Mülheim. . Radfahrer können jetzt an den beiden Radstationen ihr Zweirad durch die Waschanlage schicken. Sie ist auch für E-Bikes problemlos zu nutzen.
- Die Waschanlage steht mittwochs in Styrum und donnerstags am Hauptbahnhof
- Die kleine Wäsche kostet 4,50 Euro, die Komfortwäsche 8 Euro; jeweils 10 bis 16 Uhr
- Pia denkt auch über eine Vermietung zum Festpreis für Feste und Veranstaltungen nach
Es dauert knapp eine Stunde, dann ist sie aufgebaut: die neue Fahrradwaschanlage der Pia (Paritätische Initiative für Arbeit) an der Radstation, die aus drei großen Teilen und einer großen Tonne voller Kleinteile besteht. Pumpen und Schläuche, Elektrokabel müssen angeschlossen und verlegt, Schrauben angezogen und die Teile mit hölzernen Keilen ins Lot gebracht werden. Zum Abschluss spannen die vier Mitarbeiter noch einen schwarzen Baldachin darüber auf. Der Start in der vergangenen Woche an der Radstation in Styrum fiel buchstäblich ins Wasser und auch gestern schien der Regen den Betrieb zu gefährden. Die auf dem Vorplatz am Hauptbahnhof aufgebaute Anlage zog die Blicke vieler Reisenden an.
Beim Fahrradfrühling war der Andrang groß
Das Interesse ist zunächst gering, aber mit der Revierradflotte hat Pia-Mitarbeiter Christian Gummert, der sich inzwischen eine Regenhose übergezogen hat, genug zu tun. Beim Fahrradfrühling war die neue Waschanlage noch die große Attraktion. Der Andrang war so groß, dass die beiden Mitarbeiter kaum Zeit für eine Pause fanden. „Die ersten kamen schon um 9 Uhr, als wir die Anlage aufbauten“, erinnert sich Gummert. Dann sei die Warteschlange bis 17 Uhr nicht mehr abgerissen. Da putzten sie auch noch als Einführungsangebot zum Nulltarif.
„Ich putze lieber selbst“, sagt ein älterer Herr, der mit seinem E-Bike den Platz kreuzt. Schneller und bequemer wäre die Anlage. „Auch für Pedelecs ist die Waschstraße kein Problem“, erklärt Pia-Mitarbeiter Lars Schilling, auch das Kettenfett ziehe das milde Waschmittel nicht in Mitleidenschaft. Kernelement der Anlage sind neben den sechs Zwillings-Wasserdüsen, zwei überdimensionierte blau-gelbe Wischmopps, die sich um ihre eigene Achse drehen und an große Autowaschanlagen erinnern.
Spülwasser zirkuliert im Kreislauf
Sie bestehen aus unterschiedlich Fasern in verschiedenen Stärken und bürsten den Schmutz möglichst schonend weg. „Die Kunden waren bisher sehr zufrieden“, freut sich Schilling. Das Spülwasser zirkuliert in einem Kreislauf und wird bei jedem Waschgang gefiltert. 300 Liter schluckt die Anlage. An intensiven Waschtagen wie beim Fahrradfrühling, müsste zwei, drei Mal zehn Liter nachgetankt werden. Aber das dreigängige „Waschen-Legen-Föhnen erschöpft sich nicht in einem rein mechanischen Durchgang. Mit einer Wasserpistole entfernt Gummert zunächst den gröbsten Schmutz, dann werden die Walzen auf beiden Seiten des Fahrrades 90 Sekunden lang aktiv und da die Räder auch auf Metallwalzen stehen, werden auch die Felgen komplett gewaschen.
Und für die Komfortpflege gibt es noch einmal eine Hochdruckreinigung mit Bürste per Hand für besonders widerspenstige Verschmutzungen, wo etwa Öl mit Dreck und Staub verkrustet ist. Und am Ende wird das Rad dann auch noch trocken gepustet.
>> PREISE UND TERMINE
- Die Fahrradwaschanlage steht vorläufig mittwochs an der Radstation in Styrum und donnerstags am Hauptbahnhof, jeweils von 10 bis 16 Uhr; eine einfache Wäsche kostet 4,50 Euro, die Komfortpflege kostet 8 Euro. Künftig soll sie auch an den anderen Radstationen der Pia in Duisburg und Bottrop eingesetzt werden.
- Vorgesehen ist auch, dass sie zu größeren Veranstaltungen kommt oder von Veranstaltern zu einem Festpreis ausgeliehen werden kann.