Mülheim. . Eine Woche wird bei knapp 20 Festen stadtweit das Miteinander gefeiert. Aktive Gemeinschaften laden ein, auch Flüchtlingsunterkünfte.
- Mülheims Nachbarschaften feien sich bei einer Woche der Nachbarschaft, Besucher sind willkommen
- Insgesamt stehen noch in diesem Mai 20 Veranstaltungen auf dem Programm
- Netzwerk der Generationen war 2016 für ihre Nachbarschafts-Initiative ausgezeichnet worden
Miteinander statt nur nebeneinander – unter diesem Motto steht die Woche der Nachbarschaft, die ab Freitag, 19. Mai, (beinahe) in jedem Stadtteil Mülheims gefeiert wird. Bis Samstag, 27. Mai, finden insgesamt 18 Veranstaltungen statt, die allesamt aus gelebter Nachbarschaft entstehen.
Erst zum zweiten Mal findet solch ein geballtes Programm rund um die wohnliche Gemeinschaft statt, das eine Gruppe von Nachbarschaftsaktiven auf Initiative des Netzwerks der Generationen auf die Beine stellt. „In unserer Zeit ist es nötig, auf die Nachbarschaft hinzuweisen, weil sie nicht mehr so selbstverständlich ist wie früher“, erklärt Ragnhild Geck vom Netzwerk der Generationen.
Netzwerk der Generationen wurde 2016 ausgezeichnet
Die Feste sollen den Anliegern allesamt Möglichkeiten zur Begegnung bieten und zum Kontakteknüpfen ermuntern. Ermuntert worden weiterzumachen nach der Premiere des Festes der Nachbarn im vergangenen Jahr ist auch das Mülheimer Netzwerk der Generationen, das beim Bundeswettbewerb „Die schönsten Nachbarschaftsaktionen 2016“ eine Auszeichnung für seine vorbildliche Nachbarschaftsaktion erhielt.
Jetzt also wird wieder gefeiert: Los geht’s am Freitag, 19. Mai, direkt in vier Stadtteilen: In Eppinghofen steigt von 16 bis 20 Uhr ein Fest an der Flüchtlingsunterkunft am Klötschen, wo sich die Geflüchteten auch als Nachbarn vorstellen wollen. In Holthausen findet am Gemeindezentrum der Pauluskirche, Witthausstraße 11, ab 19 Uhr ein Ladies-Night-Trödel statt, in Saarn lädt die Nachbarschaft der Friedrich-Freye-Straße 21 von 15 bis 17 Uhr zum Wiesencafé ein und in Speldorf wird an der Flüchtlingsunterkunft an der Schumannstraße 11 ab 16 Uhr gegrillt.
Neues Wohnprojekt am Saarner Kloster stellt sich vor
Am Samstag, 20. Mai, geht es in Saarn weiter: Dann stellt sich das Wohnprojekt Lina vor, das an der Klosterstraße 60-62 an den Start geht, Beginn: 15.30 Uhr. In der Innenstadt wird am Sonntag, 20. Mai, gefeiert – dann steigt das Quartiersfest am Hans-Böckler-Platz (siehe Text unten). In der neuen Woche stehen am Montag, 22. Mai, drei Feste an: Im Eppinghofer Stadtteilbüro an der Heißener Straße 16-18 gibt es von 14.30 bis 17 Uhr Mitmachaktionen, in Heißen findet ein Treff für Nachbarn auf dem Marktplatz am Hingberg 375 (11 bis 14 Uhr) statt und in der Innenstadt lässt sich von 12.30 bis 14 Uhr das Nachbarschafts-Erzählcafé in der Dezentrale, Leineweberstraße 15-17, besuchen.
