Mülheim/Düsseldorf. Ein weit über die Stadtgrenzen hinaus aktiver Geschäftsmann und Gastronom aus Mülheim wird vermisst. Es soll sich um Santo Sabatino handeln.
- Seit Donnerstag, 20. Juli, fehlt jedes Lebenszeichen von einem 54-Jährigen aus Mülheim
- Seine Ehefrau meldete ihn neun Tage später bei der Polizei als vermisst
- Zuletzt wurde er am Nachbarsweg gesehen, er war in letzter Zeit viel im Ausland unterwegs
Auch für Polizeisprecher Peter Elke ist das ein "ungewöhnlicher Vermisstenfall": Seit Donnerstag, 20. Juli, fehlt jedes Lebenszeichen von einem 54-Jährigen aus Mülheim, den die Polizei als "Geschäftsmann und Gastronom" beschreibt. "Spurlos und ohne Nachricht" sei ihr Mann verschwunden, gab die Ehefrau gegenüber der Polizei zu Protokoll. Gegen 4 Uhr morgens habe der 54-Jährige das gemeinsame Haus am Nachbarsweg verlassen, in dem beide seit Jahren mit mehreren Familienmitgliedern lebten. Vermisst gemeldet hat die Frau ihren Mann erst am 29. Juli. Auch das ist aus Elkes Sicht ebenfalls "ungewöhnlich". Als die Polizei die Suche am Montag, 14. August, öffentlich macht, nennt sie Alter und Beruf des Vermissten, nicht aber dessen Namen.
Bei dem Vermissten soll es sich um Santo Sabatino handeln. Elke wollte das weder bestätigen noch dementieren. Öffentlich gemacht hatte den Namen am Montagnachmittag die Boulevard-Zeitung "Express". Sabatino ist ein überregional tätiger Edel-Gastronom. In Düsseldorf betreibt er die Piano-Bar "Tino’s" und das Luxus-Restaurant "Rosati", von dem es in Köln einen weiteren Ableger gibt. In einem seiner Düsseldorfer Läden sammelte schon Charity-Lady Ute Ohoven bei Benefiz-Dinners Spenden. Auch in Lokalitäten in Städten des Ruhrgebiets war Sabatino in leitender Position. Der Gesuchte sei "eine schillernde Person und weit über die Region hinaus bekannt", sagt Elke. Die Sabatino Management GmbH sitzt dagegen ganz schmucklos in einem Industriegebiet in Oberhausen.
"Keine konkreten Hinweise auf eine Straftat"
"Es gibt derzeit keine konkreten Hinweise auf eine Straftat", betont Elke. Es gibt aber offenbar auch keine konkreten Hinweise, wo sich der 54-Jährige aufhalten könnte. Die Polizei sucht derzeit mit einer am 2. August eigens eingesetzten Kommission mit rund 20 Beamten aus verschiedenen Fachbereichen nach dem Mann. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagt Elke. Geprüft werden auch Gerüchte, nach denen der Vermisste Kontakte zur Mafia gehabt haben soll. Kommentieren wollte Elke das nicht. Klar sei aber, dass auch geschäftliche Verbindungen überprüft würden. Neben seiner Arbeit als Gastronom sei der Gesuchte auch als Geschäftsmann sehr aktiv gewesen.
Nach Angaben aus dem Umfeld des Vermissten soll der 54-Jährige in den letzten Monaten geschäftlich viel unterwegs gewesen sein, darunter auch in den afrikanischen Ländern Benin, Sierra Leone, Südafrika, im marokkanischen Marrakesch und im europäischen Ausland wie Schweden und Belgien. Das mache die Arbeit der Ermittler besonders schwer, erklärt Elke.
Familie des Vermissten ist eng eingebunden
In die nun laufende Suche sei die Familie des Vermissten eng eingebunden, heißt es. Denkbar sei, dass die Angaben für die öffentliche Fahndung seitens der Polizei in den nächsten Tagen noch ausgeweitet werden. Dazu könnte auch die Veröffentlichung von Fotos gehören oder weitere Informationen etwa zu der Frage, wo sich der Vermisste in den Tagen vor seinem Verschwinden zuletzt aufgehalten hat.
Update 15. August 2017: Der Mülheimer bleibt verschwunden. Nachdem die Polizei die Suche nach dem 54-Jährigen am Montag öffentlich gemacht hatte, seien zwar einige wenige neue Hinweise eingegangen, „aber keine entscheidenden“, sagt Polizeisprecher Peter Elke. Eine ursprünglich aus über 20 Beamten bestehende Ermittlungskommission der Polizei sucht weiter nach ihm, sie wurde allerdings inzwischen personell reduziert. Hinweise auf eine Straftat gibt es weiter nicht.