Mülheim. . Nach 15 Jahren Pause errichtet die Stadttochter SWB wieder Neubauten. Noch länger ruhten der Bau und der Verkauf von Einfamilienhäusern.

  • Mit der Grundsteinlegung Ende des Monats in Dümpten beendet SWB den Stillstand bei Neubauten
  • Nach über 30 Jahren errichtet die Stadttochter auch wieder Einfamilienhäuser und verkauft sie
  • Durch die Zusammenlegung von Wohnungen kommt das Unternehmen dem Wunsch vieler Familien nach

Hat die städtische Wohnungsbautochter SWB in den vergangenen Jahren vor allem stark in die Modernisierung und in den Umbau der Wohnanlagen investiert, so steigt sie in diesem Monat wieder ins Neubaugeschäft ein – und das gleich im großen Umfang. Mit der Grundsteinlegung an der Oberheidstraße in Dümpten endet in diesem Monat eine 15-jährige Neubau-Pause. Noch länger fiel der Stillstand beim Bau und Verkauf von Einfamilienhäusern aus. Auch hier wird SWB wieder aktiv – nach über 30 Jahren.

Insgesamt 119 Wohneinheiten werden bis 2018/2019 in zwei Baugebieten von Dümpten entstehen, wo die Wohnungsbau-Gesellschaft triste 50er und 60er-Jahre-Bauten abgerissen hat und noch abreißt. „Eine Sanierung lohnte sich hier nicht mehr“, erklärt Andreas Jenk, stellvertretender Sprecher bei der SWB. 25 Mietwohnungen unterschiedlicher Größe, wobei die Erdgeschosswohnungen über einen Garten verfügen, entstehen an der Oberheid-/Schaaphausstraße, hinzu kommen zehn Einfamilienhäuser mit jeweils um die 140 Quadratmeter Wohnfläche. Die Preise in dem Karree werden sich, so Jenk, zwischen 280 000 und 330 000 Euro bewegen. Die Baugrube ist ausgehoben. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Mieter und Eigentümer bereits im Frühjahr 2018 einziehen können.

Rund 8,7 Millionen Euro für die Neubauten

Rund 8,7 Millionen Euro lässt sich SWB die Neubauten in dem Wohnviertel kosten. 9,7 Millionen Euro sollen in diesem Jahr zudem in die Instandhaltung des Bestandes fließen, fast so viel wie im vergangenen Jahr. Für 7,8 Millionen will das Unternehmen außerdem Aus- und Umbauten sowie energetische Sanierungen vornehmen. Dazu gehört die Vergrößerung von Wohnungen durch Zusammenlegungen. „Wir kommen damit dem Wunsch von Familien nach, die mehr Platz wünschen“, sagt Jenk.

Noch größer fällt das zweite Neubauviertel im Bereich Oberheid-, Frintroper - und Hermann-Holtmann-Straße aus, das unter dem Titel „Dümpten 23“ firmiert: 84 Mietwohnungen und sieben Einfamilienhäuser sind dort geplant. Ein komplett neues Quartier.

125 Millionen Euro in fünf Jahren

Die SWB, so der Aufsichtsratsvorsitzende Heiko Hendriks (CDU), läute einen Strategiewechsel ein: „Es gehört für uns auch zum sozialen Wohnungsbau, wenn wir Familien mit Kindern den Wunsch nach einem bezahlbaren Haus mit Garten erfüllen.“ Die Nachfrage sei vorhanden. Punktuell sollen in weiteren Vierteln Eigenheime entstehen. Für SWB-Geschäftsführer Ulf Lennermann sind Einfamilienhäuser im Bestand eine Bereicherung und ein stabiler Ankerpunkt. „Je nach Umgebung werden wir entscheiden, wo wir künftig Einfamilienhäuser errichten.“

Bei den Mietwohnungen bleibt die Sanierung im Bestand erste Wahl. „Allerdings muss es sich rechnen, und wir müssen marktgerechte Wohnzuschnitte erreichen“, so der Aufsichtsratschef. Der finanzielle Einsatz in den kommenden Jahren steigt. „Wir planen“, so Lennermann, „bis 2021 in Neu-, Um- und Ausbauten sowie in Sanierungen 125 Millionen Euro zu investieren.“