Mülheim. . Die Ruhrbania-Baufelder und die Innenstadt stehen im Mittelpunkt, wenn sich die Stadt Mülheim in dieser Woche auf der Expo Real präsentiert.
- Die Stadt und Partner werden ab Mittwoch auf der Immobilienmesse Expo Real in München um Investoren buhlen
- Insbesondere will die Wirtschaftsförderung dafür werben, dass Ruhrbania weiter gedeiht
- Baudezernent Vermeulen sagt: Es kann da alles in die Debatte kommen, alles ist verhandelbar
Die Stadt und Partner werden ab Mittwoch auf der Immobilienmesse Expo Real in München wieder um Investoren buhlen, insbesondere will die Wirtschaftsförderung dafür werben, dass der Umbau der Innenstadt samt Ruhrbania-Projekt weitere Etappenziele erreicht.
„Die Expo Real ist die größte und wichtigste Immobilienmesse in Deutschland. Hier muss man einfach Präsenz zeigen“, ließ sich Oberbürgermeister Ulrich Scholten in einer ansonsten durch dürftigen Informationsgehalt charakterisierten Mitteilung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mülheim & Business zitieren. Scholten selbst wird dem Vernehmen nach wegen eines Trauerfalls in der Familie nicht mit nach München reisen, Chef-Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier hat die Federführung, um direkt am ersten Messetag an einem Runden Tisch „mit ausgewählten Investoren“ Entwicklungspotenziale insbesondere für die Innenstadt herauszustellen.
Investitionen ins Bürogebäude von Varia-Bau
Schnitzmeier verweist auf die bisherigen Ruhrbania-, auch auf die Investitionen ins Bürogebäude von Varia-Bau an der Wallstraße oder ins ehemalige Woolworth-Gebäude an der Schloßstraße: „Mit solchen Investitionen wollen wir in Zukunft weiterkommen und suchen dafür lokale und überregionale Investoren und Projektentwickler.“
Im Fokus stehen die Ruhrbania-Baufelder 3 und 4 zwischen der kurz vor der Eröffnung stehenden Hochpromenade des Radschnellwegs und der Konrad-Adenauer-Brücke. Jüngst hatte Baudezernent Peter Vermeulen im Gespräch mit dieser Zeitung in Aussicht gestellt, dass die Uferpromenade im dortigen Bereich schon 2018/19 fertiggestellt werden soll.
Investor für die angrenzenden Baufelder fehlt
Was fehlt, ist ein Investor für die angrenzenden Baufelder. Die Hochschule Ruhr West war mal im Gespräch, ebenso eine Sparkassen-Stiftung, Stadthäuser. Auch hält sich hartnäckig das Gerücht, es gebe ein privates Engagement für eine neuartige Bildungseinrichtung vor Ort. Baudezernent Vermeulen selbst hatte mal mit der Idee eines grünen Hochhauses nach Vorbild des Bosco Verticale in Mailand für Aufsehen, aber auch für breite Ablehnung gesorgt.
Auf die richtige Spur zur Entwicklung des Ruhrbania-Areals ist die Stadt aber bislang nicht gekommen. Vermeulen berichtete, dass wohl schon viele Spekulanten vorstellig geworden seien, die der Stadt die Grundstücke mit Blick auf die erwartete Wertentwicklung abkaufen wollten. Sie sind aber abgeblitzt. Die Stadt selbst will bekanntlich ihre Hand drauf haben, um etwas Positives für die Stadtentwicklung möglich zu machen. „Es gibt aber keine interessierten Investoren, es gibt nur Fantasien“, sagte Vermeulen im Spätsommer.
Bau muss ins Stadtbild passen
Ihm schwebt eine Art Ideenwettbewerb vor, denn, so sagte es seinerzeit auch sein Referent Klaus Beisiegel: Das vorhandene Baurecht lasse allerlei zu, bis zu zehn Stockwerke etwa darf ein Bau an der Konrad-Adenauer-Brücke haben. „Es kann da alles in die Debatte kommen, alles ist verhandelbar, es muss nur ins Stadtbild und zur Friedrich-Wilhelms-Hütte passen“, zeigt sich Vermeulen offen für Ideen von Investoren. Er sei „völlig unerschrocken, der Politik alles Mögliche vorzustellen“.
Stadthäuser aber, da legte er sich fest, seien „wirtschaftlich nicht darstellbar“. Das sagt er wohl deshalb, weil das Gesundheitshaus dem Vernehmen nach noch mit rund 6 Millionen Euro Wert in den Büchern der Stadt steht. Die sind mit einem Stadthäuser-Konzept wohl nicht zusätzlich zu erwirtschaften.