Mülheim. . Gesamtschule in Styrum will weiterhin eine Schule sein, in der Rassismus keine Chance hat. Das Thema Integration und Zivilcourage ist wichtig.
Das Siegel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ bekam die Willy-Brandt-Gesamtschule schon vor sieben Jahren verliehen. Jetzt soll die Selbstverpflichtung zu Toleranz und Zivilcourage neu aufleben. „Die meisten Schüler, die damals unterschrieben haben, sind heute ja gar nicht mehr da. Wir haben auch einige neue Lehrer dazubekommen. Deshalb erschien es uns sinnvoll, die Verpflichtung zu erneuern. Wir wollen das Miteinander wieder mehr in den Fokus rücken“, sagt Karin Rinn, Didaktische Leitern der Schule.
Zur Schülerschaft gehören auch Flüchtlingskinder
Hinzu kommt nämlich, dass zur Schülerschaft auch Flüchtlingskinder und -jugendliche zählen. Es gibt zwei Flüchtlingsklassen an der Schule. „Wir wollen der Frage nachgehen, wie wir die neuen Schüler so integrieren können, dass sie wirklich Teil der Schulgemeinde werden“, so Rinn. Dass sie für eine Schule ohne Rassismus sind, bekräftigten Hunderte von Willy-Brandt-Schülern am Mittwoch mit ihren Handabdrücken auf einem Banner.
Am Abend wurde von einer Schülergruppe aus dem Jahrgang 10 zudem das Theaterstück „Fremdsein“ aufgeführt. Es ist in Anlehnung an das Buch „Dieser Weg wird kein leichter sein“ von Gerald Asamoah entstanden. Der ehemalige Fußballprofi hat sich ebenso wie Oberbürgermeister Ulrich Scholten bereit erklärt, Pate für das Antirassismus-Programm zu sein.
Rassistischem Verhalten an der Schule vorbeugen
Begleitet wird es von den drei Lehrerinnen Nina Bartnik, Kirsten Dalhoff und Olga Leuchtenberg. Die Ideen sollen allerdings von den Schülern selbst kommen. „Ein Mal im Jahr soll jeweils der achte Jahrgang ein Projekt erarbeiten und den anderen Schülern präsentieren“, erklärt Nina Bartnik. Ziel sei die Prävention. Es solle aufgezeigt werden, wie man Rassismus entlarven und ihm entgegentreten kann.
Darüber hinaus ist die Fachschaft Gesellschaftslehre gerade dabei, die Kernlehrpläne in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern zu überprüfen und Anregungen zu sammeln, wie man die Themen Rassismus/Toleranz noch stärker im Unterricht aufgreifen kann.
Rassistisches Verhalten an der eigenen Schule beobachte man zwar nicht, vorbeugen wolle man aber auch der „Diskriminierung im Kleinen“ oder dem Mobbing. „Das ist oft ja einfach nur unreflektiertes Verhalten, auf das man Kinder und Jugendliche allerdings aufmerksam machen sollte“, erklärt Karin Rinn.