Mülheim. . Projekt mit dem Tänzer Harald Schulte: 120 Kinder aus vier Schulen führen zum Abschluss im Ringlokschuppen sechs Choreographien auf.

Im Tanz kann man Geschichten erzählen und Gefühle ausdrücken. Die Schüler der GGS am Sunderplatz demonstrieren das eindrucksvoll bei einer Aufführung im Ringlokschuppen. „Lost“ heißt ihr Stück – und mit Bewegungen, Posen und Gesten führen die Viertklässler vor, was es bedeutet, wenn man verloren ist oder etwas verloren hat.

„Ich habe Thema und Ideen vorgegeben, die Kinder haben dazu improvisiert. Wir haben dann bestimmte Bewegungen ausgesucht, sie miteinander verbunden und abstrahiert“, erläutert Harald Schulte den Entstehungsprozess der Choreographie. Der Mülheimer Tänzer und Choreograph arbeitet seit zehn Jahren mit Grundschülern, er erarbeitet mit ganzen Klassen oder zumindest größeren Gruppen berührende Tanzdarbietungen. In diesem Schulhalbjahr waren 120 Kinder aus vier Grundschulen dabei: der Martin-von-Tours-Schule, der Krähenbüschkenschule, der GGS am Sunderplatz und der Brüder-Grimm-Schule (OB) „Total Global“ lautet der Titel einer Choreographie, „Dreamers“ ein anderer. In „From Africa to Bach“ bewegen sich die Schüler zu afrikanischen Rhythmen ebenso wie zu Chorälen von Johann Sebastian Bach. Jedes Kind spielt dabei eine wichtige Rolle im tänzerischen Miteinander.

Mit Know How behilflich sein

Im Tanz drücken die Schüler Gefühle aus.
Im Tanz drücken die Schüler Gefühle aus. © Oliver Müller

„Ich bin Schülern, die gerne tanzen möchten, mit meinem Know How behilflich“, sagt Harald Schulte bescheiden. Von anderen hört er, was seine Projekte den Teilnehmern bringen. „Die Lehrer sagen mir, dass die Schüler motorisch viel dazulernen und außerdem erheblich an Sozialkompetenz gewinnen. Sie lernen auch, in sich hineinzuhören und sich Raum für sich selbst zu nehmen“, berichtet der 48-Jährige. Sein Ziel: „Die Kinder sollen das, was sie sagen wollen, in eine Sprache ohne Worte übersetzen.“

Der Tanzunterricht – gefördert durch Programme wie „Kultur und Schule“ oder auch „Chance Tanz“ – ermöglicht den Kindern, frei von jedem Notendruck zu agieren. Spaß haben augenscheinlich alle dabei. Tamara (9) verabschiedet sich von Harald Schulte wie folgt: „Danke für diese wunderschöne Zeit.“