Die Künstlerin Maria Zerres zeigt in Holthausen ihre Bilder und Plastiken im Bismarckturm. Die Ausstellung wird am Samstag eröffnet.

Erst auf den zweiten Blick ist die Gruppe von Menschen zu entdecken, die sich holzschnittartig aus dem weitläufigen Farbgemisch aus vielen Tönen herausschälen. Grün dominiert und goldene Farbtupfer hier und da verleihen der abstrakten Waldszenerie einen geheimnisvollen Schein. „Steiniger Weg“ ist die großformatige Arbeit von Maria Zerres überschrieben. „Und das meine ich im positiven Sinne“, sagt Maria Zerres. 30 Gemälde und zehn Plastiken zeigt sie in einer Ausstellung im Bismarckturm, die am heutigen Samstag, 15 Uhr bis 19 Uhr, eröffnet.

Harmonisch in Formen und Farbkompositionen sind die Bilder fein ausbalanciert, wirken fast filigran vor den groben Backsteinwänden, was einen reizvollen Kontrast zu den Werken ausmacht. Zurückgenommene Naturimpressionen wechseln mit kräftigen Farbexplosionen, „inspiriert durch die Farbgebung der verschiedenen Jahreszeiten“, erläutert Maria Zerres. Wie eine Erdkugel von oben sehen die Farbfelder mit Wasserflächen und lodernden Flammen aus, sind Synonyme für Waldbrände und Überschwemmungen. An prominenter Stelle leuchtet eine „Fantasie in Gelb“ von einer Wand, erinnert an einen heißen Sommertag, der nie enden will. Und ganz grazil drängt sich die „Dame in Grün“ förmlich aus dem hohen Format und will entdeckt werden. Maria Zerres geht mit einem ganz eigenwilligen Stil zu Werke, geht expressiv nach draußen oder lässt ihre Motive introvertiert in einer Stille wirken. In ihren mehrschichtigen Bildern aus Mischtechnik verarbeitet sie häufig Holz und Gewebe, wodurch sie etwas Erhabenes, Dreidimensionales erhalten. „Ich liebe es, Strukturen aufzubringen“, sagt Maria Zerres.

Anrührend kommen ihre Plastiken in einem aufwendigen Gießverfahren und patiniert daher. Golden schimmert das Paar, das sich eng umschlungen hält, oder die Frau, die nachdenklich dreinblickt und ihre Arme schützend um sich legt. Es sind Figuren, die fast ein Eigenleben verströmen.

Mit der Ausstellung, die bis zum 30. September geht, endet die diesjährige Saison im Bismarckturm von Jochen Leyendecker. Zu sehen: Dienstag bis Sonntag, 15 bis 17 Uhr.