Beim geplanten Baugebiet zwischen Tinkrathstraße, Diepenbeck und Velauer Straße kochen die Emotionen hoch. Anwohner wollen die Pläne begraben sehen, Eigentümer des rund zehn Hektargroßen Areals wollen die Fläche in eine neue Siedlung mit 60 Wohneinheiten umwandeln. Im Nachgang zu einer von der Stadt organisierten Bürgerversammlung erreichten die Redaktion zahlreiche Leserbriefe zum Thema. Eine Zuschrift mit dem Tenor, dass die bei der Infoveranstaltung Anwesenden eine „aufgebrachte Gruppe Rentner mit Angst vor Veränderung“ gewesen sei, die habe spüren lassen, dass dort „junge, bauwillige Familien nicht erwünscht zu sein scheinen“ hat viel Widerspruch ausgelöst. Hier bilden wir die Leserdebatte ab: „Der Leserbrief vom 16. September zur Bebauung Tinkrathstraße/Diepenbeck/Velauer Straße ist an Unverschämtheit und Arroganz nicht mehr zu überbieten. Bei den Teilnehmern der öffentlichen Bürgerversammlung handelte es sich keineswegs um eine „aufgebrachte Gruppe von Rentnern“, die ewig gestrig ist und Angst vor Veränderung hat, sondern um Menschen, die im Umfeld des Bebauungsgebietes leben und sich im Falle der Bebauung mit kaum zu überwindenden Problemen konfrontiert sehen. Diese Probleme werden aber von der Leserin bagatellisiert bzw. gar nicht wahrgenommen. Es geht ihr nämlich in erster Linie um das angestrebte Haus im Grünen mit hohem Wohnkomfort. Die Interessen anderer Menschen sind ihr offenbar gleichgültig. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen der Stadt von ihrem Bebauungsvorhaben abrücken und für die Leserin den von ihr gewünschten attraktiven Wohnraum andernorts schaffen.“ Petra Müller „Die Leserin will die Ackerbesitzer offenbar als Wohltäter für junge Familien darstellen. Das ist zwar falsch, wenn man die voraussichtlichen Kosten dieser Baugrundstücke bedenkt, bleibt ihr aber unbenommen. Aber dann darf sie sich auch den Blick nicht durch die Dollar-Zeichen in den eigenen Augen vernebeln lassen und muss den Anstand besitzen, auf persönliche Angriffe auf die angeblich so alten und egoistischen Gegner dieses Projektes zu verzichten. Nicht nur Anwohner über 60 Jahre, sondern auch viele jüngere und junge Teilnehmer und die IG Rumbachtal haben sich mit Argumenten gegen diese Bebauung ausgesprochen. Vor allem aus ökologischen, verkehrs- und kanalisationstechnischen Gründen.“ Reinhard Fey „Mir wird als egoistischer Rentner vorgeworfen, dass ich junge bauwillige Familien nicht in meiner Nachbarschaft wünsche. Das Gegenteil ist der Fall: Links und rechts von mir wohnen junge Familien mit Kindern und in meiner unmittelbaren Umgebung werden zur Zeit cirka 45 Wohneinheiten errichtet und ich hoffe, dass viele junge Menschen hier einziehen und es zu einem gesunden Mix zwischen den verschiedenen Generationen kommt. Nach meiner Ansicht ist das Projekt nur durchzuführen, wenn ein größerer Abwasserkanal gebaut und die Tinkrathstraße wegen des Verkehrs verbreitert wird. Aber wollen wir das?“ Justus Leemhuis „Die Planung für die Bebauung des Geländes im Bereich Tinkrathstraße/Diepenbeck wird erst wieder aufgenommen, wenn die Stadt die Erweiterung und Ertüchtigung der Straße und den Neubau des maroden Kanals – Priesters Hof – aus dem Haushalt bezahlen kann, ohne neue Schulden. Unsere Kinder und Enkelkinder würden sich sicherlich freuen, dann nur noch die Probleme Bergbauschäden, Starkregen, Oberflächenwasser und Umweltversiegelung lösen zu müssen.“ Hans-J. Plückers „Städte müssen sich entwickeln, Stadtbilder verändern sich und das ist gut so. Dabei muss gelten, dass die Infrastruktur den Bedürfnissen angepasst wird und nicht umgekehrt. Mit anderen Worten, Straßen werden den Bebauungen entsprechend hergerichtet und nicht Bebauungen den Straßenverhältnissen. Würde dies anders gehandhabt, würden wir uns im Mülheim der 50er Jahre befinden. So eine Denkweise wäre schlichtweg falsch und nicht in der Gegenwart angekommen. Die Attraktivität des Wohnortes Mülheim hat in den vergangenen Jahren aufgrund des mangelnden Angebotes an individuellen Baumöglichkeiten bereits etwas gelitten. Heißen würde als Stadtteil, der alles bietet, was sich Familien wünschen, nur gewinnen. Bitte loslegen!“ Britta Hanschen
