Mülheim. Die Stadt Mülheim und die von ihr verwaltete Leonhard-Stinnes-Stiftung erhalten 13,35 Millionen Euro Dividende für ihre RWE-Aktien.

Durch die Sonderdividende von einem Euro je RWE-Aktie wegen der Nichtigkeit der Brennelementesteuer sowie der 50-Cent-Dividende je Aktie kann Stadtkämmerer Frank Mendack einen Millionenbetrag für Mülheim verbuchen. 13,35 Millionen Euro sind für die Stadt und für die von der Stadt verwalteten Stiftungsaktien zu erwarten.

Der Dividendenerlös wird sich etwa hälftig auf Stadt und Stiftung aufteilen. Mendack wird damit das eine oder andere Loch stopfen können, die Leonhard-Stinnes-Stiftung wird wieder großzügiger Projekte in dieser Stadt unterstützen können. „Das ist sehr erfreulich“, sagt Mendack. „Die Förderung war zuletzt stark rückläufig.“

Trennung von einer Million Aktien angekündigt

Die Talsohle beim RWE-Konzern scheint durchschritten. Ist jetzt auch die Debatte um den Verkauf der Aktien beendet? „Maßgeblich sind die Dividendenrendite und die Kursentwicklung“, kündigt Mendack an, vorerst am Aktienbestand festhalten, aber die Lage „Jahr für Jahr“ neu bewerten zu wollen. Prognosen zur Geschäftsentwicklung beim RWE-Konzern ließen aber hoffen, dass auch in den kommenden Jahren mit einem zufriedenstellenden Aktienertrag zu rechnen sei. Der fiele bei einem Verkauf weg, zudem verpuffe der Einmaleffekt eines Verkaufserlöses aufgrund der strukturellen Haushaltsschwäche Mülheims sofort.

Der Kämmerer kündigte aber an, sich von einer Million Aktien schon trennen zu wollen. In einer Art Tauschgeschäft soll damit ein zusätzlicher städtischer Anteil (10 Prozent) am Energiedienstleister Medl erworben werden. Die Medl verspreche eine Ausschüttung, die „einen Tick besser“ als bei den RWE-Aktien sei, so Mendack.

Die Fraktion des Bürgerlichen Aufbruchs mahnte Mendack derweil, die RWE-Dividenden jetzt und in den Folgejahren allein für den Schuldenabbau einzusetzen. „Wir wollen, dass aus der Dividende erwachsende Begehrlichkeiten schon im Ansatz gestoppt werden“, so der finanzpolitische Fraktionssprecher Frank Wagner per Pressemitteilung.