Mülheim. . Das Erholungshaus Tersteegensruh haben mehrere Leser erkannt. Das Gebäude mit Terrasse am Lohbecker Berg und Ruhrblick existiert nicht mehr.
Aus der Stadtsilhouette längst verschwunden – aber doch erkannt. Das Ausflugslokal Tersteegensruh hatte zu seiner Zeit die Terrasse mit der besten Aussicht, stimmen mehrere Leserinnen und Leser überein. Der große Bau stand am Rande des Witthausbuschs, am Lohbecker Berg. Auch als Kurhaus bezeichnet, soll das Lokal 4000 Sitzplätze gehabt haben. Den Gebäudekomplex zerstörten Bomben der Alle-
ierten im März 1945.
Gebäude wurde im März 1945 von Bomben zerstört
„Es handelt sich wohl um die Terrasse des Ausflugslokals Tersteegensruh“, hat Henning Schulzke erkannt. „Das Lokal wurde während des Krieges ausgebombt und nicht mehr aufgebaut. Dieser ,Freiblick’ existiert heute nicht mehr da das gesamte Gelände verbuscht und heute Teil des Waldes am Witthausbusch ist“, erläutert Schulzke.
„Es handelt sich um das ehemalige Ausflugslokal Tersteegensruh, das seinen Standort im heutigen südöstlichen Teil des Wittthausbuschs hatte“, schreibt Ulrich Siekmann. „Auf der kleinen Wiese am Wegesrand war über viele Jahre zum Frühjahrsbeginn der mit Schneeglöckchen gepflanzte Schriftzug ,Es ist Frühling’ zu sehen. Der Freiblick ist heute noch in einem kleinen Areal mit einer Bank vorhanden – allerdings durch hohe Bäume nicht mehr mit einer so schönen Fernsicht zu genießen“, fügt Siekmann hinzu. „Der Blick auf der alten Postkarte geht in Richtung Mintard und Auberg.“
Ulrich Siekmann hat zwei alte Luftbilder geschickt
Aus seinem Fundus hat Ulrich Siekmann zwei alte Luftbilder beigelegt. Sie zeigen die Ausmaße des Ausflugslokals Tersteegensruh. Die Aufnahmen entstanden bei Überflug mit einer Junkers 1930 oder 1932. Die große Fläche rechts neben dem Lokal ist heute das bebaute Areal des Lohbecker Bergs. Im linken Bereich des Bildes sind große Flächen der ehemaligen alten Stadtgärtnerei zu erkennen“, ordnet Siekmann den Standort des einstigen Erholungshauses ein.
Das bei den Mülheimern früher beliebte Ausflugslokal Tersteegensruh hat auch Klaus Reike erkannt „Von der Terrasse hatte man eine tolle Aussicht.“ Leider sei diese heute zugewachsen.
Bei Wanderung im dritten Schuljahr besucht
„Meiner Meinung nach ist es Tersteegensruh, (geschrieben 1899 Tergteegenzruh) im Witthausbusch“, erinnert sich Günter Busse. „Wir haben im dritten Schuljahr (1937) mit unserer Lehrerin Frau Liederwald (evangelische Bruchstraßenschule) eine Wanderung durch den Kahlenberg bis zum Denkmal Tersteegensruh gemacht. Es war ein großer Stein. Da war der Name Tersteegensruh eingemeißelt. Der Stein stand etwas tiefer. Rund um das Denkmal gab es Bänke zum Sitzen. Oberhalb gab es ein größeres Haus, was wie eine Wirtschaft aussah. Es ist leider nichts mehr vorhanden“, schreibt Busse.
„Ja , ist das nicht der Biergarten von Müller-Flora an der Ruhr, wo meine Frau vor einigen Tagen noch ihren 50. feierte?“, schreibt Klaus Duddeck,. Auch Heinz Rupling hatte die Ansicht dort verortet, was nicht ganz richtig war.
Der Biergarten von Müller-Flora war es nicht
Vom Erholungsheim Tersteegensruh existieren noch zahlreiche Postkarten mit Ansichten aus verschiedenen Blickwinkeln. Inhaber der großen Gaststätte war zeitweilig Mathias Barte. Auch Hermann Barte wird in anderen Quellen als Betreiber genannt. Wann genau sie dort das Sagen hatten, ist nicht vermerkt. Bereits um 1912 hatte das Lokal einen Telefonanschluss mit der für heutige Verhältnisse kurzen Nummer 472.