Mülheim. . Bis 2020 erhält der Depotstandort Duisburger Straße die komplette Bauabteilung. Keine Abstriche beim Fahrpersonal. Leitstelle zieht nach Essen.

  • Am Werkstattstandort Rosendahl wird der Nahverkehrsbetrieb die Abteilung Infrastruktur ansiedeln
  • Die aus MVG und Evag fusionierte Ruhrbahn möchte interne Wege verkürzen und Geld sparen
  • Ein Fünftel der Ruhrbahn-Mitarbeiter werden an der Duisburger Straße ihren Job haben

48 zusätzliche Arbeitsplätze will die Ruhrbahn in den nächsten zwei Jahren an der Duisburger Straße ansiedeln. Am Depot- und Werkstattstandort Rosendahl wird der neue Nahverkehrsbetrieb für Mülheim und Essen seine Abteilung „Infrastruktur und Bauwerke“ ansiedeln. Gleichzeitig wandern andere Jobs nach Essen ab.

Viele Beschäftigte müssen sich darüber hinaus umstellen und sich darauf einrichten, an mehreren Standorten zu arbeiten. „Das Personal wird dort eingesetzt, wo es gebraucht wird“, steht in einem Perspektiven-Konzept für die Interfraktionelle Arbeitsgruppe des Rates, das der Redaktion vorliegt.

Zur Zeit 2500 Mitarbeiter in Essen und Mülheim

Die aus MVG (Mülheimer Verkehrsgesellschaft) und Evag (Essener Verkehrs AG) fusionierte Ruhrbahn möchte damit interne Wege verkürzen, das Zusammenwirken von Abteilungen verbessern und damit Geld sparen. Zur Zeit beschäftigt der Betrieb 2500 Mitarbeiter in beiden Städten.

Nachdem die Via-Verkehrsgesellschaft gescheitert und abgewickelt ist, gilt der Fusionsprozess von MVG und Evag zur Ruhrbahn seit 7. August mit dem Eintrag ins Handelsregister als abgeschlossen. Mülheim hält 25 Prozent der Anteile an der Ruhrbahn GmbH in Essen. Die Anteilskonstruktion war notwendig, weil Essen sein Schienennetz mit einem Cross-Border-Leasing-Geschäft an eine US-Gesellschaft verpachtet hat. Der vorzeitige Ausstieg aus diesem US-Geschäft ist frühestens 2031 möglich und kostet dann Millionen.

Zahl der Fahrer bleibt konstant

Ein Fünftel der Ruhrbahn-Mitarbeiter werden laut Fusionszielen an der Duisburger Straße ihren Job haben. Sie arbeiten dort in den Schienen- und Kraftfahrzeugwerkstätten. Erheblich aufgestockt wird die Abteilung Infrastruktur und Bauwerke, die von Mülheim aus das komplette Ruhrbahn-Gebiet in beiden Städten betreut. Die Zahl der Mitarbeiter im Verkehrsmanagement wird von 46 auf 21 mehr als halbiert.

Die Leitstelle zieht im Laufe des nächsten Jahres nach Essen. Von dort aus werden dann Busse und Bahnen in beiden Städten gelenkt. Eine Überhangreserve soll aber noch in Mülheim bleiben. Die Fahrzeugtechnik wird 21 Mitarbeiter verlieren. Bei Fahrerinnen und Fahrern ist keine Aufstockung geplant, weshalb Ratsmitglieder bereits fragen: „Ist damit die Rückkehr zum Zehn-Minuten-Takt auf den Mülheimer Straßenbahnlinien endgültig vom Tisch?“

Bisher plant die Ruhrbahn nur, nach den Herbstferien in der Frühspitze von 6.30 Uhr bis nach 9 Uhr den Zehn-Minuten-Takt einzurichten. Beim Fahrpersonal soll die Anzahl mit 210 nach dem Zukunftszielen konstant bleiben.

In beiden Städten sollen alle Busse und Bahnen flexibel einsetzbar sein, um „vorhandene Kapazitäten optimal auszuschöpfen. Personalspitzen (unerwartete Schäden, Krankheit, Urlaub) werden standortübergreifend kompensiert“, heißt es im Zukunftskonzept.

Bis Mitte Oktober wird die Werbekampagne für die neue Ruhrbahn laufen. Dann soll das neue Erkennungszeichen an allen 186 Bahnen, 251 Bussen und an mehr als 650 Mülheimer Haltestellen kleben. Das Kunden-Center in der Passage am Hauptbahnhof ist bereits mit Ruhrbahn beschildert.