Mülheim. . Beim Festival in vier Städten, darunter Mülheim, treffen Musiker aus verschiedenen Ländern aufeinander und lassen ihre Sounds verschmelzen.

  • Immer im Sommer, gratis und draußen, gibt es die Konzerte in Hagen, Recklinghausen, Mülheim und Bochum
  • In Mülheim zog die Odyssee im vergangenen Jahr bis zu 2000 Gäste in den Ringlokschuppen
  • Musiker anderer Länder finden erst in Deutschland zusammen, so sind die Konzerte immer wieder eine Premiere

Seit 1999 dauert diese besondere Odyssee schon an – und ein Ende ist nicht in Sicht. Immer im Sommer, gratis und draußen bahnen sich die Konzerte ihren Weg von Hagen und Recklinghausen über Mülheim und Bochum durchs Revier. Bei der Veranstaltung in Kooperation mit zumeist Kulturzentren in den vier Städten ist WDR Radio Cosmo (früher Funkhaus Europa) ein treuer Partner.

In Mülheim zog die Odyssee im vergangenen Jahr meist zwischen „1500 und 2000 Leuten pro Abend von überall her an“, erläutert Claudia Saerbeck vom Ringlokschuppen. Sie setzt auch diesmal wieder auf großen Zulauf. Ein Festival mit dem Sound aus den Metropolen der Welt zu stemmen, gestaltet sich kompliziert. Mal einfach eine Band von den Kapverdischen Inseln, aus Kolumbien oder Kanada zu buchen – diese Zeiten sind längst vorbei. Zunehmend sind es Projekte, bei denen sich Musiker aus einigen Ländern in Deutschland zunächst im Proberaum zusammenfinden, um dann ihren Stil, angereichert mit neuen Klängen, exklusiv fürs Festival zu erarbeiten.

„LusAfro“ kommt mit 16 Musikern

Was einen deutlich größeren Aufwand als bei einer Konzert-Tour ausmacht, wo jedes Repertoire steht. So sind die Konzerte immer wieder eine Premiere. Wie auch die Organisation. Beim Festival sind „tausend Kleinigkeiten zu beachten“, sagt Saerbeck. Sie organisiert die Odyssee gemeinsam mit dem Team vom Bahnhof Langendreer in Bochum, dem WDR in Absprache mit Radio Cosmo. Meist nur mit einem Koffer steigen die Künstler aus dem Flugzeug. Beim Projekt „LusAfro“ sind es 16 Musiker u.a. aus Mozambique, Angola, Guinea-Bissau und Sao Tomé, die mit einem ganzen Tross anreisen.

Visa und Formalitäten im Vorfeld

Die Organisation beginnt mit Visa und Formalitäten, geht über Instrumente und Technik, die besorgt werden müssen, erläutert Claudia Saerbeck. Termine seien abzustimmen, Proberäume beim WDR in Köln klarzumachen und Bühnenanweisungen abzusprechen. Übernachtungen müssen gebucht, das Catering muss von – Fleischessern über Flexitarier, Vegetarier und Veganer – geordert werden. „Da hängt schon viel dran“, sagt Claudia Saerbeck.

Den Auftakt in Mülheim macht „LusAfro“ mit Klängen aus dem „lusophonen“, dem portugiesisch-sprachigen Afrika, am kommenden Freitag, 21. Juli, 19.30 Uhr, auf der Drehscheibe am Ringlokschuppen. Spannend wird es eine Woche später, wenn die „Banda Senderos“, die unterschiedliche Stile zum Banda-Sound mixen, im Proberaum auf „Boogat“ aus Montreal treffen: Die kanadisch-mexikanische Formation lässt ihren Hiphop-Latin-Sound mit den urbanen Rhythmen der „Banda Senderos“ am Freitag, 28. Juli, 19.30 Uhr, in der Müga zu einem neuen Mix verschmelzen.

Stil- und Sprachenmix mit Afrobeat, Salsa, Pop

Die „Local Ambassador“ grooven sich zu einem Stil- und Sprachenmix mit Afrobeat, Salsa, Pop, Jazz und Soulgesang. Beim Konzert am Freitag, 4. August, 19.30 Uhr, gehen sie eine musikalische Liaison mit dem syrischen Rapper Abdul Rahmann ein, der schon als Murder Eyez in Aleppo eine große Fangemeinde hatte.

>>>KONZERTE WERDEN VON WDR-RADIO COSMO ÜBERTRAGEN

WDR Radio Cosmo zeichnet die Konzerte meist in Mülheim auf. Gesendet werde sie ab 23 Uhr auf 103,3: „LusAfro“ (28.7.), „Banda Senderos & Boogat“ (4.8.), „Ambassador & Murder Eyez“ (11.8.)

Das Odyssee-Festival wird finanziert von den Veranstaltern mit Unterstützung von der Regionalen Kulturpolitik des Landes, dem Kultursekretariat Wuppertal und der Bundes-Kulturstiftung.