EU-Bürger dürfen zwei Pässe haben. 78 Deutsche besitzen auch die britische Staatsangehörigkeit. 140 britische Ausländer leben derzeit in Mülheim.

Der Brexit, der Austritt Großbritanniens aus der EU, führt offenbar zu mehr Einbürgerungen britischer Staatsbürger auch in Mülheim, davon geht Udo Brost, der Leiter der Ausländerbehörde, angesichts der Zahlen aus. Zehn Briten wurden in diesem Jahr bereits eingebürgert und bekamen einen deutschen Pass, bei zwei Briten (und einem Iren) läuft das Verfahren noch, was etwa acht bis zehn Wochen dauert.

Im Juni 2016 stimmten die Briten für den Austritt aus der Europäischen Union. Und während in 2015 nur ein einziger Brite in Mülheim eingebürgert wurde, waren es in 2016 schon acht. Bei zehn eingebürgerten Briten im ersten Halbjahr 2017 wird es wohl auch nicht bleiben, schätzt Brost.

Wenn EU-Bürger eingebürgert werden, müssen sie hier ihre „alte“ Staatsangehörigkeit nicht aufgeben, sie werden so genannte „Doppelstaatler“ mit zwei Pässen. Ob und wie sich das nach dem Vollzug des Brexit ändern könnte, dürfte auch Gegenstand der Austrittverhandlungen sein, schätzt Udo Brost.

Ende Juni lebten nach Angaben der Stadtverwaltung 140 britische Ausländer in Mülheim sowie 78 Deutsche mit einer weiteren, britischen Staatsangehörigkeit.