Mülheim. . Plan zur behutsamen Renovierung der Ostruhranlagen ist fertig. Architektenund Bürger haben oft die gleichen Ideen. Arbeiten beginnen in 2019.
- Bürger wünschen sich zuerst mehr Sauberkeit und gut einsehbare Ecken
- Weil die Grünfläche im Überschwemmungsgebiet liegt, waren nicht alle Vorschläge zu verwirklichen
- Die Spielflächen werden neu geordnet und als inklusiver Platz gestaltet
Wie die Ostruhranlagen attraktiver und sicherer werden können, dazu machten Anlieger und Bürger vor zweieinhalb Monaten Vorschläge. Mehr Sauberkeit und gut einsehbare Ecken wünschten sie sich zuerst. Wie die Parkrenovierung zwischen Schleuseninsel und Stadthafen aussehen wird, dazu gibt es nun einen Plan. Bezirksvertretung 1 und Planungsausschuss sollen das Projekt anschieben.
Weil die Grünfläche fast komplett im Überschwemmungsgebiet liegt, waren nicht alle Vorschläge der Nachbarn zu verwirklichen. „Viele Ideen deckten sich mit meinen Überlegungen“, sagt Thomas Schmidt (Landschaftsarchitekt). Er hat mit Sabine Noack (Stadtplanerin) die Vorschläge gesammelt, ausgewertet und – so weit möglich – in die Gestaltung eingearbeitet.
Parkanlage als Veranstaltungsfläche
Weil die Parkanlage als Veranstaltungsfläche nutzbar bleiben soll, werden in Abstimmung mit dem Stadtmarketing Kabelrinnen in die Grünfläche eingelegt.
Eingänge zur Parkanlage werden gelichtet, zurückgeschnitten oder neu bepflanzt. An markanten Stellen werden mit dem Ausdünnen Angsträume verringert und die Einsehbarkeit verbessert. Auf Wunsch der Anlieger wie die Ecke am Parkplatz freigeräumt.
Freiblicke verringern Angsträume
Weitere Ziele: Die Spielflächen werden neu geordnet und als inklusiver Platz gestaltet. Neue Bäume und Sitze im Schatten sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen. Vorhandene Geräte werden durch neue mit hohem Spielwert ergänzt oder ersetzt. Was auf den Spielplatz kommt, darüber sollen die Kinder im nächsten Sommer abstimmen.
Ein Boulefeld entsteht nördlich des Spielplatzes. Diese Multifunktionsfläche ist auch für andere Aktivitäten nutzbar. Ein gepflasterter Weg, blühende Bäume, ein Beet und eine Betonsitzbank fassen das Boulefeld ein.
Die Stufenanlage wird vergrößert
Die ursprünglich vorgesehene Sichtachse zur Petrikirche kommt laut Renovierungsplan zurück. Die Stufenanlage wird vergrößert. Eine Eibenhecke und Rasenflächen rahmen den Zugang zum Aussichtspunkt, der Bänke erhält, ein. Ein zweiter Zugang wird barrierefrei.
Den nach dem Umbau des Stadtbades vernachlässigten Weg vom Stadthafen zur Ruhranlage säumen später Bodendecker und Frühlingskirschen – „ein behutsam gestalteter Eingang zur Grünfläche“, sagen die Landschaftsgestalter. Sitztreppen am Ufer ermöglichen den Blick zur Stadthalle. Das Treppenpodest der Schlossbrücke wird zur Ruhr hin mit Stufen bis auf den Leinpfad verlängert. Eine kleine Mauer schafft Distanz zu den heute privaten Balkonen.
Informationstafel zur Geschichte des Leinpfades
Gleichzeitig wird in diesem Abschnitt der Leinpfad wiederhergestellt. Vielleicht steht dort auch eine Informationstafel zur Geschichte des Leinpfades. Das Projekt wird noch geprüft. Drei Bodenstrahler sollen bei Nacht Helligkeit unter die Brücke bringen.
Graffiti werden entfernt. Für dieses Konzept hoffen die Stadtplanerin und Landschaftsarchitekt nun auf politische Mehrheiten. Die bekannten Aufenthaltspunkte bleiben. An den Wegen kommen drei Sitzbereiche und Betonsitze am Spielplatz hinzu. Ebenso Papierkörbe und Radständer. Ob das Wasser- und Schifffahrtsamt vor den Sitzbänken den dichten Uferbewuchs für mehr Freiblick aufs Wasser lichtet, ist noch offen.
<<<TERMINE ZUR GESTALTUNG
Der Planungsausschuss beschließt bald die Aufwertung. Anträge auf Fördergelder folgen. Im Sommer 2018 können Kinder ihre Spielplatzwünsche äußern.
In 2019 startet der Umbau der Ostruhranlagen. 550 000 Euro kostet das Projekt. 80 Prozent sollen Zuschüsse sein.