Hunderte Besucher drängen sich auf dem blanken Boden des neuen U-Bahnhofs unter dem Heißener Zentrum. Die erste Stadtbahn rollt, aus Essen kommend, dort mit prominenten Gästen ein. Die Versuchsstrecke zum geplanten ober- und unterirdischen Stadtbahnnetz für das Rhein-Ruhrgebiet wird am Samstag, 28. Mai 1977, eröffnet.

Hunderte Besucher drängen sich auf dem blanken Boden des neuen U-Bahnhofs unter dem Heißener Zentrum. Die erste Stadtbahn rollt, aus Essen kommend, dort mit prominenten Gästen ein. Die Versuchsstrecke zum geplanten ober- und unterirdischen Stadtbahnnetz für das Rhein-Ruhrgebiet wird am Samstag, 28. Mai 1977, eröffnet.

Viele Zuschauer warten auch an der Rampe an der Hinbergstraße, wo die rot-weißen, dicken Stadtbahnwagen aus dem damals noch kurzen Tunnel kommen und über die Brücke zum Eichbaum fahren. Jahre haben Arbeiter dort unter der Autobahn im Bereich der alten Straßenbahnschleife eine Station betoniert. Damals galt sie als fortschrittliches Bauwerk. Heute gehört es zu den schnuddeligsten an der Strecke.

Die neue U 18 (vormals Straßenbahnlinie 8/18) ist modern, weil sie „unabhängig vom Individualverkehr fährt“, wie es Politiker in ihren Reden verkünden. Millionenschwere Brücken- und Tunnelbauwerke bringen Kreuzungsfreiheit und längere Wege für Fahrgäste zu den Haltestellen. Die U-Bahn ist acht Minuten schneller zwischen Essen und Heißen Kirche als die Straßenbahn.

Die Verlängerung von Heißen zum Mülheimer Hauptbahnhof wird am 4. November 1979 eröffnet. Die Straßenbahn nach Heißen und das Brückenprovisorium über dem Tourainer Ring sind Geschichte. Während der Tunnelbau in anderen Städten fleißig weiterläuft, wird der Innenstadt- und Ruhrtunnel in Mülheim erst 1996 eröffnet. Davor streiten Politiker im Rat heftig darüber, ob die Röhren bis zum Hagerfeld überhaupt gebraucht werden. Anschlussstücke nach Saarn sind ebenso betoniert wie am Hauptbahnhof eine Röhre Richtung Holthausen. Niemand braucht sie noch.