Mülheim. . Eine Ausstellung zeigt Bilder von Käthe Guss, die in den 1940er Jahren eine bekannte Schauspielerin in Mülheim und Umgebung war.
Im Jahr 1946 hieß Mülheims Superstar Käthe Guss. Eine Ausstellung über die einst in Duisburg, Mülheim und Oberhausen bekannte Schauspielerin, Operettendiva und Theaterdirektorin wird ab Dienstag, 7. November, im Ausstellungsraum „Mülheimer Kunst und Geschichte“ an der Oberstraße 27 zu sehen sein: dienstags, mittwochs und donnerstags von 16.30 bis 18.30 Uhr. Auch Terminabsprachen darüber hinaus sind unter 75 42 32 möglich. Der Eintritt ist frei.
Wer heute zur älteren Generation gehört und früher gern Operetten anschaute, kennt Käthe Guss. Als in der Duisburger Oper in den 1930er Jahren ein Sopran für den Chor gesucht wurde, stellte sich auch Käthe Guss aus Mülheim vor. Heute würde man sagen: Sie machte bei einem Casting mit. Und wurde angenommen.
Sie war der Liebling der Operettenfreunde
Ihre Sternstunde hatte sie 1933, als sie, die kleine, rothaarige Chorsängerin, kurzfristig für die erkrankte Hauptdarstellerin in der Operette „Gräfin Mariza“ einsprang – und Karriere machte. Die Operette – das „Musical“ früherer Zeiten – war ihr Leben. „Sie war der Liebling der Operettenfreunde, bis 1942 das Stadttheater durch Bomben zerstört wurde“, berichtet ihre Nichte Inge Merz, die die Idee zur Ausstellung hatte.
In der Nachkriegszeit gab es für junge Mülheimer nur zwei Möglichkeiten, sich in ihrer zerstörten Stadt zu vergnügen: Kino oder das „Operettentheater Käthe Guss“ in Speldorf, gegenüber der evangelischen Kirche an der Duisburger Straße.
Die Ausstellung beinhaltet Fotos von Operettenszenen
Wie das Styrumer Mädchen aus der Schützenstraße im Duisburger Theater Karriere machte, welche Operetten in ihrem eigenen Theater in Mülheim von 1946 bis 1948 gegeben wurden, welche Theaterstationen folgten und wie sie von ihren „Verehrern“ geliebt wurde, dies alles erfährt man vom 7. bis 30. November in dem ehemaligen Ladenlokal einer Bäckerei an der Oberstraße.
Die Ausstellung beinhaltet Fotos von Operettenszenen zwischen 1931 und 1967, Zeitungsausschnitte mit Theaterkritiken und Artikeln über ihr Leben und Schaffen als Schauspielerin und Soubrette. Bekannt wurde Guss durch Operetten wie „Der Zarewitsch“ (1946) oder „Der fidele Bauer“ (1947). An einigen Tagen ist Inge Merz, anwesend und berichtet aus dem Leben der Tante.
Zudem wird auf Wunsch ein Film über Käthe Guss gezeigt, den der Mülheimer Filmemacher Reiner Komers in der Reihe „Mülheim erzählt“ 2008 anlässlich der 200-Jahr-Feier der Stadt drehte. Es ist ein Erinnerungs-Gespräch über Käthe Guss mit Verehrerinnen und Wegbegleitern.