Heimaterde. . Am Samstag begingen Anwohner den Grünzug auf der Heimaterde, um die Sanierung nach Sturm Ela nachzuvollziehen. Viel ist geschafft.

  • Zu einem Spaziergang durch die wiederhergestellten Siepentäler kamen viele Interessierte
  • Sylvia Waage vom Grünflächenamt zeigte ihnen, wo und was nach Ela saniert wurde
  • Die Teilnehmer lobten auch den tollen Zusammenhalt auf der Heimaterde

Als Friedhelm Hinnerkott am Samstag durch die Siepentäler in Heimaterde schlendert, schwelgt er in Erinnerungen: „Das hier war früher unsere Rodelstrecke“, erzählt er. Er wohnt bereits seit fast 60 Jahren im Stadtteil und weiß dementsprechend, dass sich hier in den letzten Jahren viel verändert hat. Heute hat er allerdings die Chance, bei einem Rundgang durch Heimaterde mit Verantwortlichen zu sprechen und Fragen zu stellen.

„Das ist besonders wichtig“, findet Sylvia Waage vom Grünflächenamt, die während der Führung den Anwohnern an vielen Stellen erklärt, welche Veränderungen vorgenommen wurden und was noch in Planung steht. „Bei so einem Prozess muss die Bürgerschaft sich mitgenommen fühlen“, erklärt sie. Das sei wichtig, damit jeder sich weiterhin mit seiner Siedlung identifizieren kann.

Begeistert schauten sich die Spaziergänger in den Siepentälern um.
Begeistert schauten sich die Spaziergänger in den Siepentälern um. © Herbert Höltgen

Und dass die Anwohner in Heimaterde sich definitiv mit ihrem Stadtteil identifizieren, merkt man bei dem Rundgang durch die Siepentäler ganz deutlich. Eine große Gruppe schlendert am Samstag gemeinsam durch den großen Park, erinnert sich daran, wie dieser noch vor einigen Jahren ausgesehen hat. Danach treffen sich alle zu einem leckeren Würstchen und plaudern. „Die Gemeinschaft in Heimaterde ist schön“, freut sich Gisbert Dörner. Er ist mit seiner Frau 2002 hier hinzugezogen und fühlte sich direkt wohl. Vor allem nach dem Sturm Ela habe er gemerkt, wie groß der Zusammenhalt in Heimaterde sei. „Alle haben sich gegenseitig geholfen“, erinnert er sich.

Auch bei dem Rundgang weist Egon Janz von der Siedlervereinigung Heimaterde immer wieder darauf hin, wie viel Arbeit nach dem Sturm Ela investiert werden musste. „Wir wissen alle, wie schrecklich es hier nach Ela ausgesehen hat“, sagt er. Gemeinsam mit Sylvia Waage erklärt er deswegen genau, welche Bäume neu gepflanzt wurden und welche Wege bereits erneuert werden konnten. Stolz zeigt er auf die großen Grünflächen in den Siepentälern – früher zugewuchert, heute ordentlich bepflanzt und gepflegt: „Das kann sich doch schon wieder sehen lassen“, findet er. Den Anwohnern die Arbeit der letzten Jahre transparent zu machen, sei besonders aus einem Grund wichtig: „Tu Gutes und sprich darüber“, sagt er mit voller Überzeugung. Die viele Arbeit, das Engagement und auch die Transparenz gingen verloren, wenn man die Anwohner nicht an dem Prozess teilhaben lasse und solche Tage wie heute nicht anbiete.

Diese Meinung teilt auch Elke Dörner. „Meckern ist immer leicht“, sagt sie. Allerdings gehe dabei oft verloren, wie viel bereits passiert ist und aus welchen Gründen manche Dinge vielleicht noch nicht umgesetzt werden können. „Heute hat man einen direkten Ansprechpartner“, erklärt sie. Und diese Ansprechpartner vom Grünflächenamt und der Siedlervereinigung haben tatsächlich immer versucht, die Meinung der Anwohner in den Veränderungsprozess mit einzubeziehen. In einer Bürgerversammlung konnten zum Beispiel Anregungen und Wünsche geäußert werden. Für diese Mitarbeit bedankt sich Sylvia Waage an diesem Tag bei den Anwohnern. Insgesamt standen für die Arbeiten 394 000 Euro zur Verfügung. „Damit haben wir das Wesentlichste zum Glück schaffen können“, erklärt Sylvia Waage.