Mülheim. . Die „Street Food Tour“ machte erstmals Halt auf dem Rathausmarkt. Innovationen der schnellen Küche waren rar gesät, schmeckten aber trotzdem oft.

  • Street-Food-Markt mit Wagenburg aus 35 Trucks hatte „Spezialitäten aus aller Welt“ im Programm
  • Gute Laune macht er und „Straßen-Speise“ klingt womöglich auch weniger vorbelastet als „Fast Food“
  • Wirkliche Innovationen der schnellen Küche waren aber rar gesät. Vieles hörte sich nur interessanter an

Eigentlich sind es ja nur Pommes, und ansonsten machen sich die Geschwister Agnes, Anja und Adelheid auch nicht viel aus Burgern. Und doch haben sich die drei gestandenen Damen vorm Grill auf dem Rathausmarkt getroffen. Aus purer Neugier auf eine besondere Art Nachschlag. „Obwohl sie an diesem Samstagmorgen eben noch gemeinsam gefrühstückt haben“, meint Agnes vergnügt.

Denn zwischen Rathaus und künftigem Radschnellweg, der einst die Städte Hamm und Duisburg verbinden soll, hat der Mülheimer Street-Food-Markt seine Wagenburg aus 35 Trucks aufgeschlagen mit „Spezialitäten aus aller Welt“. Gute Laune macht er schon mal, zumal „Straßen-Speise“ womöglich weniger vorbelastet klingt als das gemeine Fast Food. Auch der bekannte Brutzler aus dem die Burger stammen, nennt sich elegant „Smoker“.

Wirkliche Innovationen der schnellen Küche rar gesät

Nicht wenige Mülheimer hat die Aussicht auf internationalen Schnellimbiss angezogen. Wirkliche Innovationen der schnellen Küche sind allerdings rar gesät. Vieles hört sich eben nur interessanter an und die frittierten Kartoffeln werden in unterschiedlichen Dicken und Längen gereicht.

Prost und Guten Appetit: In fröhlicher Runde genossen auch diese Besucher die Leckereien der „Street Food Tour“.
Prost und Guten Appetit: In fröhlicher Runde genossen auch diese Besucher die Leckereien der „Street Food Tour“. © Franz Naskrent

Den Hamburger gibt’s hier mal klassisch oder auch gezupft als „pulled pork“ auf die runden Weizenfladen. „Nicht schlecht“, findet Adelheid das langsam gegarte Schweinchen auf amerikanische Art – sofern genug Sauce vorhanden, denn ansonsten fällt es doch etwas trocken aus. Frozen Yoghurt, fair gehandelter Kaffee, Cocktails und eine Weinschorle sollen die deftige Mahlzeit abrunden.

Nebenan können derweil kunterbunte Klötzchen bestaunt werden: „Fudge“ aus Großbritannien ist eine Art Konfekt, das aus Eier, Zucker, Puderzucker, Sahne hergestellt wird – plus einer Menge geschmacklicher Zutaten wie Karamell, Früchte oder Nüsse, die obendrein für exotische Farben sorgen.

Lecker und häufig kalorienreich

Lecker und häufig kalorienreich ist das alles. „Deshalb teilen wir alles durch drei – dann können wir mehr ausprobieren“, haben sich Agnes, Anja und Adelheid schon mit Straßenschläue eine Streetfood-Strategie zurechtgelegt.

Sie frönen gerade der Kartoffelwaffel. Dass man den zu Teig verarbeiteten Erdapfel auch zwischen zwei geriffelten Metallplatten aufbereiten kann, hat die gestandenen Frauen neugierig gemacht. „Normalerweise kenne ich das als Reibekuchen“, wundert sich Adelheid – schmeckt gut, könnte aber mehr Salz vertragen. Keine Sorge – auf die neutrale Waffel gibt’s zur Not einen Schlag gewürztes Fleisch.