VHS-Schließung: Brandschutzmängel hätten früher erkannt werden müssen. „Skandal, dass Mitarbeiter und Studierende zu leiden haben.“

  • Die Volkshochschulschließung beschäftigt viele Mülheimer Bürger
  • Die Leser beklagen, dass Brandschutzmängel nicht früher erkannt wurden
  • Manche sind erbost und wittern hinter der Sache sogar Kalkül

Ist es nicht schön, dass endlich ein Weg gefunden wurde, die VHS in Mülheim verschwinden zu lassen? Oder gilt der Denkmalschutz auch für Müll? Da wird man dann sicher auch einen Weg finden. Wolfgang Steffan


Wenn jetzt das Schreckensszenario einer Brandkatastrophe an die Wand gemalt wird, ist das vermutlich nur ein neuer Versuch die VHS platt zu machen. Warum also der Hinweis auf einen möglichen Abriss und einen Neubau an anderer Stelle, Betonung „andere Stelle“. Dann wäre das Grundstück frei für Spekulanten und Immobilienhaie. Werner Müller


Ein Paradebeispiel für die inkompetente Verwaltung in unserer schönen Stadt – oder der Versuch, den Denkmalschutz auszuhebeln? Bildung scheint nachrangig zu sein, weit hinter den Interessen von Investoren, karriereorientierten Politikern und Verwaltungsbeamten. Wenn erst heute festgestellt wird, dass der mangelhafte Brandschutz auf „ Pfusch am Bau“ zurück zu führen ist, zeugt dies von einem groben Versagen der Behörden. Bereits bei der Bauabnahme 1979 wurde also geschlampt. Aufgrund der Brandschutzverordnung (BrSchVo von 1975 ) § 1, Abs. 1 ist mindestens alle fünf Jahre in öffentlichen Gebäuden vom Bauordnungsamt gemeinsam mit dem Leiter der örtlichen Feuerwehr eine Brandschau durchzuführen.

Derartige grobe Beanstandungen hätten viel früher auffallen und beseitigt werden müssen. Es ist ein Skandal, dass Mitarbeiter und Studierende der VHS darunter zu leiden haben. Politik und Verwaltung sollten sich endlich ihren Hauptaufgaben widmen und nicht zu viel Gedanken in die Umsetzung von Traumschlössern machen. Peter Orth
Dass unter diesen Umständen in der VHS keine Kurse mehr abgehalten werden können, werden wohl alle Betroffenen und Bürger verstehen. Da bekannt ist, dass die Verwaltung, im Gegensatz zu den Befürwortern, die VHS schon seit langem abreißen und wo anders wieder aufbauen will, sind viele über die plötzlichen Erkenntnisse erstaunt. Dass diese Mängel trotz einiger in Auftrag gegebener Gutachten und angeblicher detaillierter Budgetermittlung erst jetzt so kurzfristig erkannt werden, ist keine Meisterleistung. Friedhelm Behmenburg


Bei Anwendung dieser strengen Kriterien müsste wohl so manches Haus aus den 70ern und früher abgerissen werden. Schon jetzt weisen die Pläne eines Neubaus an anderer Stelle auf die eigentlichen Hintergründe hin: Seit Beginn der Diskussionen um die VHS ist bekannt, dass Investoren hier ein hochmodernes Hotel planen. Deshalb die Frage, warum die VHS nicht an gleicher Stelle neu errichtet werden kann?
Peter Wilhelmi
Da wird ein Gebäude abgenommen, dass schon zu Bauzeiten nicht den Vorschriften entspricht. Es werden Gutachten bezahlt, deren Ersteller nicht mal über die Zwischendecke schauen und sich die Leitungen ansehen. Und endlich sagt sogar die Feuerwehr „es geht nicht mehr“. Seit die Verkaufsabsicht öffentlich wurde, warte ich auf den Knall, mit dem leider die VHS nicht erhalten werden kann und das Grundstück unabwendbar verkauft werden muss. Nu isser da! Brandschutz ist gut und richtig dort, wo unsere VHS jetzt steht. Marina Schmitz


Die Hektik, mit der am Montag die VHS geschlossen, Kursteilnehmer abgewiesen und das Personal vor die Tür gesetzt wurde, ist ein deutliches Indiz für die wirkliche Gefahr, in der sich viele Menschen befanden. Aber das nicht erst jetzt, sondern seit Jahren schon! Vielleicht mussten erst an anderen Stellen, wie kürzlich in London, schlimme Brandunglücke passieren, bevor man in Mülheim auf die Idee einer längst überfälligen Gebäudeprüfung kam.