Mülheim. . Der Stadtradeln-Wettbewerb geht in die zehnte Runde. Ziel ist, durch den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad einen Beitrag zum Klimaschutz zu erfahren.

  • Vom 20. Mai bis zum 9. Juni lassen wieder viele Mülheimer ihr Auto stehen
  • Das Klima-Bündnis prämiert diejenigen Teams und Kommunen, die am aktivsten sind
  • Kurze Strecken von fünf, sechs Kilometern kann man mit dem Fahrrad zurücklegen

Radeln für ein gutes Klima: Vom 20. Mai bis zum 9. Juni lassen wieder viele Mülheimer ihr Auto stehen und schwingen sich aufs Rad. Beim Wettbewerb „Stadtradeln“ des Klima-Bündnisses sollen Teilnehmer privat sowie beruflich möglichst viele Kilometer mit dem Drahtesel zurücklegen, so dass ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet und ein Zeichen für vermehrte Radförderung in der Kommune gesetzt wird.

Das Klima-Bündnis prämiert bundesweit diejenigen Teams und Kommunen, die auf dem Fahrrad am aktivsten sind. Jeden Kilometer, der während der dreiwöchigen Aktionszeit mit dem Fahrrad zurückgelegt wird, können Teilnehmer in den Online-Radelkalender eintragen. Als besonders beispielhafte Vorbilder sucht die Stadt Mülheim auch sogenannte Stadtradler-Stars, die in den 21 Stadtradeln-Tagen kein Auto von innen sehen und komplett auf das Fahrrad umsteigen. Diese Stars sollen über ihre Erfahrungen als Alltagsradler in einem Blog im Internet berichten.

Im vergangenen Jahr ist die Aktion äußerst gut angekommen, wie Ulrike Marx von der Koordinierungsstelle Klimaschutz berichtet. 472 Radler, davon zwölf Mitglieder des Kommunalparlaments, legten insgesamt 106 645 Kilometer mit dem Rad zurück – und vermieden dabei 15 144 Kilogramm CO2. „Insgesamt legten die Teilnehmer 2016 über 50 Prozent mehr Kilometer zurück als im Jahr davor“, weiß Marx. In diesem Jahr hoffen die Organisatoren erneut auf eine Steigerung.

Marx fährt selbst oft mit dem Rad zur Arbeit. Sie betont, wie wichtig es ist, der Umwelt zuliebe öfter mal auf den Wagen zu verzichten. „Solch eine Aktion kann den Menschen ins Gedächtnis rufen, wie schädlich die vielen Autos auf unseren Straßen sind“, sagt sie und fügt hinzu: „Vielleicht kommt sogar der ein oder andere auf den Geschmack und tritt nach dem Wettbewerb regelmäßig in die Pedale.“

Es gehe schließlich in erster Linie gar nicht darum Kilometer „zu schrubben“, wie sie verdeutlicht, sondern darum, die Lust am Radeln zu entdecken. „Gerade kurze Strecken kann man doch mit dem Fahrrad fahren. Für fünf, sechs Kilometer muss man nicht den Wagen nehmen. Das ist gut für Umwelt und Gesundheit“, erklärt sie. Marx betont auch: „Beim Stadtradeln geht es nicht darum, als Einzelperson die meisten Kilometer zu fahren, sondern im Team.“ Ohne Team zu radeln gehe nicht, denn „Klimaschutz und Radförderung sind Teamarbeit“, sagt sie. Wer sich als Einzelperson anmeldet, wird automatisch einem Team zugewiesen. „Dann wird man Mitglied des offenen Teams. Und das hat übrigens im vergangenen Jahr die meisten Kilometer erfahren“, so Marx.

Sie hofft, dass auch in diesem Jahr wieder Menschen jeden Alters teilnehmen. Bei den Kindern und Jugendlichen stach im vergangenen Jahr die Realschule Broich hervor, bei der die 46 teilnehmenden Schüler über 9000 Kilometer zurücklegten. Noch können sich Radler zu dem Wettbewerb anmelden. Als Redaktion werden wir das Stadtradeln begleiten und regelmäßig darüber berichten.

1300 Radkilometer: Interview mit einem Stadtradler

Einer, der auf dem Fahrrad immer gerne feste in die Pedale tritt, ist Ralf Krapoth, Mitarbeiter der Stadtentwicklung. Etwa 1300 Kilometer ist er im vergangenen Jahr bei dem Wettbewerb gefahren, sein Auto hat er in der Zeit nur für Großeinkäufe genutzt. Dieses Jahr will er gänzlich auf den Wagen verzichten. Außerdem übernimmt er die Rolle eines Stadtradler-Stars.

Was ist das Besondere am Radfahren?

Ich bekomme beim Radeln wunderbar den Kopf frei. Dann kann ich den Büroalltag komplett hinter mir lassen.

Wenn ich beispielsweise mit dem Rad durch das grüne Ruhrtal fahre, ist das einfach toll.

Wo haben Sie im vergangenen Jahr so viele Kilometer gesammelt?

Ich bin jeden Tag zur Arbeit mit dem Rad gefahren. Da die Strecke jedoch nur etwa drei Kilometer beträgt, habe ich größere Umwege genommen. Außerdem bin ich in der Freizeit gefahren. Ich fahre einfach gerne in der Region und finde das Projekt „Stadtradeln“ wichtig und spannend.

Was ist Ihr Ziel für den diesjährigen Wettbewerb?

Ich habe mir keine Mindest-Kilometerzahl vorgenommen. Ich fahre, weil es mir Spaß macht.

Ich denke aber trotzdem, dass in diesem Jahr noch mehr Kilometer zusammenkommen werden, da ich in zwei der drei Wettbewerbs-Wochen Urlaub habe und in dieser Zeit mit dem Rad in NRW auf Tour bin. Ich hoffe nur, dass der Regen mich nicht bremst.

>>> INFORMATION UND ANMELDUNG

Während des Kampagnenzeitraums bietet die Stadt erneut allen Bürgern die Melde-Plattform „RADar!“ an.

Mit diesem Tool haben Radler die Möglichkeit, via Internet im Online-Radelkalender oder über die App die Kommunalverwaltung auf störende und gefährliche Stellen im Radwegeverlauf aufmerksam zu machen.

Beim Stadtradeln erhalten die Teams mit den meisten Kilometern Preise. Zwar sind die noch geheim, Ulrike Marx verrät jedoch, dass neben Fahrrad-Equipment auch einige Gutscheine darunter sein werden.

Informationen gibt es neben facebook.com/stadtradeln auch unter: www.stadtradeln.de/muelheim-ruhr.