Mülheim. . Rund 200 Kurse aus dem Angebot der VHS finden wieder statt, 120 Veranstaltungen sind noch offen. Gespräch mit VHS-Leiterin Annette Sommerhoff.
- Etwa 200 Kurse aus dem Programm der VHS finden inzwischen wieder statt
- Ein Teil der Veranstaltungen war bis September, als das Gebäude gesperrt wurde, bereits beendet
- Die Mitarbeiter der VHS sind behelfsmäßig im Rathaus untergekommen
Auch die Mitarbeiter der Volkshochschule waren von der plötzliche Schließung am 18. September überrascht worden. Turbulente Wochen liegen seitdem hinter VHS-Leiterin Annette Sommerhoff und ihrem Team. Ein Rück- und Ausblick.
Wo sind Sie mit Ihren Mitarbeitern nach der überraschenden Schließung des VHS-Gebäudes untergekommen?
Wir nutzen derzeit einen Besprechungsraum im Rathaus, der zu einem provisorischen Großraumbüro umgestaltet wurde. Zusätzlich können wir Büros im Rathaus belegen von Kollegen, die im Urlaub sind oder krank. Immerhin haben wir inzwischen auch unsere Computer, Telefone und die wichtigsten Unterlagen hier. Dazu durften wir unter Begleitung der Feuerwehr noch einmal kurz ins VHS-Gebäude. Wir sind also eingeschränkt arbeitsfähig.
Wie ist es mit Materialien, die noch in der VHS lagern? Kommen betroffene Dozenten und Kursteilnehmer da heran?
Wir planen einen Termin nach den Herbstferien, an dem Materialien aus dem Gebäude geholt werden können. Das geht aber nur in Begleitung der Feuerwehr und mit einer geringen Personenanzahl. Betroffen davon, dass derzeit noch Sachen in der VHS sind, ist vor allem der Kreativbereich, etwa Dozenten und Teilnehmer von Malkursen. Wir haben bei den Dozenten bereits abgefragt, wer noch Material in der VHS hat.
Zurzeit finden rund 200 Kurse statt
Wie viele Kurse finden inzwischen wieder statt und wie viele sind noch vakant?
Zurzeit finden rund 200 Kurse wieder statt, alles was prüfungsrelevant ist, wie Integrationskurse, Kurse, in denen Schulabschlüsse gemacht oder Zertifikate im Sprachbereich abgelegt werden. Noch offen sind 120 Kurse. Nicht mitgezählt sind dabei zum einen die Dilim-(Deutsch- und interkulturelles Lernen in Mülheim)-Kurse für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sowie Prüfungen. Denn Anmeldungen zu Prüfungen erfolgen in der Regel erst kurzfristig vor den Prüfungsterminen. Nicht stattfinden können Kurse, die besondere Anforderungen an Räumlichkeiten haben wie EDV-Kurse und auch Kurse im Gesundheitssektor und im Kreativbereich. Geeignete Fachräume dafür sind nicht so einfach zu finden. Wir planen aber Nachholtermine für das, was ausgefallen ist bei Integrationskursen und bei Kursen, bei denen es um Schulabschlüsse geht. Zudem waren bis 30. September bereits insgesamt 30 Kurz- und Wochenendkurse regulär beendet.
Wo finden die Kurse statt?
Wir haben verschiedene Ausweichquartiere gefunden, über die wir die Teilnehmer informiert haben, auch indem wir Stadtpläne mitverschickt haben. Die Integrationskurse etwa finden, wie auch die Beratung und Prüfungen und Tests dazu in einem schulisch nicht mehr genutzten Trakt des Gymnasiums Broich an der Ritterstraße statt. Zudem können wir von nachmittags bis abends Räume am Standort des Berufskollegs Stadtmitte an der Von-Bock-Straße nutzen. Außerdem finden auch Kurse im Rathaus statt und die Singabende mit Anja Lerch sind in die Realschule Stadtmitte ausgelagert worden. Übergangsweise haben zum Beispiel auch eine Yoga-Schule und ein Wassersportverein Räume angeboten.
Semesterprogramm wird über Internet kommuniziert Foto: Herbert Höltgen
Wie planen Sie für das kommende Semester?
Für das erste Semester 2018 planen wir mit den Räumen, die wir zurzeit zur Verfügung haben und hoffen, in den nächsten Wochen weitere zusätzliche Räume nutzen zu können. Eigentlich wären wir jetzt in der Schlussredaktion für das neue Semesterprogramm, aber das zu drucken, ohne konkret zu wissen, wie bis dahin die Situation ist, macht keinen Sinn. Wir werden das Meiste über die Website kommunizieren. Foto: Herbert Höltgen