Bruder Lars. „Wir sind früher auch an zwei Tagen zum Singen und Schnorren unterwegs gewesen“, erinnerte sich ein Senior beim Martinszug der Marketinggesellschaft in der Stadtmitte. Fast gleichzeitig startete der ökumenische Martinszug auf dem Kirchenhügel zum Feuer in der Freilichtbühne. St. Martin ritt auch in St. Barbara Dümpten und in Mintard. Martinsfeiern gab es dazu an der Grundschule Dichterviertel, in vier Heißener, zwei Saarner, einer Styrumer Kita, an der Zunftmeister-, Lierberg und Katharinenschule sowie weiteren Gemeinden.