Mülheim. Schilder sollen städtische Parkzonen kennzeichnen, in denen E-Fahrzeuge fürs Parken nicht zahlen. Emissionsarme Fahrzeuge nehmen langsam zu.

  • Acht städtische Parkzonen werden demnächst mit dem Verkehrszeichen „Elektrofahrzeuge frei“ versehen
  • Die Kosten für die Schilder schätzt die Stadtverwaltung auf 1000 Euro
  • Freies Parken für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen gilt auch für Pendler und auswärtige Besucher

Kostenfreies Parken für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Mülheim – so lautet ein gültiger Beschluss des Stadtrats vom vergangenen Dezember. Die Stadtverwaltung will das möglichst schnell und noch in diesem Jahr in Übereinstimmung mit dem Elektromobilitätsgesetz umsetzen, doch werden einige gesetzlich verlangte Vorbereitungen dazu nötig sein. Erstens müssen Schilder aufgestellt werden, die das freie Parken für E-Fahrzeuge kennzeichnen, zweitens müssen die berechtigten Fahrzeuge für die Außendienstler des Ordnungsamtes auch erkennbar sein, damit es kein Knöllchen gibt, wenn der Parkschein fehlt.

Keine Aufkleber auf Parkautomaten

Die Straßenverkehrsordnung erlaube keine Aufkleber auf Parkautomaten, erläuterte Umweltdezernent Peter Vermeulen den Politikern kürzlich im Ausschuss für Umwelt und Energie. Acht städtische Parkzonen (siehe Info-Box) sollen demnächst mit dem Verkehrszeichen „Elektrofahrzeuge frei“ versehen werden. Die Kosten dafür schätzt die Stadtverwaltung auf 1000 Euro.

Die Zahl der reinen Elektrofahrzeuge in Mülheim ist noch übersichtlich: Waren es im vergangenen Jahr (Stand September) erst 23 Pkw, so waren zum Jahresbeginn bereits 35. „Wir spüren jedoch, dass das Interesse wächst“, heißt es aus dem Technischen Rathaus. Die Nachfrage, etwa nach verfügbaren Ladesäulen, komme inzwischen häufiger vor. 17 öffentlich zugängliche Ladestationen für E-Fahrzeuge (und Plug-in-Hybride) gibt es derzeit in Mülheim. Die 35 Pkw mit reinem Elektroantrieb, die in Mülheim zugelassen sind, dürften wohl mit einem E-Kennzeichen fahren.

© Miriam Fischer

Das gibt es nur auf Antrag, aber auch für Hybrid-Fahrzeuge, wenn bestimmte Bedingungen laut dem Elektromobilitätsgesetz erfüllt sind. Darunter fallen mindestens 40 km Reichweite unter alleinigem Elektro-Antrieb oder ein CO2-Ausstoß von maximal 50 Gramm pro gefahrenem Kilometer. Das „E“ steht im Kennzeichen an der Stelle, wo bei Oldtimern das „H“ geprägt wird.

Freies Parken für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen – das muss, wenn es denn eingerichtet ist, natürlich auch gelten für Pendler und auswärtige Besucher. Knapp 3800 Euro an Einnahmen durch Parkgebühren würden der Stadt Mülheim nach einer Modellrechnung somit entgehen, wenn man von rund 1800 städtisch bewirtschafteten Parkplätzen und um die 230 Fahrzeuge ausgeht, die dort kostenfrei parken dürfen.

Umrüstung städtischer Fahrzeuge noch nicht geplant

Privilegien für Halter von E-Fahrzeugen wie zum Beispiel freies Parken und Kaufprämien als Anreiz für die Anschaffung emissionsarmer Autos sind derzeit im Stadtbild noch nicht deutlich sichtbar. Auch das Umrüsten der städtischen Fahrzeugflotte auf E-Autos ist vor allem aufgrund der Kosten bisher nicht in der Diskussion. „Wir sind“, so Vermeulen auf eine entsprechende Anfrage, „hier ja wirtschaftsrationale Menschen.“ Dennoch setzt Mülheim zumindest ein Signal: Umsonst parkt hier, wer besonders umweltfreundlich fährt. „Und wir wissen ja, dass sich in vielen Jahren auch vieles ändern kann“, meint Dezernent Peter Vermeulen.

In diesen Parkbereichen sollen Elektrofahrzeuge zukünftig kostenlos parken können:

Parkzone Leineweber-/Bachstraße. Parkzone Muhrenkamp/Pastor-Jakob-/Althofstraße. Parkplatz Rathausmarkt. Parkplatz Hauptpost. Parkplatz Konrad-Adenauer-Brücke. Parkplatz Bergstraße/Stadthalle. Parkzone Heißen-Kirche. Parkplatz Düsseldorfer Straße/Saarn-Center.