Mülheim. . Sitzt die Linke wieder im nächsten Landtag, wird die Mülheimer Kandidatin Nina Eumann als Abgeordnete dabei sein. Sie steht auf Platz drei.

Nina Eumann (51) ist in den 1980er Jahren zur Politik gekommen. Sie schloss sich damals der Friedensbewegung an. Auch ihr Elternhaus sei politisch gewesen, berichtet die Steuerfachwirtin, die mit Lebenspartner und Tochter in Winkhausen wohnt und im künftigen Landtag sitzen wird, wenn die Partei Die Linke wieder einziehen sollte.

Sie hat den Listenplatz drei, der in jedem Fall zieht, wenn die Fünf-Prozent-Hürde übersprungen werden sollte. 1995 wurde sie Mitglied der damaligen PDS, 2003 trat sie der Partei Die Linke in Mülheim bei, war kurz mal Mitglied der Mülheimer Bürgerinitiativen. Heute gehört sie auch dem Parteivorstand der Linken an. Zweimal im Monat fahre sie daher nach Berlin, erzählt sie.

Landesprojekt „Gute Schule 2020“ komme viel zu spät

Nina Eumann gibt sich im Wahlkampf zuversichtlich. Was würde sie ändern wollen im Land? Das Motto der SPD, „Kein Kind zurücklassen“, findet sie gut, doch haben die Sozialdemokraten dabei aus ihrer Sicht bisher versagt. Zu wenige Lehrer, zu wenige Integrationshelfer, zu viel Unterrichtsaufall, zu marode Schulgebäude. Sie zählt viele Mängel auf. Das Landesprojekt „Gute Schule 2020“ komme viel zu spät, beklagt sie und wirbt für eine gemeinsame Schule mit den Klassen eins bis zehn. „5000 Kinder in NRW erhalten jedes Jahr trotz Anmeldung keinen Platz an einer Gesamtschule“, kritisiert Eumann, die am Gymnasium Heißen ihr Abitur gemacht hat.

Dass die Kitas künftig, wie es die SPD will, für die ersten 30 Stunden pro Woche kostenfrei sein sollen, begrüßt sie, will aber mehr Stunden. Und sie kann sich darüber empören, dass die Menschen, die Geld verwalten, weitaus besser entlohnt werden als jene, die Kinder betreuen. Die Umverteilung des Geldes, die Erhöhung der Erbschafts- und Vermögenssteuer ist für sie ein wichtiges Landesthema, das über den Bundesrat auf den Tisch müsse. Die Gesellschaft müsse sozialer werden.

30-Euro-Ticket im Nahverkehr für alle

Beim Nahverkehr tritt sie für eine viel kürzere Taktung ein, für ein 30-Euro-Ticket, das jeder erhalten kann und nicht nur Studenten.

Eine Koalition der Linken mit der SPD kann sie sich vorstellen, wenn drei Dinge erfüllt würden: keine weiteren Privatisierungen, keine Abschiebungen in unsichere Länder, kein weiterer Personalabbau. Lieber würde sie Arbeit besser verteilen. Für jeden eine 30-Stunden-Woche hält sie für gerecht, angemessen, familienfreundlich.