Am Mittwoch, 24. Mai, öffnet das Jugendzentrum Stadtmitte an der Georgstraße 24 von 17 bis 19 Uhr seine Türen und kommt nach draußen, um sich auch denen vorzustellen, die sich bislang noch nicht hineinwagten. Unter dem Motto „Kinder führen uns zusammen“ findet am Donnerstag, 25. Mai, von 12 bis 21 Uhr ein Kinderfest im Feldmann-Park an der Augustastraße 108-114 statt.
Endspurt mit gleich drei Festen am 26. Mai
Und dann setzt die Woche der Nachbarschaft zum Endspurt an: Gleich fünf Feste steigen am Freitag, 26. Mai: Am Broicher Bürgertreff, Prinzeß-Luise-Straße 115, gibt es von 13 bis 16 Uhr Kaffee und Kuchen, in Dümpten findet an der Stettiner Straße 34 ein Wiesencafé mit Kiez-Café statt (15 bis 17 Uhr), in Heißen laden Nachbarn ihre Nachbarn ein in den Siedlungen der Mausegatt- und Kreftenscheerstraße, an der Stadtteilbücherei an der Frühlingstraße 25 in Speldorf steigt von 15 bis 17 Uhr ein Nachbarschaftsfest, in Raadt findet ein Kiez-Café mit Spaziergang statt (um 11 Uhr ab Brunshofstraße 6-8). Den Abschluss bilden am Samstag, 27. Mai, ein Nachbarschaftsfest am Fünter Weg 23 (15 Uhr) und ein Mailiedersingen in der Oase Unperfekt an der Oberhausener Straße/Ecke A 40.
Wer jetzt auf die Idee gekommen ist, dass seine Nachbarschaft auch gefeiert werden sollte, kann sich noch kurzfristig an der Woche der Nachbarschaft beteiligen und selbst ein Fest auf die Beine stellen. Kontakt: Netzwerk der Generationen, Telefon 455 50 07.
>> DER HANS-BÖCKLER-PLATZ FEIERT SEIN QUARTIER
Riesig sind die Hochhäuser am Hans-Böckler-Platz, und riesig soll auch die Stimmung beim Quartiersfest werden, das dort am kommenden Sonntag, 21. Mai, gefeiert wird.
Die Stadtteilgruppe Stadtmitte im Netzwerk der Generationen organisiert das Fest zwischen den Hochhaustürmen nach Aussage von Jörg Marx, Sozialplaner der Stadt, in dieser Größenordnung zum ersten Mal. Ganz klares Signal, so betont Jörg Marx, sei die Öffnung in die Innenstadt. „Wir wollen ausdrücklich in die Stadt hinein einladen“, betont er. Hintergrund des Festes sei auch, das Image des Quartiers zu verbessern. Viele der Bewohner der Hochhäuser am Hans-Böckler-Platz, so zeigt die enge Zusammenarbeit mit der Stadtteilgruppe Stadtmitte der Netzwerkes der Generationen, lebten gerne dort und wollten durch das Fest am kommenden Sonntag dazu beitragen, die besondere Örtlichkeit positiver in den Fokus zu rücken.
Rund 30 Bewohner wirken an Quartiersentwicklung mit
Das Quartiersfest auf dem Platz zwischen den Hochhäusern soll nun dazu beitragen und Gelegenheit zu Begegnung und Austausch bieten. Inzwischen, so berichtet Jörg Marx, wirkten regelmäßig rund 30 Bewohner an der Quartiersentwicklung mit. An dem Fest beteiligen sich gemeinnützige Organisationen, Kooperationspartner aus der Stadtteilarbeit sowie aktive Bürger und Unterstützer wie die Betreibergesellschaft des Hans-Böckler-Platzes, der SWB und die Pia-Stiftung. Auch die für das Quartier zuständige Bezirksvertretung unterstützt die Quartiersarbeit mit einem vierstelligen Betrag.
Noch gibt es freie Auftrittszeiten auf der Bühne – wer sich am bunten Programm beteiligen möchte, kann sich bei Jörg Marx melden: Telefon 455-5012.