Mülheim. . Trotz Erweiterung um jährlich 300 Plätze können nicht mehr Tische aufgestellt werden. An der Weiterentwicklung des Formats wird gearbeitet.
- Es war voll: 40 000 Gäste kamen laut Veranstalterangaben zum Kuli-Treff an die Ruhr
- Einige Anbieter hätten aber doppelt so viele Besucher bedienen können
- Das Publikum beim Kuli-Treff wandelt sich aktuell, es wird sichtlich jünger
Hochzufrieden klappt der Kuli-Treff in diesem Jahr seine gut 2300 Tische und Bänke zusammen, denn rund 40 000 Gästen konnten die 14 Gastronomen und die MST zu kulinarischen Genüssen an die Ruhr zwischen Schloßbrücke und Wasserbahnhof locken. Bemerkenswert: Das Publikum am Treff wandelt sich aktuell, es wird jünger.
Dauerbetrieb am Freitag und am Samstag
In der langen Spülstraße hinter den Pagoden ist man ein wenig erschöpft, aber zufrieden. 10 000 Teller und Besteck-Sets waren von Donnerstag bis Sonntag im steten Umlauf – das bedeutete Dauerbetrieb insbesondere an den zwei sehr starken Tagen Freitag und Samstag. MST-Chefin Inge Kammerichs lobt die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern und die kooperative Stimmung auch unter den Gastronomen aus Mülheim und Essen. „Wenn irgendwo etwas fehlte, sind sofort Kollegen eingesprungen.“
Die Stimmung im Publikum ist aus Kammerichs Sicht ausgezeichnet gewesen. Reklamationen oder Beschwerden habe es keine gegeben, selbst wenn gerade der Samstagabend zeitweilig bis zum letzten Stuhl ausgefüllt war, und die Schlangen, die an den Pagoden um Hirschburger, Eichelschwein, Panhas und Co. anstanden, lang waren. Die Besucher blieben offenbar gelassen, „ein Traumpublikum“, lobt die MST-Chefin die Gäste.
Dies zeigt jedoch auch: Die Genussmeile am Ruhrufer hat ihr Ende erreicht, was die Kapazitäten anbelangt, „wir haben jedes Jahr um ca. 300 Plätze erweitert, können einfach nicht mehr Tische aufstellen“, sagt Inge Kammerichs. Ansonsten aber will man das Konzept aus Essgenuss, Musik und Uferatmosphäre stetig weiterentwickeln. Die bewachte Parkzone für Fahrräder ist etwa so eine Weiterentwicklung, die auch in diesem Jahr gut genutzt wurde.
Schwerpunkt zwischen Dohne und Wasserbahnhof
Ein Vorschlag kommt aus den Reihen der gastronomischen „Neuzugänge“, die im nördlichen Teil Richtung Schloßbrücke das Zelt aufgeschlagen haben. Man könne zukünftig hier Musik oder etwas Attraktives anbieten, was die Gäste stärker in diesen Bereich anlockt, meint Hendrik Peek, Inhaber der Mülheimer „Mausefalle“. Denn der überwiegende Teil habe sich stark im Bereich zwischen Dohne und Wasserbahnhof aufgehalten, weil dort wortwörtlich die Musik spielte. „Wir waren deshalb zwar sehr gut besucht, wir hätten aber doppelt so viele Gäste bedienen können“, sagt der Mausefallen-Inhaber, der übrigens im Schloß Hugenpoet gelernt und seinen Meister gemacht hat. Panhas nach Uromas Rezept war der Mausefallen-Hit.
Ähnlich sieht es Stefan Böhme, Geschäftsführer von „Hüftgold“, der mit seinem Team ebenfalls zum ersten Mal dabei war: „Die Stimmung unter den Gastronomen war kollegial, das Publikum gut gelaunt, aber es hätten noch mehr Kunden hier vorbeigeführt werden können.“ Beratung war bei Hüftgold, die mit selbstgemachten Speisen rein aus Naturprodukten punkten wollen, stark gefragt: „Die Mülheimer wollten genau wissen, was drin ist und waren experimentierfreudig.“
>>>DIE NEUEN SIND AUCH 2018 WIEDER DABEI
Bei Hüftgold war der „Lümmel“ – ein Lamm-Minz-Würstchen – u.a. ein Renner. Es handelt sich um einen reinen Catering-Betrieb, der viele Anfragen nach einem Restaurant verneinen musste.
Dass die „Neuen“ auch im kommenden Jahr dabei sein wollen, ist ebenso klar wie ein 21. Kuli-Treff 2018: „Für uns als Veranstalter ist es eine echte Freude, ein solches Fest für so viele Menschen auszurichten“, meint MST-Chefin Inge Kammerichs, zumal sich das Publikum auch verjüngt habe.