Eppinghofen. . 2018 will der Mülheimer Wohnungsbau seine Pläne für ein autofreies Quartierin Eppinghofen umsetzen. 48 Einfamilienhäuser sollen entstehen.

  • Der MWB hatte seine Planungen für eine autofreie Siedlung mit 48 Einfamilienhäusern am Rande des Dichterviertels zurückgestellt
  • Jetzt will die Genossenschaft an der Scheffelstraße durchstarten, ein Baubeginn ist für das Frühjahr 2018 angepeilt
  • In der Siedlung sind ausschließlich Gehwege geplant, dazu drei Tiefgaragen mit insgesamt 108 Stellplätzen

Wegen des hohen investiven Engagements an der Ruhrpromenade hatte der Mülheimer Wohnungsbau seine Planungen für eine autofreie Siedlung mit 48 Einfamilienhäusern am Rande des Dichterviertels zwischenzeitlich auf Eis gelegt, jetzt will die Genossenschaft an der Scheffelstraße durchstarten. Wenn alles klappt wie geplant, sollen im Frühjahr 2018 die Bagger rollen.

Schon vor rund 17 Jahren hatte es einen Bebauungsplan für jenes Brachland gegeben, auf dem einst die Ruhrtaler Maschinenfabrik produzierte. Einzig das Seniorenheim ist davon umgesetzt worden, Pläne für mehrgeschossigen Wohnungsbau auf angrenzendem Land verschwanden in der Schublade, bis der MWB bereits 2011 das aktuelle Vorhaben einer autofreien Siedlung mit 48 Kettenhäusern aus dem Hut zauberte.

Die Pläne liegen seit dieser Woche aus

Nach einer Pause wird das Bebauungsplanverfahren nun fortgesetzt, der Planungsausschuss schickte es jüngst einstimmig auf die letzte Etappe. Die Pläne liegen seit dieser Woche bis einschließlich 24. Mai im Amt für Stadtplanung, Bauaufsicht und Stadtentwicklung im Technischen Rathaus, Hans-Böckler-Platz 5 (19. Etage, linke Flurseite), öffentlich aus. In der Juli-Sitzung des Stadtrates könnte der Bebauungsplan verabschiedet werden – und MWB die Vermarktung einstielen.

Die Planungspolitik zeigte sich hoch erfreut, dass es weitergeht mit dem Vorzeigeprojekt ohne Autoverkehr im kleinen Quartier. Planungsamtsleiter Jürgen Liebich betonte auf Nachfragen, dass a) der gesetzlichen Pflicht von einem öffentlichen Stellplatz für vier Wohneinheiten im Umfeld der Siedlung nachgekommen und b) auch keine Gefahr einer Schadstoffbelastung zu erwarten sei. Die Gagfah habe als vorherige Eigentümerin seinerzeit vier bis fünf Meter Boden vom ehemaligen Fabrikgelände abgetragen.

So sollen die Kettenhäuser und das Quartier einmal aussehen. 145 Quadratmter Wohnfläche sind pro Haus geplant.
So sollen die Kettenhäuser und das Quartier einmal aussehen. 145 Quadratmter Wohnfläche sind pro Haus geplant. © MWB

Der Mülheimer Wohnungsbau plant hinter der alten Fabrikantenvilla 48 Einfamilienhäuser, unterteilt in neun unterschiedlich lange Ketten. In der Siedlung sind ausschließlich Gehwege geplant; breit genug, dass die Feuerwehr im Notfall agieren kann.

Die Häuser, 17 davon voll unterkellert, sind mit rund 145 Quadratmetern Wohnfläche geplant, die Größe der zugehörigen Gärten variiert zwischen 54 und 162 Quadratmetern. 31 Häuser sollen direkt auf einer von drei Tiefgaragen stehen, insgesamt plant MWB aktuell mit 108 Stellplätzen für die Siedlung. 91 Stellplätze sind laut Vertragsentwurf seitens der Stadt zur Mindestzahl ausgerufen.

Zu den Verkaufspreisen, mit denen der Mülheimer Wohnungsbau an den Markt gehen wird, kann das Unternehmen derzeit nach eigener Aussage noch nichts sagen. Die Preise sollen laut Sprecher Andreas Winkler bis Herbst ermittelt sein. Denn dann will der MWB in die Vermarktung gehen.

Alter Luftschutzstollenunter dem Areal

Auf dem Areal befinden sich zwei alte Bunkereingänge, die ein verzweigtes Luftschutzstollennetz erschließen sollen.

Der Stollen soll 1944 aus privaten Mitteln und in Selbsthilfe mit öffentlichen Zuschüssen an Geld und Material errichtet worden sein. Er sollte bis zu 500 Menschen Schutz bieten und ist laut Stadtverwaltung verfüllt und teils abgemauert.