Mülheim. . Was Mülheimer zum Wahlsonntag noch wissen sollten: von Hochrechnungen im Gottesdienst bis hin zu geänderten Wahllokalen.
- Erneut bildet die Stadt Mülheim mit Essen-Borbeck den Bundestagswahlkreis 118
- Wer Hilfe auf dem Weg zum Wahllokal braucht, kann einen Fahrservice anrufen
- Zwei Großbildfernseher stellt die Stadt im Foyer des Standesamtes im Rathaus auf
Normalbürger können noch ein Mal schlafen, die gespannten Bundestagskandidaten vielleicht nicht – dann geht es zur Sache: Am Sonntag um 8 Uhr öffnen die Wahlräume, um 18 Uhr werden sie dicht gemacht. Einige aktuelle Informationen rund um die Wahl:
Vereinzelt geänderte Räume
Genau 124 307 Mülheimer sind wahlberechtigt. Erneut bildet die Stadt mit Essen-Borbeck den Bundestagswahlkreis 118. Die Anzahl der Stimmbezirke wurde gegenüber der vergangenen Wahl im Jahr 2013 von 113 auf 108 reduziert, gleichzeitig wurde die Zahl der Briefwahlbezirke erhöht von 27 auf 32. Die Stadt weist auf Folgendes hin: In Einzelfällen haben sich die Wahlräume gegenüber der Landtagswahl vom Mai geändert. Alle Bürger sollten daher unbedingt die Angaben zum Wahlraum auf ihrer Benachrichtigung beachten, da sie nur dort im Wählerverzeichnis eingetragen sind.
Acht Direktkandidaten treten hier an, 2013 waren es neun.
Urlaubspost kam rechtzeitig an
Doch noch rechtzeitig bei der Stadt eingegangen sind die Wahlbriefe von Stephan Minuth und seiner Frau, die gerade Urlaub in Kroatien machen und, wie berichtet, zunächst unvollständige Briefwahlunterlagen bekamen. Per Express gingen Stimmzettel ins Ausland und zurück, am Donnerstag war dann alles erledigt.
Taxi-Service der Parteien
Allen, die Schwierigkeiten haben, den Weg zum Wahllokal zu bewältigen, bieten die beiden größten Parteien einen Fahrservice an. Das Wahltaxi der SPD kann man vorbestellen unter 459 35 10 oder auch am Wahlsonntag von 9 bis 17 Uhr noch rufen. Die CDU hat einen Fahrdienst angeboten, Anmeldungen nahm sie bis Freitag entgegen.
Helfer auf der Reservebank
Rund 1100 Ehrenamtliche machen es in Mülheim möglich, dass die Wahl stattfinden kann. Sie bilden die Wahlvorstände. Für den Fall, dass es kurzfristige, krankheitsbedingte Ausfälle gibt, hält sich am Sonntag im Wahlamt eine Reservemannschaft mit Beamten unterschiedlicher Behörden bereit, die einspringen kann.
Wie bei der Landtagswahl werden unter den Wahlhelfern wieder Preise verlost. Es gibt 35 Gewinne, die ersten drei Preise sind Reisegutscheine über jeweils vierstellige Beträge. Öffentlich ausgelost wird am 9. Oktober um 12 Uhr im Ratssaal.
Repräsentative Befragung
In neun Mülheimer Wahlbezirken (031, 052, 103, 141, 162, 181, 231, 244 und 273) wird durch die Stadt die repräsentative Statistik nach Altersgruppen und Geschlecht ausgewertet. Dort gibt es am Wahltag Stimmzettel mit Kennbuchstaben von A bis M. Das Wahlgeheimnis bleibe aber auf jeden Fall gewahrt, versichert die Stadt.
Außerdem findet in den Wahlbezirken 182 (Gemeinschaftsgrundschule Styrum, Meißelstraße) und 271 (Städtische Tageseinrichtung am Erlenweg) eine Wählerbefragung statt. Sie wird von den Meinungsforschungsinstituten „infratest dimap“ und „Forschungsgruppe Wahlen“ durchgeführt. Die Daten fließen in die Hochrechnungen von ARD und ZDF ein.
Hochrechnungen im Gottesdienst
Ab 18 Uhr, nach Schließung der Wahllokale, wartet ganz Deutschland auf die ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF. Zugleich beginnt um 17.30 Uhr aber der Gottesdienst in der Immanuelkirche in Styrum. Pfarrer Manz hat eine pragmatische Lösung gefunden und kündigt an: einen „Wa(h)lgottesdienst”. Zunächst soll es um die Geschichte mit dem Wal im Alten Testament gehen, bei der sich ein Mensch entscheiden muss, ob und wie er den Auftrag Gottes annimmt. Ab 18 Uhr wird dann live in der Kirche die Fernsehprognose verfolgt. Nach dem Gottesdienst geht es gemeinsam weiter, bei Bier, Wasser und Snacks.
Finale im Rathaus
Zwei Großbildfernseher stellt die Stadt auf, und zwar im Foyer des Standesamtes im Historischen Rathaus. Auf einem Bildschirm flimmert die Wahlberichterstattung von ARD oder ZDF mit Hochrechnungen und Diskussionsrunden, auf einem anderen laufen ab 18 Uhr die Ergebnisse aus den Wahl- und Briefwahlbezirken ein. Wann hier in der Stadt das vorläufige Ergebnis vorliegt, vermag niemand vorherzusagen. „Es hängt auch von der Wahlbeteiligung ab und davon, was in Essen passiert“, erklärt Dirk Klever, Teamleiter Wahlen bei der Stadt.