Mülheim. . Unter dem Motto „Bunter Ruhrpott“ bauten sechs Teams ihre Gefährte für das Rennen im Rahmen von „Voll die Ruhr“ am kommenden Samstag.
- Sechs Mannschaften haben ihre Flöße für dieJugendfestspiele „Voll die Ruhr“am Wochenende gebaut
- Das Material sowie 100 Euro Einkaufsgeld wurden ihnen dafür gestellt
- Zehn fertige Flöße werden am kommenden Samstag direkt zum Start geliefert
Es wird gehämmert, gebohrt und gesägt. Kinder und Jugendliche hocken um etwas, das aussieht wie überdimensionale Paletten. Die Szenerie ereignet sich nicht etwa in einer Werkstatt, sondern auf der Wiese zwischen Wasserbahnhof und Haus Ruhrnatur. Sechs Mannschaften bauen hier ihre Flöße für die Jugendfestspiele „Voll die Ruhr“ am kommenden Wochenende.
„Was ist denn hier los?“ Nicht nur einmal bleiben Passanten stehen und beobachten das geschäftige Treiben auf der Schleuseninsel. Carsten Scharwei vom Amt für Kinder, Jugend und Schule erläutert: „Heute werden hier sechs Bausätze fertig gestellt. So viele hatten wir bei diesem Termin noch nie. Zehn fertige Flöße werden am Samstag direkt zum Start geliefert.“ Das Material – die zwei mal fünf Meter langen Floßgestelle und sechs Styroporkörper – sowie 100 Euro Einkaufsgeld werden gestellt. Das benötigte Werkzeug müssen die Teams aber selbst stellen. Genauso wie das Material für die Dekorationen. Mit dem Motto „bunter Ruhrpott“ ist zwar ein grober Rahmen vorgegeben, der Kreativität sind aber keine Grenzen gesetzt.
Typische Ruhrgebietssymbolik ziert die Flöße
Gleich zwei Teams haben sich für ein typisches Ruhrgebietssymbol entschieden und bauen auf ihrem Boot einen kleinen Förderturm auf. „Nachdem wir das Motto wussten, haben wir eine Kreativsitzung abgehalten und uns gemeinsam überlegt, wie wir unser Floß gestalten können“, erzählt Jens Funke von der evangelischen Markuskirchengemeinde in Winkhausen, die mit ihren Konfirmanden an der Aktion teilnimmt.
Auch das „Jugendhaus Kolo“ aus Speldorf hat sich für einen Förderturm entschieden. Alte Fahrradreifen symbolisieren das Förderrad. „Meine Mädels haben noch nie einen Hammer oder einen Bohrer in der Hand gehabt. Hier können sie sich in Ruhe ausprobieren, ohne dass gleich jemand schimpft“, erklärt Wolfgang Piontek, der lange Vorsitzender des Stadtjugendrings war. Er trägt eine Mütze von der ersten „Voll die Ruhr“-Ausgabe aus dem Jahr 1995. Der gemeinsame Floßbau soll also auch die Kreativität fördern. „Wir haben uns überlegt, dass wir auf der einen Seite mit schwarz anfangen und dass unsere Dekoration dann immer bunter wird. Das soll die Geschichte des Ruhrgebiets darstellen“, erklärt Piontek.
Verantwortliche suchen noch nach Sponsoren
Wer Ideen und Anregungen braucht, bekommt sie gerne von den Verantwortlichen. „Meistens haben die Teams aber schon ziemlich genaue Vorstellungen“, sagt Carsten Scharwei. Da „Voll die Ruhr“ nicht nur von Stammgästen lebt, entstünden auch immer wieder neue Ideen.
Auf der Suche sind die Initiatoren aber noch nach Sponsoren. „Es muss gar nichts Großes sein, jede kleine Unterstützung hilft uns auf jeden Fall weiter“, sagt Klaus Peter Bur vom Stadtjugendring. Er ergänzt: „So ein Ding irgendwann ausfallen zu lassen, wäre wirklich sehr traurig.“