Mülheim. . Sie verspricht zudem, ohne neue Schulden und Steuererhöhungen auszukommen. Da sieht sie auch den Unterschied zum SPD-Wahlprogramm.

  • Astrid Timmermann-Fechter tritt zum zweiten Mal als Bundestagskandidatin für die CDU an
  • Sie war in den letzten vier Jahren in Berlin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zuständig
  • Im Wahlkampf will sie den Dialog mit den Bürgern suchen, auch persönliche Gespräche führen.

Sie hat die Berliner Luft schon vier Jahre lang geschnuppert: Astrid Timmermann-Fechter tritt zum zweiten Mal als Bundestagskandidatin der CDU im hiesigen Wahlkreis an. Die Landesvertreterversammlung ihrer Partei hat sie nach der Wahl 2013 diesmal gar noch mit einem besseren, dem 26. Platz auf der Landesliste abgesichert. Gute Aussichten also, weiter in der Bundespolitik mitmischen zu können.

Auf ihre ersten vier Jahre schaut Timmermann-Fechter mit Genugtuung zurück. Sie habe ihre zentralen Wahlversprechen gehalten, sowohl persönlich (Umzug nach Mülheim, in die Innenstadt) als auch inhaltlich (keine Steuererhöhungen, ausgeglichener Haushalt, Pflegestärkungsgesetz, Elterngeld plus). „Wir stehen in Deutschland heute besser da als 2013“, sagt sie mit Blick auf 44 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.

Schwerpunktthema Pflege

Timmermann-Fechter agierte in der vergangenen Legislaturperiode im Bundestagsausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das war nicht der Wunschausschuss der 54-Jährigen, die in ihrer Zeit als Marler Kommunalpolitikerin in der Bau- und Verkehrspolitik, Wirtschaftsförderung und Stadtplanung unterwegs war. Als Novizin war nach der Wahl aber nicht der Zeitpunkt für Wünsch-dir-was. Es galt sich einzuarbeiten, insbesondere in ihr Schwerpunktthema Pflege.

Ein spannendes Thema etwa sei, wie die Potenziale älterer Menschen mehr als heute genutzt werden könnten. Ein Anfang sei gemacht durch die Einführung der Flexi-Rente. Letztlich sei aber noch einiges zu tun, das habe der Altenbericht einer unabhängigen Kommission aufgezeigt. Grundsätzlich habe es darum zu gehen, älteren Menschen Teilhabe zu ermöglichen. Etwa durch das Fördern von Mehrgenerationen-Wohnen oder spezielle Programme zur seniorengerechten Quartiersentwicklung.

Sie stellt sich gegen Steuererhöhungen

Für den Wahlkampf benennt Timmermann-Fechter drei Schwerpunktthemen. Erstens stellt sie sich gegen Steuererhöhungen, die CDU plant bekanntlich – wie die SPD – eine Entlastung für die Bürger im Volumen von 15 Milliarden Euro. Zweitens wolle sie dafür eintreten, dass der Bund keine neuen Schulden macht. Drittens gelte es die Lebensverhältnisse, insbesondere für Familien, weiter zu verbessern, etwa über die Einführung eines sogenannten Baukindergeldes Familien. Zuschüsse für den Eigenheim-Kauf zu gewähren oder das Kindergeld um monatlich 25 Euro anzuheben.

Timmermann-Fechters Hauptkontrahent im Wahlkreis ist erneut Arno Klare (SPD). 2013 lag dieser mit 6,6 Prozentpunkten vorne. Wo also will die Herausforderin den SPD-Mann packen? Sie muss ein paar Tage drüber nachdenken, sagt dann: „Beim Thema Finanzen liegt der gravierendste Unterschied.“ Das SPD-Wahlprogramm führe „eine unglaublich lange Liste an Versprechen“, die nicht finanzierbar seien ohne Steuererhöhungen oder neue Schulden. Allein das SPD-Vorhaben, für Arbeitnehmer über ein „Chancenkonto“ ein staatlich finanziertes Recht auf Weiterbildung und Qualifizierung einzuführen, werde Milliarden kosten. „Unmöglich“, sagt Timmermann-Fechter.

Auf dem Smartphone erreichbar

Im Wahlkampf will die CDU-Frau, die auch den Kreisverband anführt, den Dialog mit den Bürgern suchen. Auf ihren 100 000 Wahlkampfzetteln ist wieder ihre Mobilnummer aufgedruckt, soll zeigen: Das persönliche Gespräch ist der 54-Jährigen wichtig. „So erfahre ich Details zu Sorgen, Problemen, Anregungen“, sagt sie, aber auch: „Ich kann natürlich nicht sagen, dass ich auch immer der Wunscherfüller bin.“