Landesweit niedrigster Stand der unter 25-Jährigen. Ausbildungsmesse „Berufsstart“ will Erfolg fortsetzen. 1400 Jugendliche erwartet

Die Stadt sieht sich in ihrer Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit auf einem Erfolgskurs: Nicht nur habe man mit 2,4 Prozent den landesweit niedrigsten Stand bei der Arbeitlosenquote der unter 25-Jährigen im SGBII-Bereich, wie Sozialamtsleiter Klaus Konietzka berichtet, die Ausbildungsmesse „Berufsstart“ feiert zudem ihr zehnjähriges erfolgreiches Bestehen. Am Donnerstag, 5. Oktober, werben in der Stadthalle wieder 61 Unternehmen um Azubis.

„Mehr Firmen bekommen wir auf der Fläche nicht unter“, sagt Oberbürgermeister Ulrich Scholten nicht ohne Stolz, denn die Zahl der Interessenten an der Messe ist größer. Angefangen hat sie vor zehn Jahren mit 22.

Gut 1400 Schüler und Auszubildende erwarten die Veranstalter – darunter die Stadt, Sozialagentur, Agentur für Arbeit – an diesem Tag. Mit 17 sogenannten Messe-Guides hat man sich auf den Ansturm vorbereitet. Sie sollen in Gruppen über die Messe führen.

„Betriebe bringen zusätzlich ihre Azubis mit, die alltagsnah über ihr Unternehmen berichten“, sagt Heike Gnilka, Bereichsleiterin Casemanagement der Sozialagentur. Ergänzend zu der Messe informieren Workshops über Einstellungstests und Vorstellungsgespräche. Eine Ausbildungsplatzbörse bietet die Chance, sich sofort bei einem Unternehmen zu bewerben.

Eine Menge Möglichkeiten für Jugendliche also. OB Scholten, der als Personaler bei Mannesmann gearbeitet hat, hält sie für den Schlüsselstein zum Mülheimer Erfolgsmodell: „Früher waren die Berufswege eindeutiger, viele junge Leute haben heute noch keine feste Vorstellung, aber drei bis vier Berufe im Kopf.“

Wichtiger jedoch ist den Veranstaltern das Aufzeigen von Chancen für diejenigen, die keinen Ausbildungs- oder sogar Schulabschluss haben: „Wir haben einen Wegweiser entwickelt, der die Wege verständlich aufzeigt. Das U25-Haus hilft sozialräumlich ganz nah Jugendlichen bei der Berufswahl“, sieht Anke Schürmann-Rupp, Leiterin Sozialagentur Mülheim, darin einen Schlüssel auch für die niedrige Arbeitslosenquote in diesem Bereich. „Wir glauben, dass jeder Talent hat, auch wer mal keinen geraden Weg geht, darf nicht verloren gehen.“