Mülheim. . Die Afro-Mülheimers stellten sich beim Mitmach-Markt in der Dezentrale vor. Vom geringen Zulauf lässt man sich nicht entmutigen.
- Bei den Mitmach-Märkten in der Dezentrale stellen sich Vereine vor
- Diesmal hatte der Verein Afro-Mülheimers interessierte Bürger eingeladen
- Es gab Informationen,Spiele sowie Essen nach afrikanischer Art
Afrikanische Abenteuer versprach der Verein Afro-Mülheimers am Samstag beim Mitmach-Markt in der Dezentrale. Der Verein stellte sich und seine Arbeit vor und wollte sich vor allem auch als Teil von Mülheim präsentieren. Allerdings kamen nur wenige Besucher an die Leineweberstraße, um den noch jungen Verein – gegründet im März 2015 – kennenzulernen.
Das Spiel Seven Stones gefällt den Besuchern
„Da fragt man sich schon, wo die ganzen Mülheimer sind, die immer von Integration sprechen“, meinte eine Besucherin nachdenklich. Sie kam her, weil sie die afrikanische Kultur und insbesondere auch die Musik sehr schätzt. Heute hat es ihr aber besonders das Spiel „Seven Stones“ angetan, weil sie es schön findet zu sehen, wie man sich auch mit ganz simplen Dingen beschäftigen und Spaß haben kann. „Seven Stones“, übersetzt „Sieben Steine“, ist ein Spiel, das Geschicklichkeit und die mathematischen Fähigkeiten fördern soll. Die Spieler müssen jeweils einen Stein hochwerfen und in der Zeit, wo dieser in der Luft ist, aufsteigend die anderen Steine aufsammeln. „Das Spiel soll vermitteln, wie Kinder bei uns beispielsweise ihren Alltag gestalten“, sagt Vereinsvorsitzender Justin Fonkeu. Afrikanische Jugendliche hätten eben keine Spielkonsolen oder Handys.
„Wir wollen als Verein Identität stiften und sehen uns als Brückenbauer zwischen der deutschen und afrikanischen Kultur“, so der Vorsitzende weiter.
20 Mitglieder aus afrikanischen Ländern
So arbeiten die Afro-Mülheimer beispielsweise viel mit Flüchtlingen zusammen. Sie helfen bei Sprachschwierigkeiten oder auch bei Behördengängen. Momentan besteht der Verein aus 20 Mitglieder, die aus Kamerun, der Demokratischen Republik Kongo, Togo, Nigeria, Somalia, Ghana, Guinea und Deutschland stammen.
Aktuell unterstützt der Verein unter anderem den Künstler Stanley, der beim Mitmach-Markt seine bunten Tonfiguren ausstellt. Auch typisch afrikanisches Essen darf nicht fehlen. Bridget Fonkeu lässt keinen Besucher gehen, ohne dass er nicht vom Buffet gekostet hat. „Entschuldigung, aber Sie haben eine Abteilung noch nicht besucht“, ruft sie einem Besucher hinterher. Es gibt ein Reisgericht, Bohnen und Teigbällchen, die an die deutschen Krapfen erinnern.
Bunte Tonfiguren und leckere Krapfen
Auch die beiden Besucherinnen Sheela und Rani Bhandari stärken sich, nachdem sie mit Justins Unterstützung das „Länderquiz“ erfolgreich absolviert haben. Von der geringen Resonanz lässt sich der Verein jedenfalls nicht entmutigen. „Wir werden im nächsten Jahr gerne wieder mitmachen“, sagt Justin Fonkeu.
> Die Mitmach-Märkte sind eine Kooperation von Bildungsnetzwerk Innenstadt und der Koordinierungsstelle Kulturelle Bildung der Stadt, unterstützt von der Leonhard-Stinnes-Stiftung.
Die Märkte werden jeweils von einem Verein organisiert und widmen sich unterschiedlichen Schwerpunktthemen. „Afrikanische Abenteuer“ war die zweite Veranstaltung der Reihe.