Mülheim. . Leserinnen und Leser erinnern sich an Sonntagsausflüge mit der Familie. Mülheimer Verschönerungsverein machte 1900 aus dem Gelände einen Park.

Es gibt alte Bilder, auf denen erkennen unsere Leserinnen und Leser auf Anhieb, was darauf zu sehen ist. „Das ist der mittlere Teich im Witthausbusch“, gab es mehrere Anrufe. Den beliebten Naherholungspark kennen und nutzen viele Mülheimer. Vor allem Anlieger sind dort sehr häufig unterwegs, um zu entspannen.

„Das Foto (rechts) zeigt den zentralen Teich im Witthausbusch. Als Kind war ich mit meinen Eltern und Brüdern dort Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre oft an Wochenenden unterwegs, um die damals noch zahlreichen Schwäne und Enten zu füttern“, schreibt Heinz-Werner Moog. „Auch die angrenzenden Wildgehege haben wir dabei besucht. Meine ersten Fotos habe ich dort mit einer Rollfilmkamera gemacht.“

Bei guter Witterung herrschte reger Besucherandrang

Moog erinnert sich „noch sehr gut: Bei guter Witterung herrschte dort ein reger Besucherandrang. Gerne hätte ich die Spaziergänge mit der eigenen Familie in den späteren Jahren fortgesetzt. Leider sind die Teiche mit der Zeit immer mehr, mangels Pflege, vergammelt. Die WAZ hatte zeitnah darüber berichtet. Diverse Sturmschäden haben diesem Bereich dann den Rest gegeben. „Schade“, meint Heinz-Werner Moog.

„Ich und kann mich sehr gut an den Teich im Witthausbusch erinnern. Ich habe kürzlich noch einem auswärtigen Besuch gegenüber von ihm geschwärmt, bevor das Bild in ihrer Zeitung veröffentlicht wurde. Heute ist der Weiher darauf leider nicht wiederzuerkennen“, schickt uns Horst Heckmann, 1928 in Heißen geboren, seine Erinnerung.

Auf dem Teich tummelten sich Schwäne und Enten

„Als Kind kam Freude auf, wenn die Eltern das Ziel für den sonntäglichen Spaziergang bekanntgaben: ,Wir gehen zum Ententeich’. Das Wort ,Ententeich’ war ein feststehender Begriff und nur für die Bewohner Mülheims bestimmt. Auf dem Teich tummelten sich nicht nur Schwäne, sondern auch unzählige Enten, welche alle die in Würfel geschnittenen Brotreste als willkommene Abwechslung auf ihrem Speisezettel betrachteten. Schade, dass ich es wohl nicht mehr erleben werde, den ,Ententeich’ in seinen ursprünglichen Zustand verwandelt wiederzusehen“, schreibt Horst Heckmann.

„An die Schwäne im Teich persönlich kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber angesichts ihrer stolzen Haltung schwant mir, dass ihre Nachfahren auf dem Teich unterhalb des Saarner Klosters heimisch sind“, meint Klaus Duddeck. Damit hat der Leser das Geschehen auf die falsche Ruhrseite verlegt „Mülheim/Ruhr, Ententeich im Witthausbusch“, steht auf der alten Postkarte.

Gelände um 1900 vom Verschönerungsverein als Park angelegt

„Der Witthausbusch ist die größte Parkanlage in der Stadt. Das Gelände wurde um 1900 vom Mülheimer Verschönerungsverein, dem prominente Bürger wie Hugo Stinnes und August Thyssen angehörten, gekauft und als Park angelegt. Nach wie vor ist das Areal ein beliebtes Naherholungsgebiet mit großen Spiel- und Liegewiesen, ausgedehnten Waldgebieten, Teichen und einem Wildgehege.“ So wirbt die Stadt auf ihrer Internetseite für den Volkspark.

Er liegt zwei Kilometer südöstlich des Stadtzentrums in Menden-Holthausen. Er gehört heute der Stadt, die auch die Pflege übernommen hat. Bei Kindern hoch im stehen der große Spielplatz, das Wildgehege mit verschiedenen Tieren und die Ententeiche. Diese speist der Lohbach, ein rechter Ruhrzufluss. Der Streichelzoo wurde 2010 zu einem Gehege mit seltenen und teilweise vom Aussterben bedrohten Haus- und Nutztierrassen umgewandelt. In der Lernwerkstatt Natur erfahren Kinder alles über die heimische Tier- und Pflanzenwelt und erleben sie bei Exkursionen im Park.

>>> IHRE ERINNERUNGEN UND FOTOSCHÄTZE SIND GEFRAGT

Wer Erinnerungen oder Hinweise zu den gezeigten Bildern hat, schickt diese bitte an die WAZ-Lokalredaktion, Eppinghofer Straße 1-3, 45468 Mülheim. Ihre E-Mails sind erwünscht an: redaktion.muelheim@waz.de.

Alte Fotoschätze senden Sie bitte ebenfalls per E-Mail im jpg-Format an die Redaktion oder bringen diese vorbei. Ihre Bilder werden im Lauf der Zeit in der WAZ veröffentlicht. Vielleicht können andere Leser bei der Einordnung helfen und erläutern, was die Bilder zeigen.