Mülheim. . Wer Kunden anlocken will, setzt meist auf Laktosefreies, Veganes und Exotisches. Wir stellen die neuen Eissorten vor – von Gurke bis Einhorn.

  • Im Hörnchen darf es gerne immer ausgefallener werden – die Mülheimer Eisdielen reagieren darauf
  • Von Zitrone mit Ingwer bis zum knallbunten Einhorn: Wer ständig Neues kreiert, bleibt in aller Munde
  • Auch das Angebot an laktosefreien und veganen Kugeln wird immer größer

Vanille, Schoko, Erdbeere gehen immer, klar. Aber mit den Klassikern alleine lockt man keine Kunden – darin sind sich Inhaber von Eiscafés in Mülheim einig. Will man im Wettbewerb bestehen, müssen regelmäßig neue Eissorten in der Theke zu finden sein. Hier ein Überblick über Neuheiten – denn irgendwann muss das Eis-Wetter ja mal kommen.

Königliche Keksstückchen

Eine kulinarische Weisheit besagt, dass das Auge mitisst. Wem also nicht nur der Geschmack, sondern auch die Optik wichtig ist, kann beim Eiscafé Plati „Mango mit Granatapfel“ probieren. Ganze Granatäpfel seien darin verarbeitet und die Kerne „echte Hingucker“, wie Enzo sagt. Er führt das Eiscafé nahe der Schleuseninsel und findet: Vornamen reichen.

Sehr gut werde auch Maracuja angenommen. Seit rund zwei Wochen gibt es zudem ein Eis, das scheinbar königlich schmeckt: Mandel mit Karamell und Schokokeks. „Als mein Sohn es probiert hat, hat er gesagt: ,Das ist ,King‘“, erzählt Enzo. Zudem will man bei Plati der steigenden Nachfrage nach laktosefreiem Eis gerecht werden und „mindestens fünf bis sechs Sorten“ anbieten. „Für die nächste Saison werden wir unsere Theke erweitern. Eine zweite Eismaschine, damit keine Milchsporen zurückbleiben, haben wir schon angeschafft.“ Eine „große Investition“ nennt Enzo das, aber auch „nötig“, um Kundenwünsche zu erfüllen. Das kann Vincenzo Ianella bestätigen. Seit 26 Jahren führt er das Eiscafé Rizzardini in Broich und weiß: „Man muss etwas Besonderes bieten, damit die Leute es weiterempfehlen.“ Deshalb war Familie Ianella jüngst drei Tage in Rimini und hat sich bei der dortigen Eismesse inspirieren lassen.

Gurke an Apfel und Birne

Derzeit sind an der Kirchstraße unter anderem „Zitrone mit Ingwer“ und Eis mit „Gurke, Apfel und Birne“ neu im Angebot. Gut nachgefragt werden dort auch veganes sowie laktosefreies Eis. Besonders dunkle Schokolade sei beliebt. Der größte Renner, den Vincenzo Ianella eingeführt hat, ist aber „Semifreddi“: ein Eisparfait, das nicht in der Eismaschine hergestellt wird. „Das geht weg wie geschnitten Brot.“

Einhorn im Hörnchen

Ein solcher Verkaufsschlager ist in Dümpten das Hörnchen im Hörnchen: Das Eiscafé Senatore hat „Einhorn-Eis“ neu im Sortiment und damit scheinbar den Geschmack der anvisierten Zielgruppe getroffen: Kinder stürzen sich stets auf die knallbunte Mischung. „Innerhalb von zwei Stunden war beim ersten Mal alles weg“, sagt Guido Kreienkamp, der im Eiscafé an der Heiermannstraße die kühlen Kugeln verkauft. Jedoch ist das Einhorn-Eis nicht täglich in der Theke zu finden. „Wir machen das abhängig vom Wetter.“ Immer zu haben, ist in Dümpten laktosefreies und seit zwei Jahren auch veganes Eis auf Wasserbasis. „Das läuft sehr gut – vor allem Himbeer mit Goji-Beere aus Tibet“, sagt Guido Kreienkamp. Auch vegane Hörnchen gibt es im Eiscafé Senatore. Kunden achteten heute mehr auf Inhaltsstoffe: „Vor allem Allergiker fragen nach veganen Produkten.“

Indische Nelken-Aromen

In der Eiskonditorei Holzmann, die ihren Stammsitz in Essen und seit fünf Jahren eine Eisfiliale in Winkhausen an der Aktienstraße hat, gibt’s kugelweise Indien: Masala-Eis mit Kardamom und Nelken. Zudem hat Inhaber Thorsten Holzmann etwas mit Tonka-Bohne, mit Birne Helene und mit Schlangengurke in Planung. „Man muss Mut haben“, weiß er, betont aber, dass Geschmacksrichtungen auch wiederkehren – wie etwa Stachelbeere. „Das gab’s vor 15 Jahren schon mal und geht wieder gut.“ Noch frisch im Angebot ist „Thai Berry“. Die Frucht beschreibt Thorsten Holzmann als eine „Mischung zwischen Him- und Brombeere – aber eher Himbeer“. Manchmal schmeckt das Besondere eben auch vertraut.