mülheim. . Die Projektentwickler hoffen auf positive Impulse für die Innenstadt. Die Fertigstellung der beiden Gebäude ist Ende 2018 vorgesehen.

  • Seit Baustart Anfang März sind schon große Fortschritte an der Baugrube neben dem Rathaus zu sehen
  • MWB und AIP investieren hier in zwei Gebäude gut 80 Millionen Euro. Fertigstellung Ende 2018
  • Oberbürgermeister Ulrich Scholten spricht von einem „markanten Baustein für die Zukunft der City“

Über der Baugrube am künftigen Stadtquartier Schloßstraße (SQS) drehen sich seit einigen Tagen vier Baukräne und aufmerksame Beobachter, von denen es entlang des Bauzauns stets zahlreiche gibt, können fast täglich Fortschritte beobachten. Schon wird am ersten Obergeschoss gearbeitet, so dass der freie Blick auf das Rathaus sowie auf die teils verwahrloste Häuserzeile an der zentralen Haltestelle nicht mehr möglich ist.

Höchste Zeit also für die Investoren dieses 80-Millionen-Projektes, AIP und Mülheimer Wohnungsbau, für die gemeinsame Grundsteinlegung: in der großen Metallkapsel, die MWB-Vorstand Frank Esser und AIP-Gesellschafter Gerd Rainer Scholze eingemörtelt haben. Im Inneren der Zeitkapseln befinden sich traditionell aktuelle Ausgaben der Tageszeitungen, einige Geldmünzen, aber auch Pläne der beiden Gebäude, ein MWB-Journal, Visualisierungen sowie ein Stein des ehemaligen Kaufhofs.

Erfolg gab es im dritten Anlauf

All das wirkt so routiniert und selbstverständlich, dass es gut ist, sich von Gerd Rainer Scholze noch einmal das Ringen um den Standort in Erinnerung zu rufen. Während des sechsjährigen Leerstanden hatten zahlreiche namhafte Projektentwickler nach wirtschaftlichen Konzepten für diesen für die Innenstadt so wichtigen Standort gesucht, aber auf der Suche nach geeigneten Ankermietern Schiffbruch erlitten. Auch AIP gelang es erst im dritten Anlauf.

Vor vier Jahren hatte Scholze erste Gespräche mit der damaligen Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und dem Eigentümer Jochen Hoffmeister geführt, die sich beide bei der feierlichen Grundsteinlegung unter den 150 Gästen befanden. Die Pläne für eine Volkshochschule waren genauso rasch Makulatur wie die für eine Sparkassenakademie, die dann in Dortmund realisiert wurde. Aber schon am Tag darauf konnte der Plan B mit einem Nutzungsmix aus Wohnen, Freizeit, Handel und Gewerbe präsentiert werden, der in seinen Grundzügen noch heute Bestand hat.

MWB-Azubis posteten einen Drohnenflug

Einer der prominenten Baustellengucker ist Oberbürgermeister Ulrich Scholten, der freilich einen Logenplatz im Rathaus genießt. Er zeigte sich extrem beeindruckt von dem Tempo des Baufortschritts und nannte das Projekt einen „markanten Baustein“ für die weitere Entwicklung der Innenstadt und das Stadtentwicklungsprojekt Ruhrbania.

Scholten lobte die Arbeit der MWB-Auszubildenden, die seit Beginn der Abrissarbeiten nahezu täglich in den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook über den Baufortschritt prägnant und auch amüsant informieren. „Die hervorragende Zusammenarbeit hat dazu geführt, dass bereits viele Fragen der Bürger zügig und unkompliziert beantwortet werden konnten.“, betonte er. Neuster Post ist ein Drohnenflug: https://m.facebook.com/SQSMuelheim/

Frank Esser hofft, „dass von dem Projekt neue Impulse für eine positive Entwicklung in der Innenstadt ausgehen.“ An der unteren Schloßstraße, am ehemaligen Woolworthgebäude, gibt es für diese Hoffnung erste Indizien.

>>> Die Bauarbeiten auf dem 7500 Quadratmeter großen Areal begannen im März, Generalunternehmer für beide Gebäude ist die Firma Baresel aus Süddeutschland. Über 80 Prozent der 46 500 Quadratmeter großen Flächen sind bereits vergeben.

Vorgesehen sind unter anderem ein Hotel der Kette Holiday Inn Express mit 140 Zimmern, ein Fitness-Center von FitX sowie betreutes Wohnen und ein Pflegeheim von Alloheim. Fertigstellung ist Ende 2018 vorgesehen, der MWB-Teil folgt etwas später.