Beim geplanten Baugebiet zwischen Tinkrathstraße, Diepenbeck und Velauer Straße kochen die Emotionen hoch. Anwohner wollen die Pläne begraben sehen, Eigentümer des rund zehn Hektargroßen Areals wollen die Fläche in eine neue Siedlung mit 60 Wohneinheiten umwandeln. Im Nachgang zu einer von der Stadt organisierten Bürgerversammlung erreichten die Redaktion zahlreiche Leserbriefe zum Thema. Eine Zuschrift mit dem Tenor, dass die bei der Infoveranstaltung Anwesenden eine „aufgebrachte Gruppe Rentner mit Angst vor Veränderung“ gewesen sei, die habe spüren lassen, dass dort „junge, bauwillige Familien nicht erwünscht zu sein scheinen“ hat viel Widerspruch ausgelöst. Hier bilden wir die Leserdebatte ab:
„Der Leserbrief vom 16. September zur Bebauung Tinkrathstraße/Diepenbeck/Velauer Straße ist an Unverschämtheit und Arroganz nicht mehr zu überbieten. Bei den Teilnehmern der öffentlichen Bürgerversammlung handelte es sich keineswegs um eine „aufgebrachte Gruppe von Rentnern“, die ewig gestrig ist und Angst vor Veränderung hat, sondern um Menschen, die im Umfeld des Bebauungsgebietes leben und sich im Falle der Bebauung mit kaum zu überwindenden Problemen konfrontiert sehen. Diese Probleme werden aber von der Leserin bagatellisiert bzw. gar nicht wahrgenommen. Es geht ihr nämlich in erster Linie um das angestrebte Haus im Grünen mit hohem Wohnkomfort. Die Interessen anderer Menschen sind ihr offenbar gleichgültig. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen der Stadt von ihrem Bebauungsvorhaben abrücken und für die Leserin den von ihr gewünschten attraktiven Wohnraum andernorts schaffen.“
Petra Müller
„Die Leserin will die Ackerbesitzer offenbar als Wohltäter für junge Familien darstellen. Das ist zwar falsch, wenn man die voraussichtlichen Kosten dieser Baugrundstücke bedenkt, bleibt ihr aber unbenommen. Aber dann darf sie sich auch den Blick nicht durch die Dollar-Zeichen in den eigenen Augen vernebeln lassen und muss den Anstand besitzen, auf persönliche Angriffe auf die angeblich so alten und egoistischen Gegner dieses Projektes zu verzichten. Nicht nur Anwohner über 60 Jahre, sondern auch viele jüngere und junge Teilnehmer und die IG Rumbachtal haben sich mit Argumenten gegen diese Bebauung ausgesprochen. Vor allem aus ökologischen, verkehrs- und kanalisationstechnischen Gründen.“
Reinhard Fey
„Mir wird als egoistischer Rentner vorgeworfen, dass ich junge bauwillige Familien nicht in meiner Nachbarschaft wünsche. Das Gegenteil ist der Fall: Links und rechts von mir wohnen junge Familien mit Kindern und in meiner unmittelbaren Umgebung werden zur Zeit cirka 45 Wohneinheiten errichtet und ich hoffe, dass viele junge Menschen hier einziehen und es zu einem gesunden Mix zwischen den verschiedenen Generationen kommt. Nach meiner Ansicht ist das Projekt nur durchzuführen, wenn ein größerer Abwasserkanal gebaut und die Tinkrathstraße wegen des Verkehrs verbreitert wird. Aber wollen wir das?“
Justus Leemhuis
„Die Planung für die Bebauung des Geländes im Bereich Tinkrathstraße/Diepenbeck wird erst wieder aufgenommen, wenn die Stadt die Erweiterung und Ertüchtigung der Straße und den Neubau des maroden Kanals – Priesters Hof – aus dem Haushalt bezahlen kann, ohne neue Schulden. Unsere Kinder und Enkelkinder würden sich sicherlich freuen, dann nur noch die Probleme Bergbauschäden, Starkregen, Oberflächenwasser und Umweltversiegelung lösen zu müssen.“ Hans-J. Plückers
„Städte müssen sich entwickeln, Stadtbilder verändern sich und das ist gut so. Dabei muss gelten, dass die Infrastruktur den Bedürfnissen angepasst wird und nicht umgekehrt. Mit anderen Worten, Straßen werden den Bebauungen entsprechend hergerichtet und nicht Bebauungen den Straßenverhältnissen. Würde dies anders gehandhabt, würden wir uns im Mülheim der 50er Jahre befinden. So eine Denkweise wäre schlichtweg falsch und nicht in der Gegenwart angekommen. Die Attraktivität des Wohnortes Mülheim hat in den vergangenen Jahren aufgrund des mangelnden Angebotes an individuellen Baumöglichkeiten bereits etwas gelitten. Heißen würde als Stadtteil, der alles bietet, was sich Familien wünschen, nur gewinnen. Bitte loslegen!“ Britta Hanschen