Mülheim. . 2010 erhielt er den Mülheimer Dramatikerpreis. Jetzt ist Roland Schimmelpfennig mit „Die Biene im Kopf“ zu den Kinder-Stücken eingeladen.

  • Roland Schimmelpfennig gilt als meistgespielter Gegenwartsdramatiker Deutschlands
  • Jetzt ist der 49-Jährige zu den Mülheimer Kinder-Stücken eingeladen
  • Im Interview erzählt er, worum es bei „Die Biene im Kopf“ geht

Roland Schimmelpfennig gilt als meistgespielter Gegenwartsdramatiker Deutschlands. Der in Berlin und Havanna lebende Autor war bislang acht Mal zu den „Stücken“ eingeladen. 2010 erhielt er den Mülheimer Dramatikerpreis für „Der goldene Drache“, dessen Uraufführung er am Burgtheater Wien auch inszenierte.

Roland Schimmelpfennig
Roland Schimmelpfennig © Joachim Kleine-Büning

„Die Biene im Kopf“ ist sein erstes Werk für junge Zuschauer ab 8 Jahren, das er heute, 16 Uhr, und morgen, 9 und 11 Uhr, im Rahmen der Kinder-Stücke im Ringlokschuppen präsentiert. In der Inszenierung vom Consol Theater Gelsenkirchen (Regie Andrea Kramer) geht ein Junge auf Abenteuerreise.

Wovon erzählen Sie in „Die Biene im Kopf“?

Roland Schimmelpfennig: Diese Frage LIEBEN Autoren, weil sie oft nicht besonders gut darin sind, ihre eigenen Stücke zusammenzufassen. Ich erzähle von einem Jungen, der unter sehr schwierigen Bedingungen aufwächst und der plötzlich diese Welt in eine Art Computerspiel verwandelt, in dem er sich in eine Biene verwandelt und dann ist er plötzlich aber wieder in der wirklichen Welt, aber es dauert nicht lange, bis er – sehen Sie? Das ganze ist eine ziemlich komplizierte, traurige und schöne Angelegenheit. Eine Erzählung über Kindheit, Angst, Bedrohung und Träume.

Was lesen Sie gerade?

Jane Austen. T.H. White. Agota Kristof.

Mit wem sprechen Sie am liebsten über Ihre Texte?

Mit allen, die bereit sind, sie genau genug zu lesen.

Worüber wollten Sie schon immer schreiben?

Worüber ich schon immer schreiben wollte, kann ich nicht verraten. Ob ich es schon getan habe: Ja. Nein. Der jeweilige Text, der gerade in Arbeit ist, ist immer der Text, über den ich schon immer schreiben wollte. Vielleicht wusste ich es nur nicht immer.

Was vermissen Sie im Theater?

Einfachheit. Übermaß. Jürgen Gosch.

Was charakterisiert aus Ihrer Sicht die Mülheimer Theatertage?

Mülheim ist eigentlich ein Text-Festival, aber selbstverständlich sind Text und die jeweils eingeladene Aufführung nie voneinander zu trennen. Also ist Mülheim beides: ein Text-Festival und ein Theaterfestival.

>>Info: Roland Schimmelpfennig, Jahrgang 1967, studierte – nach einem Aufenthalt als Journalist in Istanbul – Regie an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule. Seit 1996 arbeitet er als Autor, schreibt seit 2000 Theaterstücke. 2016 wurde sein Romandebüt „An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.