Mülheim. . Im Juli entsteht an der Ecke Stiftstraße/Höhenweg die erste Baugrube. Unter anderem fallen dann Parkplätze am Höhenweg weg.
- Mehrmals wurde der Starttermin verschoben: Jetzt gehen die Bauarbeiten auf dem Kahlenberg wirklich los
- Bis Mai 2018 soll der Rohbau des Werkstatt- und Versuchshallengebäudes stehen
- Informationsveranstaltung am 13. April richtet sich vor allem an die Nachbarschaft
Vor rund dreieinhalb Jahren hieß es vom Max-Planck-Institut (MPI) für chemische Energiekonversion erstmals, man werde umfangreich ausbauen. Das Personal solle von 200 auf 350 Mitarbeiter aufgestockt, eine vierte Direktorenstelle eingerichtet werden. Zudem seien vier neue Gebäude geplant – ab 2015. Die Zeitschiene konnte nicht eingehalten werden, mehrfach wurde der Starttermin verschoben (wir berichteten). Nur Vorbereitungsarbeiten waren für die Anwohner sichtbar. In einigen Wochen aber, ab Ende Mai, geht der Abriss tatsächlich los. Im Juli entsteht die erste Baugrube.
„Bis Mai 2018 wird der Rohbau des Werkstatt- und Versuchshallengebäudes stehen“, so Willi Schlamann, Technischer Leiter des MPI. Das Bauwerk entsteht an der Ecke Höhenweg/Stiftstraße, dort, wo bis zum baldigen Abriss noch ein älteres Wohn- und Garagenhaus steht. Das neue Gebäude, in dem auch chemische Experimente durchgeführt werden sollen, werde mehrere Etagen haben, heißt es, das angrenzende, so genannte Kesselhaus am Höhenweg aber nicht überragen.
Infoveranstaltung am Donnerstag, 13. April
Über mögliche Auswirkungen der Bauarbeiten will die Institutsleitung – namentlich der Geschäftsführende Direktor Prof. Dr. Robert Schlögl – die Anwohnerschaft am Donnerstag, 13. April, bei einer Infoveranstaltung aufklären. Ab 16.30 Uhr werde man im Seminarraum des Instituts, Stiftstraße 34-36, Auskunft geben über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen. Auch ein Vertreter der Bau- und Planungsverwaltung hat sich angekündigt. 100 Haushalte rund ums MPI wurden per Flyer über den Termin in Kenntnis gesetzt, auch andere Interessierte sind herzlich eingeladen.
Schlamann sagt: „Wir sind nach wie vor bemüht, die Nachbarschaft wohlwollend mitzunehmen.“ Man habe schon Einzelgespräche geführt, unter anderem darüber, dass während der Maßnahme einige Parkplätze am Höhenweg gesperrt werden müssen und sich die Fahrbahn der Stiftstraße auf Höhe der Baustelle verengen wird. „Die Anwohner von gegenüber werden aber nach wie vor auf ihren Parkplatz fahren können.“ Die Anfahrt zu den Instituten erfolgt dann nicht mehr über die Stiftstraße, sondern über ein neues Tor am Höhenweg 24.
Neue Vorlage bei Wissenschaftskonferenz war nötig
Dass sich der Beginn der Arbeiten verzögert hat, führt Schlamann auf mehrfaches Umplanen zurück. Die wissenschaftlichen Voraussetzungen hätten sich zwischenzeitlich geändert, und so eine neue Vorlage bei der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), die über die Finanzen entscheidet, erforderlich gemacht. „Seit Ende Februar sind die Mittel aber freigegeben“. Heißt: Das Land NRW stellt rund 40 Millionen Euro an Sondermitteln für das Vorhaben bereit. „Damit können wir jetzt die Aufträge vergeben.“
Bei nur einem neuen Gebäude soll es nicht bleiben – an den ehrgeizigen Planungen von vor rund dreieinhalb Jahren halte man fest, so Schlamann. Etwa 20 neue Mitarbeiter seien bereits eingestellt und mit Prof. Dr. Serena DeBeer seit kurzem auch die vierte Direktorenstelle besetzt worden – neben Prof. Dr. Robert Schlögl, Prof. Dr. Wolfgang Lubitz und Prof. Dr. Frank Neese. Letzterer wird das MPI voraussichtlich bald verlassen, man führe daher bereits konkrete Berufungsverhandlungen mit einem Nachfolger, so Schlamann.
Bebauungsplan wird bald der Politik vorgestellt
Für die Umsetzung der weiteren Gebäude bedarf es des städtischen Bebauungsplanes. Laut Planungsamtschef Jürgen Liebich wird dieser der Politik voraussichtlich am Mittwoch, 31. Mai, im Planungsausschuss vorgestellt.