Mülheim. Zum Oldtimer-Cup gelten in diesem Jahr strengere Teilnahmebedingungen. Wer ein 35 Jahre altes Auto besitzt, kann sich schon jetzt anmelden.

  • Die Vorbereitungen und die Bewerbung für die Spätsommer-Show im Dorf beginnen schon jetzt
  • Teilnahme beim Oldtimer-Cup in Saarn ist auf 100 Fahrzeuge begrenzt
  • Das Organisationskomitee entscheidet über die Zulassung mit Blick auf Design und Vielfalt der Marken

Sie tragen noch klangvolle Namen wie Austin Chummy, Alfa Romeo Spider und Ford Mustang. Und selbst die gute alte Studi-Karre Ente feiert ein Comeback als geschätzter Autoklassiker und erzielt unter Liebhabern heute gut und gerne mal 12.000 Euro.

Interessant an diesem Autotrend: Es geht mal nicht um ein größer, schneller, weiter, sondern um Schönheit. Zum Oldtimer-Cup am 3. September rollen vierrädige Denkmäler deshalb zum vierten Mal durch Saarn. Die Vorbereitungen und die Bewerbung für die Spätsommer-Show im Dorf beginnen schon jetzt. „Es soll ein Knüller werden“ – sieht sich das Orga-Team der Werbegemeinschaft Saarn um Margit Schettler „gut aufgestellt“. Man erwartet wie in der Vergangenheit viele Bewerber für den Oldtimer-Cup, der auf 100 Fahrzeuge begrenzt ist. Die machen optisch einiges her, „mehr sind im denkmalgeschützten Dorf aber nicht möglich“, bedauert Hartmut Mäurer, Oldtimer-Besitzer und Mitorganisator. Aus Erfahrung weiß er, der Wunsch, sein Fahrzeug bei dieser Parade zeigen zu können, ist bei den Liebhabern groß.

Wenigstens 35 Jahre alt müssen die Autos sein

Die Anforderungen hat man in diesem Jahr etwas angezogen: Wenigstens 35 Jahre alt müssen sie sein, ansonsten entscheidet das Orga-Komitee mit Blick auf das Design und die Vielfalt der Marken, welcher Bewerber die Tour ins Bergische mitfahren und sich danach der Parade am Pastor-Luhr-Platz anschließen darf. „Sollte aber in letzter Minute jemand noch seinen Aston Martin anmelden ...“, spielt Mäurer aufs berühmte Bond-Auto an – man würde wohl die strenge Fahrzeuggrenze in Ausnahmefällen auf 101 Oldtimer erweitern.

Die Freude am Auto, gerade auch an historischen Klassikern, ist größer geworden, stellen die Organisatoren fest. Dabei kommt’s gerade nicht aufs übliche größer und schneller an. Der Wert mancher Exemplare mag manchen dennoch verwundern: Ein VW-Käfer Cabrio von Anno dazumal kann durchaus 25.000 Euro erzielen.

Ehemalige Rappelkisten wie die Ente, sofern sie im guten Zustand sind und auch Originalpapiere vorliegen, sind heute ein Mehrfaches sogar ihres ursprünglichen Kaufpreises wert. Nicht zuletzt liegt dies an den Herstellern, die den Markt erkannt haben und die Szene inzwischen mit nachgebauten Ersatzteilen beliefern. Es wundert also nicht, wenn die Zahl der Oldtimer-Veranstaltungen in Deutschland auf 800 angestiegen ist.

Ein echter Klassiker: Austin A7 Chummy

Zu seinem Ford Mustang Convertible von 1966 kam Dirk Müller eher zufällig bei einem Besuch in den USA, der knallrote Lack war erst gar nicht sein Ding, „der gehört aber dazu“, will Müller ihn heute nicht missen. Einen echten Klassiker kann Klemens Keyser präsentieren: Sein grüner Austin A7 Chummy ist von 1927 und damit fast ein Jahrhundert alt. 15 PS, 750 cm Hubraum eignen sich vielleicht nicht für die moderne Autobahn aber immer noch für das respektvolle Autowandern im September.

Neid unter den Liebhabern soll es übrigens nicht geben, beteuert Norbert Barthel, der sich auf die Parade freut und selbst einen schicken Auto Union Sport besitzt - „ein Frauenwagen“, wie er ihn nennt: „Wir alle haben Spaß an den Klassikern und Benzin im Blut.“

<<< ANMELDUNGEN WILLKOMMEN

Bis zum 3. Mai können sich die stolzen Besitzer eines Oldtimers beim Organisationsteam unter www.werbegemeinschaft-saarn.de oder telefonisch unter 0151 11 09 40 09 bewerben.

Wichtiges Kriterium: Das gute Stück muss 35 Jahre oder älter sein. Das Nenngeld beträgt 95 € pro Oldtimer inkl. Fahrer und Beifahrer und beinhaltet u.a. Mittagsimbiss, Erinnerungsmedaille und Versicherung. Weitere Mitfahrer ab 13 Jahren zahlen 50 €.

Die gut 180 km lange Tour ins Bergische startet um 9 Uhr und führt entlang des Ruhrtals Richtung Hagen und zurück. Hattingen, Wetter, Sprockhövel sind Zwischenstationen. Um 15.30 Uhr beginnt die Parade und Vorstellung der Oldtimer im Dorf.