Mülheim. . Das Ausbildungsprojekt fünf junger Frauen gipfelt im Dichterwettstreit:Vier Slammer und vier Schauspieler treten mit Versen gegeneinander an.

Der würdige holzvertäfelte Kammermusiksaal in der Stadthalle gibt sich locker: Am Samstag wird dort eine Dichterschlacht (Poetry-Slam) im Ruhrgebiets-Ambiente stattfinden, mit Currywurst, Bier und Klümpkestüte vonner Bude. Letztere ist im Eintrittspreis drin – und an der Bude kommt eh’ keiner vorbei.

„Dead or Alive“ heißt das Programm, vier muntere Slammer treten gegen vier Schauspieler an. Die ersten mit eigenen, letztere mit Texten prominenter Verstorbener von Kurt Tucholsky bis Wilhelm Busch. Ob nun die Slam-Poeten oder der Club der toten Dichter den Reim-Wettstreit gewinnen, entscheidet das Publikum, das sich auch auf Sofas lümmeln wird. Denn steife Stuhlreihen soll es nicht geben, alles wird ganz entspannt sein.

Auszubildende wollen junges Format für junge Leute

Ausgedacht haben sich das Programm fünf junge Frauen, die sich bei der Ausbildung zur Kauffrau für Freizeit und Tourismus in der Landesfachklasse am Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg in Köln kennengelernt haben. Die Abschlussprüfung, vor der das Quintett steht, verlangt, ein touristisches /freizeitliches Projekt zu konzipieren und umzusetzen.

Dass es Poetry-Slam werden sollte, war Verena Meinhardt (Siegen), Birte Weiring (Düsseldorf), Julia Meier, Vera Hendrigs (beide Aachen) und der MST-Auszubildenden Angelina Behnke aus Mülheim schnell klar: Ein junges Format für junge Leute. „Das Angebot für Abendveranstaltungen für junge Leute ist hier gering“, so Angelina Behnke. „Es fehlt da noch was.“

MST-Chefin Inge Kammerichs gab grünes Licht für den Veranstaltungsort Stadthalle und wenige Tage vor dem Abend auch noch reichlich Vorschusslorbeeren: „Das habt ihr gut gemacht.“ Die jungen Frauen haben nicht nur ein Konzept erstellt, Verträge mit den Künstlern abgeschlossen und sich um ein ansprechendes Ruhrgebiets-Umfeld (Bude, Currywurst) gekümmert, sie haben zuvor auch eine Umfrage per Online-Fragebogen gemacht, um die Zielgruppe auszuloten. Damit konnten sie ihren Sponsor, die Medl, sofort überzeugen. „Die Präsentation passte super. Wir konnten gar nicht Nein sagen“, schmunzelt Jan Hoffmann, Medl Vertriebsleiter.

Sponsor Medl war sofort überzeugt

Denn das Energieunternehmen bemüht sich mit einem Startertarif besonders um die junge Kundschaft, die sie mit zusätzlichen Boni wie Internet-Angeboten und Community-Events wie „Wintergrillen“ binden möchte. Deshalb lautet der komplette Titel des Abends am Samstag, 29. April, „Medl Ruhr Slam – Dead or Alive“; Beginn: um 19 Uhr in der Stadthalle (Kammermusiksaal). Eintrittskarten sind auch im Vorverkauf und an der Abendkasse zu haben.

Mit der 120-seitigen Ausarbeitung des „Abschlussprojekts 2017“ dürften die fünf Auszubildenden nicht nur ihre Prüfer, sondern auch ihre künftigen Arbeitgeber überzeugen. Denn wer hat schon so viel Praxis vor der Praxis vorzuweisen? Angelina Behnke hat es jedenfalls schon geschafft: Sie wird vom Ausbildungsbetrieb MST übernommen.

>>> Karten gibt es in der Touristinfo und im Internet

Es treten auf: Die Poetry-Slammer Tobi Katze, Luca Swieter, Eric Jansen und Zwergriese. Die Schauspieler sind Ella Anschein, Rami Nammour, Marlen Lang und Ann-Kathrin Hickert.

Poetry-Slammer Robert Targan moderiert, der Mülheimer Philipp Hemmelmann sorgt für Musik.

Karten: Vvk 10/Ak 12 €, in der Touristinfo und www.reservix.de