Menden. Mülheim wurde 1093 erstmals urkundlich erwähnt. Doch das beschauliche Menden ist in dieser Hinsicht noch älter und schon seit 811 nachgewiesen.
Mülheim wurde 1093 erstmals urkundlich erwähnt. Doch das beschauliche Menden ist in dieser Hinsicht noch älter und schon seit 811 nachgewiesen.
Nicht nur das erfahren geschichtsinteressierte Leser in Andreas ten Brinks neuem Buch „Menden in Mülheim an der Ruhr – 1200 Jahre Geschichte.“ Der Heimatforscher, der uns bereits mit „Mülheimer Ansichtssachen“ und zuletzt mit einer Häuser-Geschichte der Altstadt in die Vergangenheit schauen ließ, nimmt uns jetzt auf 190 reich bebilderten Buchseiten mit auf eine Zeitreise durch die Kotten und Höfe im alten Menden.
Doch sein Werk, das für 35 Euro im örtlichen Buchhandel zu bekommen ist, ist keine reine Baugeschichte. Wir erfahren auch etwas über das Leben der Menschen im alten Menden. Themen, wie etwa die Altersversorgung, das Hypothekenwesen, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Ackerknechten und Köttern, der Pferde- und Wagendienst oder Wohnverhältnisse, Steuerpflicht und der Schulbetrieb werden beleuchtet.
Ein umfangreicher Anhang mit Glossar sowie Personen- und Hausnummernverzeichnis runden ten Brinks stadtteil- und familiengeschichtliche Fundgrube ab. Seine Recherche- und Dokumentationsarbeit hat er der historisch interessierten Öffentlichkeit anhand von Akten und Urkunden der alten Herrschaft Broich erschlossen, die der französischen Stadterhebung Mülheims im Jahr 1808 vorausging. „Die Hofgeschichte Mendens“, so schreibt der Autor in seinem Vorwort, „ist exemplarisch für die früheren gesellschaftlichen Verhältnisse sämtlicher Ortsteile unserer Stadt und insofern außer Gefahr, ein kleinkreisiges Spezialtraktat für Lokalpatrioten zu sein.“ Vor dem Hintergrund der Mendener Geschichte warnt ten Brink mit kritischem Blick in die Gegenwart und Zukunft vor Baugelüsten, die altes Bauernland in Bauland verwandeln und so eine über 1000 Jahre gewachsene Kulturlandschaft in Menden zerstören könnten.