Mülheim. . Eine kompakte Ausstellung zu den Vintage-Kopierern ist noch bis Mitte November im Makroscope zu sehen. Besichtigungen erfolgen nach Vereinbarung.

  • DasMakroscope, Zentrum für Kunst und Technik, zeigt eine Ausstellung zu Thermokopierern
  • Die Schau lässt die Entwicklung der Thermokopierer, die in den 50er Jahren aufkamen, nachvollziehen
  • Besucht werden kann die Ausstellung noch bis Mitte November nach Vereinbarung

Smartphone, digitale Kamera und Laserdrucker: Neue Techniken, die begeistern. Doch auch die Rückbesinnung auf die alte analoge Technik liegt im Trend – so haben die Vinyl-Schallplatte und der Plattenspieler ein kleines Comeback erlebt. Das Makroscope, Zentrum für Kunst und Technik, beschäftigt sich in dem vom LVR geförderten Projekt „Von der analogen Kopie zum digitalen Workflow“ mit der Entwicklung der Technik. Zum Auftakt des Projektes hat Klaus Urbons, Mülheimer Copy-Art-Künstler, die alte analoge Technik der Thermokopie in den Mittelpunkt einer kompakten Austellung gerückt.

Der Thermofax 3M Secretary von 1957 ist der älteste Kopierer der Ausstellung und mehr als 1000 Euro wert.
Der Thermofax 3M Secretary von 1957 ist der älteste Kopierer der Ausstellung und mehr als 1000 Euro wert. © Jörg Schimmel

Das Gerät wurde in den 1950er Jahren vom Multi-Technologiekonzern 3M entwickelt, der auch für die Erfindung von Post-Its, also Klebezetteln, bekannt ist. „Thermokopierer finden neue Liebhaber, zum Beispiel bei Tätowierern“, sagt Urbons. Mit Hilfe der Vintage-Kopierer, die auch optisch etwas hermachen, werden Entwürfe für Tattoos produziert, die dann auf die Haut gebracht werden können. Ein spezielles Kopiermaterial, mit dem früher Matrizen für Spirit-Drucker erstellt wurden, macht dies möglich. Der Thermodruck kommt heute noch täglich zum Einsatz: zum Beispiel bei Kassenbons und Parkscheinen.

Der älteste Kopierer ist mehr als 1000 Euro wert

„Der älteste Kopierer in unserer Ausstellung, ein Thermofax 3M Secretary von 1957, ist mehr als 1000 Euro wert“, erklärt Urbons. Das Kopierverfahren nutzt die von dunklen Farben absorbierte Wärme zur Erstellung einer Fotokopie. Die Vorlage wird zusammen mit dem wärmeempfindlichen, beschichteten Kopierpapier ins Gerät geschoben und nach vier Sekunden erhält man die Kopie.

„Es ist das erste Multifunktionsgerät“, so der Künstler. Man könne damit auch Laminieren und Folien für Projektoren herstellen. Klaus Urbons hat einen Werbespot auf dem Videoportal Youtube gefunden, in dem Schauspieler und Sänger Bing Crosby im Jahr 1964 die Vorteile des Thermo-Faxes in Liedform auf den Punkt bringt.

Klaus Urbons bietet auf Nachfrage Copy-Art-Kurse an

Acht Thermo-Kopierer und deren Nachfolger aus dem Zeitraum der 50er Jahre bis heute werden im Zentrum für Kunst und Technik ausgestellt. Ein Handkopierer aus den ­80er Jahren ist darunter sowie ein mobiler thermischer Fotodrucker aus den 2000ern, mit dem digitale Fotos schnell und unkompliziert gedruckt werden können. Zu sehen sind analoge und digitiale Druckgeräte. Klaus Urbons bietet auf Nachfrage zudem Copy-Art-Kurse an.

Bis Mitte November können sich Interessierte täglich nach Vereinbarung die Ausstellung im Makroscope, Friedrich-Ebert-Straße 48, anschauen. Kontakt: