Mülheim. . Projekt des Centrums für Bürgerschaftliches Engagement (CBE) hilft beim Übergang auf die weiterführende Schule. Ehrenamtliche werden gesucht.
- Ehrenamtliche betreuen Kinder, die auf die weiterführende Schule wechseln
- Pate und Schüler verbringen ein Mal in der Woche Freizeit zusammen
- Noch sucht das CBE fünf weitere Paten für Kinder
Damit der Wechsel auf die weiterführende Schule kein großer Sprung, sondern nur ein kleiner Hopser wird, werden Kinder mit dem Projekt „School Jumper“ unterstützt. Ehrenamtliche Paten gehen mit den Kindern Eislaufen, Spazieren, Radfahren oder gestalten gemeinsame Ausflüge.
„Dadurch werden sie sozial gestärkt für den Wechsel“, weiß Christine Hepp vom Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE), die das Projekt betreut. Die neunjährige Lili trifft sich dafür einmal in der Woche mit ihrem Paten Boris Zauner. Weitere Paten werden für das Projekt gesucht.
Mutter erkennt bei ihrer Tochter mehr Selbstständigkeit
„Zuhause ist es oft trubelig“, erzählt Lili, die die vierte Klasse der Brüder Grimm Schule besucht und noch zwei Geschwister hat. Als das Projekt in der Schule vorgestellt wurde, wollte sie sofort mitmachen. „Damit ich auch mal was nur für mich machen kann“, sagt sie. Ihr Pate, der 42-jährige Boris Zauner, besucht Lili seit Dezember einmal in der Woche und wird sie auch nach ihrem Wechsel an die Willy-Brandt-Schule nach den Sommerferien noch eine Weile weiter begleiten.
„Mal gehen wir Eis essen, spielen Fußball oder fahren Fahrrad“, erzählen die beiden. Manchmal sitzen sie auch einfach auf dem Balkon und quatschen. „Oder bauen eine Burg“, berichtet Lili. Das Modell haben sie in zwei Stunden schon fast bis zur Hälfte fertig gebastelt. „Das Interesse wäre mit uns Eltern schon nach einer halben Stunde weg gewesen“, schmunzelt Lilis Mutter Britta Dietrich. „Seit sie sich mit Herrn Zauner trifft, ist Lili selbstbewusster und selbstständiger geworden“, habe sie beobachtet.
Neue Lernanforderungen und Bezugspersonen
So sollte es sein. Denn die Phase des Schulwechsels ist immer eine kritische, weiß Christine Hepp. „Das bringt neue Lernanforderungen, einen Wechsel der Bezugspersonen und der Klassengemeinschaft sowie Freude und Befürchtungen mit sich.“ Die Paten stärken das soziale Umfeld der Kinder, vermitteln ihnen Wertschätzung und sind Ansprechpartner bei Sorgen.
„Lili hat es mir bisher immer sehr einfach gemacht“, sagt Boris Zauner. „Sie ist sehr sportlich und schlägt viele Aktivitäten vor.“ Für das Ehrenamt habe er sich entschieden, „um der Gesellschaft etwas zurück zu geben und andere Perspektiven einzunehmen“.
Regelmäßige Gruppen-Treffen mit anderen Paten
Aus Kindersicht gehe man mit einem anderen Blick durch die Stadt. „Wenn wir an der Skateranlage sind und dort liegt Müll, der die Kinder stört – so etwas wäre mir nie aufgefallen“, erklärt er. In seinem Job als technischer Angestellter kümmere er sich „darum, dass es der Technik gut geht, aber nicht um den Menschen“. Das wolle er mit dem Ehrenamt ausgleichen.
Christine Hepp begleitet Lili und Boris Zauner in dem Projekt, lädt sie regelmäßig zu Gruppen-Treffen mit den anderen zehn Paten und Kindern ein. „Wir suchen noch fünf weitere Paten für Kinder“, sagt sie. Mittlerweile arbeitet das CBE mit vier Grundschulen zusammen – der Bedarf sei also hoch.
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Weitere Infos bei Christine Hepp unter Tel. 0208/97 06 82 15 oder christine.hepp@cbe-mh.de, www.cbe-mh.de