Mülheim. Mülheimer Elektro-Autofahrer fragt sich, warum es an der Heißener Ladestation kein Sondernutzungsrecht mehr gibt. Stadt: Hoher Parkdruck.

Seit fast vier Jahren fährt Rafael Krajewski Elektro-Auto. Als er nun in dieser Zeitung von Markus Jantzen las, kam ihm dessen Schilderung sehr bekannt vor. Dieser hatte sich über die Stadt geärgert, weil das Verlegen eines Kabels für eine Ladestation zu seinem Stellplatz hohe Kosten nach sich gezogen hätte. „Auch ich hatte bereits bei der Stadt angefragt, ob es möglich ist, eine solche Leitung vom Haus zum Stellplatz zu verlegen“, berichtet der Winkhausener. „Jetzt weiß ich, dass sich die Kosten kaum lohnen.“

Seit Rafael Krajewski ein neues Haus bezogen hat, „habe ich leider keinen eigenen Stellplatz mehr“, berichtet er. „Also bleibt mir nur die Lösung, ein langes Kabel zu einem externen Stellplatz zu legen oder meinen Wagen an öffentlichen Ladepunkten aufzuladen.“ Die nächste Station sei die an der Paul-Kosmalla-Straße in Heißen, kurz vor dem Kreisverkehr. „Doch diese ist sehr oft von anderen Autos zugeparkt“, habe er beobachtet. Außerdem sei dort das Hinweischild abmontiert worden, das den Stellplatz mit Sondernutzungsrecht für E-Autos auswies. Ärgerlich findet Krajewski das, weil er darauf angewiesen sei, mit dem Auto zur Arbeit zu kommen. „Daher brauchen wir nicht mehr Ladestationen im öffentlichen, sondern im privaten Raum.“

Stadtsprecher Volker Wiebels bestätigt auf Anfrage, dass das Schild mit Sonderrechten für Elektro-Autofahrer beseitigt wurde. „Zwar ist es in den meisten Fällen so, dass an solchen Ladestationen Sonderrechte für E-Autos eingeräumt werden“, erklärt er. „Jedoch ist in Heißen der Parkdruck so hoch, dass wir diese beseitigt haben.“ Ohnehin sei dies ein bewirtschafteter, öffentlicher Parkraum, der nicht beschränkt werden könne. Die Ladesäule selbst solle animieren, dass Fahrer von sich aus den Platz möglichst für Elektro-Fahrzeuge freihalten.