Feuerwehr hat im ersten Quartal dreimal so viele Einsätze durch Rauchmelder wie im Vorjahr. Die Lebensretter werben seit Jahren für den Einsatz.

  • Die Feuerwehr wirbt seit Jahren für den Einsatz von Rauchmeldern
  • Schlafende, die nicht vom schrillen Warnton geweckt werden, können bewusstlos werden
  • Beim Kauf der Geräte wird empfohlen, auf Qualitätsmerkmale zu achten

Die Pflicht zum Einbau von Rauchmeldern, die zu einer flächendeckenden Versorgung der Wohnungen mit den kleinen Geräten führen sollte, zeigt die ersten Auswirkungen. Vergleicht man die ersten drei Monate des laufenden Jahres mit dem ersten Quartal von 2016, so wurde die Mülheimer Feuerwehr in 2017 bereits 17 Mal aufgrund von ausgelösten Rauchmeldern alarmiert. Vom 1. Januar bis 31. März 2016 gab es nur fünf Alarmierungen durch Rauchmelder.

Sollte sich diese Tendenz fortsetzen, so könnte sich zum Jahresende die Zahl der Einsätze, die aufgrund von Rauchmelderalarm von der Feuerwehr gefahren wurden, verdrei- oder gar vervierfachen.

Wichtige Zeit verstreicht, bis jemand das Feuer bemerkt

Die Feuerwehr wirbt seit Jahren, und schon vor der gesetzlichen Pflicht seit dem 1. Januar 2017, für den Einsatz von Rauchmeldern: Sie können Leben retten. Vor allem, wenn das Feuer nachts ausbricht und alles schläft. Wenn es etwa im Wohnzimmer brennt, rechnet Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes vor, so dauert es rund eine Minute, bis der hochsteigende Qualm den Rauchmelder an der Decke erreicht und der Alarm losgeht. „Je länger sich das Feuer entwickeln kann, umso schneller füllt sich ein Raum mit Brandrauch“, erläutert Drewes. Schlafende, die nicht vom schrillen Warnton geweckt werden, können in die Bewusstlosigkeit fallen. Wichtige Zeit verstreicht, bis jemand außerhalb der Wohnung das Feuer bemerkt, und möglicherweise kommt dann die Hilfe nicht mehr rechtzeitig.

Bei den 17 Rauchmelderalarmierungen im ersten Quartal dieses Jahres, bei denen entweder die Betroffenen selbst oder die Nachbarn die Feuerwehr gerufen haben, musste die Feuerwehr fünfmal wirklich löschen. Bei den fünf Alarmierungen im Vorjahr hat es dreimal gebrannt.

Beim Kauf nicht auf das allergünstigste Gerät setzen

Beim Kauf der Geräte empfiehlt die Feuerwehr, nicht auf das allergünstigste zu setzen. Man sollte schon auf das Qualitätskennzeichen „Q“ achten, diese Geräte seien zuverlässiger, es gebe weniger Fehlalarme: „Wenn es um die Sicherheit geht, sollte man auf Qualität achten“, rät Thorsten Drewes.

Heute werden im Handel oft Rauchmelder angeboten, deren Batterien eine Haltbarkeitsdauer von zehn Jahren haben. Auswechseln kann man sie nicht. Drewes empfiehlt, nach zehn Jahren ohnehin neue Geräte zu installieren: „Die Sensoren sind dann häufig durch die Staubbelastung zugesetzt.“

>>> Bei Rauch im Treppenhaus nicht runter zur Haustür laufen

Wenn es im Keller brennt, etwa, weil ein Wäschetrockner Feuer gefangen hat, ist ein Treppenhaus ganz schnell verraucht. Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes rät dringend dazu, dann n i c h t runter ins Treppenhaus zu laufen, um die Haustür zu erreichen, und so quasi dem Qualm entgegen.

Es könnte sein, dass die Kräfte nicht reichen, oder die Tür ist verschlossen, den Schlüssel hat man in der Panik nicht dabei: „Man ist in der Wohnung sicherer“, sagt der erfahrene Feuerwehrmann. Lieber die Tür verschließen, Ritzen abdecken und sich am Fenster bemerkbar machen.