Ab der kommenden Woche Abrissarbeiten auf angestammtem Areal.Für Erweiterung östlich der Stiftstraße steht weitere Bürgerinfo am 20. Juni an.

  • Der Baustart für die Erweiterung des Max-Planck-Institutes für Chemische Energiekonversion steht bevor
  • Das Stadtplanungsamt lädt Anwohner am 20. Juni noch einmal zu einer Informationsveranstaltung ein
  • Derweil ist das Institut um ein gedeihliches Miteinander mit den Nachbarn bemüht und schafft einen Ersatzparkplatz

Mit überarbeiteten Plänen zu einer leicht abgespeckten Erweiterung des Max-Planck-Institutes (MPI) für Chemische Energiekonversion will das Planungsamt am 20. Juni erneut bei den bis zuletzt kritischen Nachbarn des Wissenschaftsstandortes um Wohlwollen werben. Auch das Institut selbst geht noch einmal auf die Anwohner zu: Es lässt einen Parkplatz anlegen, der den Nachbarn während der anstehenden Bauzeit einen verstärkten Parkdruck nehmen soll.

Seit vier Jahren laufen die Planungen für die MPI-Erweiterung in Holthausen. „Wir haben die Bürger intensiv beteiligt und sehr viele Anregungen dezidiert aufgearbeitet“, zog Planungsamtsleiter Jürgen Liebich nun vor der Politik eine kleine Zwischenbilanz, bevor der Bebauungsplanentwurf öffentlich ausgelegt und am 20. Juni um 18.30 Uhr im MPI-Hörsaalgebäude erneut mit Anwohnern diskutiert werden soll. Liebich listete auf, was Anwohnern Sorge macht: das Bauvolumen innerhalb des Wohngebietes, vermeintliche Gefahren durch chemische Stoffe, die in der Forschung eingesetzt werden, mehr Verkehr und erhöhter Parkdruck – das sind die wesentlichen.

Das Modell zur Erweiterung des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion.    
Das Modell zur Erweiterung des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion.     © MPI

Liebich verteidigte noch einmal die Planungen. Drei Verkehrsgutachten hätten ausgesagt, dass „ausreichend Parkraum auf öffentlichen Flächen“ zur Verfügung stehe, vorausgesetzt, die später 105 Parkplätze des MPI würden von dessen Mitarbeitern angenommen. Die erwartbare Lärmbelastung an der Höhenstraße halte sich im Rahmen, so Liebich auf Kritik von Britta Stalleicken (Grüne). Auch vor Gefahrenstoffen müsse niemand Angst haben.

Zwei wesentliche Plan-Änderungen

Der Kern der Planung hat im Verlauf der Zeit zwei wesentliche Änderungen erfahren. Im Osten der Stiftstraße verzichtet die Max-Planck-Gesellschaft auf die Option für einen dritten Erweiterungsbau, so gibt es nebenan auch keine Notwendigkeit für ein Parkdeck oder eine Tiefgarage.

Die Erweiterung ist in zwei Bauabschnitten geplant. An der Ecke Höhenweg/Stiftstraße soll voraussichtlich schon ab der kommenden Woche das alte Wohn- und Garagenhaus abgerissen werden, hier soll bis Sommer 2018 ein neues Gebäude mit Werkstatt und Versuchshallen entstehen.

Max-Plack-Institut richtet Parkplatz für Anwohner her

Schon mit Beginn der Bauarbeiten will das MPI den Anwohnern entgegenkommen. Zurzeit lässt es auf einer Freifläche an der Stiftstraße einen 300 Quadratmeter großen Ausweichparkplatz herrichten, der etwa 20 Pkw ausschließlich von Anwohnern Platz bieten soll. Das sei keine Verpflichtung, so Institutsdirektor Robert Schlögl, man sei aber „um ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis bemüht“.

Laut Betriebsleiter Willi Schlamann plant das MPI durchaus, den zweiten Bauabschnitt mit dem jeweils viergeschossigen Labor- beziehungsweise Bürogebäude östlich der Stiftstraße noch vor Sommer 2018 zu starten, sollte es nicht Widerstände in Form etwa von Anwohnerklagen geben gegen jenen offen gestalteten neuen Campus, der auch ein Nachbarschaftscafé bieten soll.

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Die Pläne sollen alsbald öffentlich ausgelegt werden.

Im Planungsausschuss hob Claus Schindler als planungspolitischer Sprecher der SPD hervor, dass das MPI an einer „Forschungseinrichtung mit glänzender Perspektive“ arbeite. Aufgrund der Flächenknappheit in der Stadt sei dies vor Ort möglich zu machen, dazu sei aus seiner Sicht ein „fairer Ausgleich der Interessen“ gefunden.