Mülheim. . Die MVG will die Stadtbahnstation Heißen-Mitte erneuern. Dafür wird bald auch die zweite „Käseglocke“ abgerissen und von einem Flachbau ersetzt.
- Die Pläne für ein neues Erscheinungsbild der Stadtbahnstation in der Heißener Mitte nehmen Gestalt an
- Die bei vielen ungeliebte „Käseglocke“ möchte die MVG abreißen
- Ein Flachbau soll die Glaskuppel aus dem Jahr 1977 neben dem Kreisverkehr ersetzen
Die Pläne für ein neues Erscheinungsbild der Heißener Mitte nehmen Gestalt an. Die bei vielen ungeliebte „Käseglocke“ möchte die Nahverkehrsgesellschaft Ruhrbahn – zurzeit noch MVG (Mülheimer Verkehrsgesellschaft) abreißen (wir berichteten). Die Reparaturkosten für das Dach über dem Abgang zur U-Bahn-Plattform seien nicht mehr tragbar, heißt es bei der MVG. Ein Flachbau soll die Glaskuppel aus dem Jahr 1977 neben dem Kreisverkehr ersetzen. Bertram Gröpper (noch Via-Verkehrsgesellschaft) stellte die Arbeitsabläufe und Skizzen unlängst in der Bezirksvertretung 1 vor.
Der MVG-Aufsichtsrat hat den Auftrag zur Erneuerung der Station Heißen-Kirche bereits Ende 2016 erteilt und dafür die Umbauplanung einschließlich Abriss der Käseglocke genehmigt. „Wir wollen mit dem Umbau auch eine luftigere Gestaltung erreichen“, erklärt Bertram Gröpper, Leiter Ingenieurbauwerke im Immobilienmanagement der MVG. „Die Bezirksregierung in Düsseldorf muss das Projekt aber noch genehmigen.“ Neben einer neuen Brandmeldeanlage ist laut Gröpper auch der Neubau des Pausenraums für Busfahrer erforderlich. Die Heißener Mitte soll ihre Funktion als wichtiger Umsteigeknotenpunkt zwischen der Stadtbahn und den Zubringerbussen mit Nahversorgung und Dienstleistungen behalten.
Unter dem Kreisverkehr wird der Bahnsteig verkürzt
Ein neuer Aufzug mit lichtdurchlässigen Glaswänden sowie energiesparende Beleuchtung kommen hinzu. Unter dem Kreisverkehr wird der Bahnsteig verkürzt. Beim Bau der Stadtbahnstrecke waren sich Planer und Politiker Anfang der 1970er einig: „Wir brauchen ein leistungsstarkes Massentransportmittel.“ Die Massen blieben jedoch aus, Drei-Wagen-Züge sind zwischen Essen und Mülheim nur selten gefahren. Doppeltraktionen sind heute die Regel. Dafür reichen Bahnsteiglängen von knapp 70 Metern. Am Rhein-Ruhr-Zetrum und an der Rosendeller Straße sind sie nach den Stationssanierungen bereits Wirklichkeit.
„Die Gesamtkosten von 2,82 Millionen Euro sind bereits im Wirtschaftsplan der MVG enthalten. Fördermittel werden wir ebenfalls beantragen“, erklärte Bertram Gröpper. „Wir hoffen, spätestens 2018 die Genehmigungen und Bewilligungsbescheide zu haben.“ Da die Umbauarbeiten bei laufendem Betrieb erfolgten, könne das Projekt erst 2022 abgeschlossen werden.
Politiker fordern klares Reinigungskonzept
In der folgenden Diskussion schlug Alfred Krüger (Grüne) vor, die Zahl der vorgesehenen Toiletten von vier auf zwei zu reduzieren, um etwas Platz zu sparen. Gröpper sagte zu, diesen Vorschlag zu prüfen.
Eva-Anette Klövekorn (MBI) war von den Plänen und Ansichten zur umgebauten Station angetan. Sie fragte nach der Reinigung der Anlagen und ob es eine Möglichkeit gebe, Graffitis vorzubeugen – vor allem am gläsernen Aufzug. „Das Glas ist gut zu reinigen. Meist reichen ein bis zwei Reinigungen im Jahr, weil auch der Regen zur Sauberkeit beiträgt“, erläuterte der Ingenieur. „Gegen unerwünschte Graffitis, die an neuen Orten seltener sind, kann eine Folie schützen.“
„Wir werden die Eingänge verbessern und heller machen“
„Wie werden die Eingänge und der Boden gestaltet?“, fragte Christian Völlmecke (SPD). „Wir werden die Eingänge verbessern und heller machen“, antwortete Gröpper. „Die Pflasterung der Platzflächen wird mit der Stadt abgestimmt.“
„Zur Planung würde ich gern einen Alternativvorschlag sehen. Dieses Umbauprojekt muss günstiger zu machen sein“, bat Jörg Dieter Kampermann (CDU) um neue Skizzen und Berechnungen.
Peter Pickert (SPD) bewertete die Planung dagegen positiv. Er forderte dazu ein „geordnetes Reinigungskonzept mit geregelten Zuständigkeiten, damit kein Dreck in den Ecken liegen bleibt“.
>> ARBEITEN ERSTRECKEN SICH ÜBER FÜNF JAHRE
Die reine Bauzeit beträgt zwei Jahre. Weil die Ruhrbahn aber nur in den Ferien an der Station in Heißen arbeiten kann, werden sich die Bauarbeiten insgesamt über fünf Jahre erstrecken.
Die einzelnen Bauabschnitte sind noch nicht festgelegt. Wahrscheinlich wird der erste Bauabschnitt der Abriss der Käseglocke sowie der Neubau der Eingangsüberdachung auf der Ostseite sein. Daran schließen sich die Bahnsteighallen-Neugestaltung und die Erneuerung des Aufzuges an.
Nach Gesprächen mit den Freifunkern ist geplant, den Marktplatz Heißen einschließlich der Haltestellen ans Wlan-Netz zu bringen, ergänzte Roland Jansen vom Amt für Verkehrswesen und Tiefbau. Das bedeute eine weitere Aufwertung der Umsteigestation.