Die Zahl der Mülheimer Kinder, die unter Bedingungen von Hartz IV aufwachsen, hat rasant zugenommen. Von 2011 bis 2016 ist ein Zuwachs um 26,6 Prozent festzustellen. Das geht aus aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Mittlerweile ist mehr als jeder vierte Minderjährige betroffen.
Die Zahl der Mülheimer Kinder, die unter Bedingungen von Hartz IV aufwachsen, hat rasant zugenommen. Von 2011 bis 2016 ist ein Zuwachs um 26,6 Prozent festzustellen. Das geht aus aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Mittlerweile ist mehr als jeder vierte Minderjährige betroffen.
Demnach lebten in Mülheim zum Ende des Vorjahres 7415 Minderjährige in Hartz-IV-Haushalten. Fünf Jahre zuvor waren es „nur“ 5857. Auffällig dabei ist, dass sich insbesondere die wirtschaftliche Situation von ausländischen Kindern und Jugendlichen in der Stadt verschlechtert hat. Hier ist binnen fünf Jahren ein Anstieg der Zahlen um gar 42,2 Prozent zu verzeichnen. NRW-weit zählte Mülheim zu den Städten und Kreisen, in denen die Zahl der bedürftigen Kinder im vergangenen Jahr am stärksten gestiegen ist – um 8,2 Prozent.
Insbesondere der Nachwuchs von Alleinerziehenden wächst unter Armutsbedingungen auf. Fast die Hälfte aller Kinder, die in einem Hartz-IV-Haushalt leben, haben nur ein Elternteil fest an ihrer Seite. In Mülheim bezogen im Dezember 2016 insgesamt 2035 Alleinerziehende für sich und ihre 3469 Kinder Leistungen der Grundsicherung.
„Mülheim hat da kein Alleinstellungsmerkmal im Ruhrgebiet“, verweist Sozialamtsleiter Klaus Konietzka auf entsprechend hohe Zahlen in der Nachbarstädten. Tatsächlich gibt es NRW-weit neun Städte, in denen der Anteil von Kindern unter Hartz-IV-Bedingungen noch höher ist. Laut Konietzka eine Besonderheit in Mülheim: Hier gibt es besonders viele Familien mit mehreren Kindern an der Armutsgrenze.
Die Stadt hat ein breites Netz mit rund 30 Hilfsprogrammen gespannt, dass betroffenen Kindern und Jugendlichen den Weg aus der Armut ebnen soll.